Während des Vortrags liegen die Handys auf dem Tisch. In Griffnähe, sauber ausgerichtet. Ich habe mal gelernt, dass das unhöflich ist, weil es „keine Zeit!!!“ signalisiert. Lange her.
Keins dieser Wunderaggregate ist ausgeschaltet, alle standbyen auf Vibrationsalarm. Man könnte einen wichtigen Anruf verpassen. Die Devise heißt: „jetzt sofort!“ Klar, wenn nicht jetzt, wann dann? Später zum Beispiel? Nur so ein Vorschlag.

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Und jetzt bitte lächeln! Handys. Brauchen alle, haben alle, nerven alle.

Das sei aber rückwärtsgewandt, sagt ein Kollege. Quasi von gestern. Vielmehr verschaffe ihm sein Phonedings, sorry Dingsphone, Flexibilität, Freiheit und komplettiere sein mobiles Büro oder so.
Vereinzelt greifen die Handyhalter auch während des Seminars zum smarte Elektroknochen, checken Mails, beantworten die eine oder andere gleich. Schließlich geht einer raus, der Anrufer kann nicht warten.
Diese Dinger haben unser Leben verändert. Ich wehre mich mit immer kleineren Erfolg dagegen, dieses Spiel mitzuspielen. Aber wenn dann alle in jeder noch so kleinen Pause in die kleinen Apparätchen hacken, starren oder reden, und man aufgrund der angespannten Gesichter mutmaßen könnte, dass gerade die Welt verändernde Pläne geschmiedet werden, bleibt einem nichts anderes übrig, als auch den eigenen spärlichen Mailbestand zu durchforsten und nochmal zu schauen, wie die Terminlagen in den nächsten sechs Wochen so ausschaut.
Was hat man in solchen Momenten eigentlich früher gemacht? Als man noch zum Telefonieren von auswärts mit diesen verflixten Karten in die nächste Zelle musste. Und als die Kennung „CC“ nur auf Konsulenkarossen prangte, und als Mehl noch weiß war.
Heute hat ein i-Phone, mit dem man in der Tat ja tolle Sachen machen kann, während eines Besuchs gesummt wie ein Rasierapparat. Alle haben gelacht. „Haste After Shave?“, rief der Witzigste.
Aber ich wette, in ein, zwei Jahren…
Spart ungemein Zeit, verschafft unglaubliche Flexibilität und komplettiert das handliche Büro für den Mann von heute.