Das Aachen-Blog

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Vür liere Öcher Platt – Schimpfwörter! Die Grundausstattung.

(„Vür liere Öcher Platt!“ Die legendäre Serie mit Karl Allgaier hat eine eigene Kategorie „Öcher-Platt-Schule“ – zum Schnellerfinden. Hier die bestgeklickte Folge) 

Wenn mein Opa sauer auf mich war, dann war ich flott „ene Klüttekloes“, was vornehme Aachener als Kohlen-Klaus übersetzen mögen, womit aber eindeutig ein Tölpel oder Tuppimann gemeint war.

Und meine Mutter nannte mich nicht nur einmal „ene Hoddelekriemer“. Was wohl mit meiner leidlich ausgeprägten Leidenschaft für das Aufräumen, die mich bis zum heutigen Tag begleitet, zu tun hatte.

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Kluet (Tölpel), Eäsel (eben der), au Schatull (alte Hexe), kollije Natur (Klappergestellt), Schöppebuur (gewöhnlicher Mann vom Land, geht auch Stadt), Breijmul (Großmaul), Brejchmeddel (Brechmittel), Knoterpott (grantiger Zeitgenosse), Krentekööl (Korinthenkacker), voolversoufe Kouh (Freund des Alkohols)… – es gibt so wunderbare Schimpfwörter im Öcher Platt.

Grund genug für dr Karl, unseren Platt-Lehrer Karl Allgaier, hier im Heimat-Blog den wunderschönen Öcher-Platt-Kurs fortzusetzen. (Erstmalig im April 2011 veröffentlicht.)

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*** Bisher in dieser Serie erschienene Podcasts:

Öcher Platt Schnupperkurs (3): Verben konjugieren

Öcher Platt Schnupperkurs (2): die Familie

Öcher Platt Schnupperkurs (1): die Zahlen

***Info: Dr. Karl Allgaier, dr Karl also, Sprachwissenschaftler durch und durch, ist im Brotberuf als Direktor der Bischöflichen Akademie schon ein gefragter Mann, ist so ganz nebenbei leidenschaftlicher, quasi examinierter und mit allen Tücken der Kunst beschlagener Öcher Platt-Experte. Und Mitherausgeber des Neuen Aachener Sprachschatzes.
Wir versuchen das einfach mal, vür liere Öcher Platt. Und wir haben vor drei Wochen den Startschuss gegeben.

Die wichtigsten Wörter im Öcher Advent

Ja, das stimmt. Dr Karl hat lange keinen Auftritt mehr gehabt im Heimat-Blog. Das soll sich im neuen Jahr auf alle Fälle wieder ändern. Unser Öcher-Platt-Lehrer kommt deshalb heute noch einmal aus der Konserve, was den Beitrag, der schon bei seiner Erstausstrahlung Straßenfegerqualitäten hatte, nicht schmälern soll.

Dr. Karl Allgaier, der famose Kenner unserer geliebten Heimatsprache, hat sich mal kurzerhand Gedanken gemacht, welche Wörter im Öcher Advent überlebensnotwendig sind.

Herausgekommen sind wichtige Begriffe, die Karl in seiner unnachahmlichen Ruhe und Art dem Öcher Ureinwohner, aber auch den Zugezogenen ans Ohr legt. Dr Karl fängt an – und ihr sprecht es einfach nach!

:DD Zum Podcast aus der beliebten Reihe „Vür liere met dr Karl Öcher Platt“ – Ausgabe Advent – geht’s hier!

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Sieht geschrieben schon super aus, hört sich gesprochen aber noch viel besser an: Chressboum (Weihnachtsbaum), Chressboumständer (Weihnachtsbaumständer), Nikela (Nikolaus), et Kengche (das Kindlein), de Krep (Krippe), der Kreppeeäsel (Krippenesel), de Bolle (Christbaumkugeln), dr Stall (der Stall), dr Jupp än si Marie (Josef und seine Maria), Tööetejold (unechtes Gold), selvere Kompes (silbernes Sauerkraut, also Lametta).

:DD *** Das beliebteste aller 7uhr15-Podcasts mit Dr Karl ist übrigens jenes über die Schimpfwörter in Öcher Platt – einfach hier klicken!

Klümpchen, Klömmchere, Kamelle?

Jetzt, wo erstens der Karnevalszug näherrückt und man zweitens schon mal gerne ein Bonbon im Mund hat, weil der Hals was trocken ist, stellt sich mal wieder eine Spezialfrage: Wie heißt das süße Zeug denn nun in der Heimatsprache?

Spricht der Öcher vom Klümpchen, va de Klömmchere, von Kamelle oder va de Karamelle?

Ich halte es – wie so oft – mit unserem Opa, der eigentlich stets ein Bayrisch Malz im Mund hatte. Unser Opa fragte dann gerne: „Wellste och e Bömmelche?!“

Bömmelche – wenn das nicht süß ist…

Die Besonderheiten des Öcher Platts – anhand von Merksätzen erklärt

Stimmt, heute ist Dreikönigstag, da gibt es nicht nur leidlich witzige Veranstaltungen wie das Dreikönigstreffen einer bestimmten Partei, nein, heute steht auch ein Höhepunkt des Öcher Veranstaltungskalenders auf dem Programm. So früh im Jahr, aber so ist das: Heute Abend wird im Rathaus der Thouet-Preis der Stadt Aachen verliehen, Fachabteilung „Pflege der Öcher Heimatsprache“!

Der Lehrer Herbert K. Oprei wird der Nachfolger von René Brandt sein, von Herzen sei Herrn Oprei an dieser Stelle jrateliert! Schönn, dat Ühr dr Priis kritt! Ühr könnt Üch freue! Ich spreche aus Erfahrung…
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Damit das Jahr aber nicht nur feucht-fröhlich und jovial beginnt, hat unser Öcher-Platt-Lehrer hier auf dem Heimatblog, dr Karl (unser Bild), tief in die Grammatik- und Lautlehrekiste des Öcher Platts gegriffen und serviert uns heute in seinem Audio-Podcast drei Perlen, drei Besonderheiten der Mundart – mit Merkvers.

Hier klicken, zuhören, lernen, Spaß haben!

Es geht um wahrlich bewegende Fragen: So erklärt uns Karl den Halblaut hinter den Vokalen, den nur spricht, wer wirklich aus Aachen kommt! Oder er weist daraufhin, warum im Öcher Platt das N am Ende eines Wortes quasi regelhaft wegfällt.

Großartig auch das dritte Kapitel rund um die Lautvielfalt, an dessen Ende der wunderbare, wertvolle, ja wirklich oft verwendete Satz „Diese Woche brauche ich weiche Wäsche, weil mir steht eine Wiege im Wege“ ins Öcher Platt übersetzt wird.

Hä? Nicht wundern, hört einfach rein, es lohnt sich!

***Info: Dr. Karl Allgaier, dr Karl also, Sprachwissenschaftler durch und durch, ist im Brotberuf als Direktor der Bischöflichen Akademie schon ein gefragter Mann, ist so ganz nebenbei leidenschaftlicher, quasi examinierter und mit allen Tücken der Kunst beschlagener Öcher Platt-Experte. Und Mitherausgeber des Neuen Aachener Sprachschatzes.

Richard Wollgartens „Milchstraßen“-Werk, schön interpretiert von Karl Allgaier

„Lejß, een en steäreklor Naht, worp ich wier ens minge Bleck noh ovve än hong ming Jedankens noeh.“

Das ist feines Öcher Platt. „Leise, in einer sternklaren Nacht, warf ich wieder einmal meinen Blick nach oben und hing meinen Gedanken nach.“ Schön. Poetisch. Ja, unsere Heimatsprache ist eine reiche Sprache. Wer sie beherrscht, kann sich wunderbar in ihr ausdrücken.

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Richard Wollgarten kann das. Er beherrscht sein Öcher Platt. Und seine glitzernde Weihnachtsgeschichte, die mit dem oben erwähnten Satz anfängt und zu einem fulminanten Ritt mit dem Nikolaus vom Himmel über die Milchstraße direkt nach Burtscheid führt, erzählt Karl Allgaier (Foto), unser Platt-Lehrer dr Karl, im Folgenden.

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Ein Stück Heimatsprache, eine schöne Geschichte, für ein Tässchen Kaffee und ein Printchen und ein knisterndes Feuer.

:DD Und hier geht es zum Audiopodcast „De Melichstroeß öm Kloes“ – jetzt klicken!

Wenn et net wohr wür, mer küüent et koum jlöüve! Genau, wenn die Story nicht wahr wäre, man könnte sie kaum glauben!

Wer die Geschichte mitlesen möchte, findet sie auf Seite 2

Chressfess Der ultimative Geschenktipp: Für alle Freunde der Aachener Mundart hat der Verein Öcher Platt noch eine kleine Gabe, die unter keinem Tannenbaum in dieser herrlichen Stadt fehlen sollte.
Weihnachtliches Aachen. Chressfess een Oche – Prosa, Gedichte und Lieder in Aachener Mundart. Ein soeben erschienenes schönes Büchlein mit wunderbaren Texten auf Öcher Platt. Und damit man hört, wie es klingt, hat der Verein Öcher Platt auch gleich an die Doppel-CD gedacht.

Die wichtigsten Öcher Wörter im Advent

Dr Karl ist wieder da. Unser Öcher-Platt-Lehrer hier im Heimatblog hat sich mal kurzerhand Gedanken gemacht, welche Wörter im Öcher Advent überlebensnotwendig sind.

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Herausgekommen sind wichtige Begriffe, die Karl in seiner unnachahmlichen Ruhe und Art dem Öcher Ureinwohner, aber auch den Zugezogenen ans Ohr legt. Dr Karl fängt an – und ihr sprecht es einfach nach!

:DD Zum aktuellen Podcast aus der beliebten Reihe „Vür liere met dr Karl Öcher Platt“ – Ausgabe Advent – geht’s hier!

drkarl

Sieht geschrieben schon super aus, hört sich gesprochen aber noch viel besser an: Chressboum (Weihnachtsbaum), Chressboumständer (Weihnachtsbaumständer), Nikela (Nikolaus), et Kengche (das Kindlein), de Krep (Krippe), der Kreppeeäsel (Krippenesel), de Bolle (Christbaumkugeln), dr Stall (der Stall), dr Jupp än si Marie (Josef und seine Maria), Tööetejold (unechtes Gold), selvere Kompes (silbernes Sauerkraut, also Lametta).

Chressfess Der kleine Geschenktipp: Für alle Freunde der Aachener Mundart hat der Verein Öcher Platt noch eine kleine Gabe, die unter keinem Tannenbaum in dieser herrlichen Stadt fehlen sollte.
Weihnachtliches Aachen. Chressfess een Oche – Prosa, Gedichte und Lieder in Aachener Mundart. Ein soeben erschienenes schönes Büchlein mit wunderbaren Texten auf Öcher Platt. Und damit man hört, wie es klingt, hat der Verein Öcher Platt auch gleich an die Doppel-CD gedacht.

*** Bisher erschienen in dieser Öcher-Platt-Schule-Serie: eine ganze Menge schöner Podcasts – mehr dazu auf SEITE 2

Mullen wie Jott in Frankreich. Der Öcher in seinem Element. Der Platt-Kurs (10)

Der Öcher ist dem Franzosen sehr zugetan. Die Lebensart, et jute Essen, das Laissez-faire im Alltag, die schöne Sprache. Pardon, wer lacht?

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Eine ganze Reihe Aachener Alltagsvokabeln haben tatsächlich französischen Ursprung. Dr Karl, unser Öcher-Platt-Lehrer hier auf 7uhr15.ac, kann das beweisen – und tut es in seiner heutigen Lektion auch prompt. Dass Aachen von Napoleon und seinen Mannen einst belagert wurde, ist nicht zu leugnen.

Wie sonst könnten wir den Küchenherd „Fornöüs“, die Zimmerdecke „Plafond“ und den Bürgersteig „Troddewar“ nennen? Bis heute!

Wer noch mehr Beweise braucht und sie auch gerne in der Sprachschule mitsprechen möchte, der klickt jetzt einfach hier!!!

Mullen wie Jott in Frankreich! Herrlisch.

***Info: Dr. Karl Allgaier, dr Karl also, Sprachwissenschaftler durch und durch, ist im Brotberuf als Direktor der Bischöflichen Akademie schon ein gefragter Mann, ist so ganz nebenbei leidenschaftlicher, quasi examinierter und mit allen Tücken der Kunst beschlagener Öcher Platt-Experte. Und Mitherausgeber des Neuen Aachener Sprachschatzes.

Kuriose Wörter aus dem Öcher Platt oder einfach so: Korrejües Wöet!

Der absolute Knaller im Öcher Platt ist ja eigentlich die so genannte „Bemöjjhtsjrüll“! Unübertroffen! Da steckt doch die Liebe des Öchers zu seiner Sprache drin, in der alten Schüssel, die sich um alles bemüht, sich also überall einmischt.

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Unser Öcher-Platt-Virtuose, dr Karl, hat seine liebsten kuriosen Worte der Heimatsprache, also die korrejüese Wöet, mal in einem meisterlichen Podcast in bewährter Form zum Hören und Mitsprechen zusammengestellt.

Au Kuutenellese, nix wie ran, der Unterricht beginnt sofort:

Und zwar hier reinhören: kuriose Wörter in Öcher Platt

***Info: Dr. Karl Allgaier, dr Karl also, Sprachwissenschaftler durch und durch, ist im Brotberuf als Direktor der Bischöflichen Akademie schon ein gefragter Mann, ist so ganz nebenbei leidenschaftlicher, quasi examinierter und mit allen Tücken der Kunst beschlagener Öcher Platt-Experte. Und Mitherausgeber des Neuen Aachener Sprachschatzes.


Hurra, vür liehre met dr Karl Öcher Platt Zum CHIO: Der Öcher und das Pferd

Weil sich in dieser Woche alles ums Pferd dreht, hat sich unser Öcher-Platt-Lehrer, dr Karl, noch einmal tief in die muttersprachlichen Archive begeben und ist mit reicher Ernte zurückgekehrt.
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Das Pferd, dr Öcher sagt „et Peäd“ [lang gesprochen], Plural: de Peäd [kurz!] oder de Peäder, taucht in der Tat nicht nur aufm Schio, sondern auch in der Aachener Alltagssprache auf.

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Erstaunlich ist, dass sich viele sprichwörtliche Weisheiten eins zu eins auf et Turnier übertragen lassen: Kapotte Peäd ka me net rijje – klar, kaputte Pferd kann man nicht reiten. Oder: Des Reiters Fluch bei der dritten Verweigerung seines Pferds vor dem Wassergraben über den eigensinnigen Bock: „Dat es ene eijesennije Bock van e Peäd.“

Oder der Ausdruck der Öcher Bescheidenheit, wonach dem toten Pferd der lebendige Esel vorzuziehen ist: „Bejster ene labendije Eäsel wi e duet Peäd!“

:DD Passend zum CHIO – ein Podcast mit Öcher-Platt-Sprüchen über das Pferd. Wie immer zum Nachsprechen!

*** Bisher in dieser Reihe erschienen: eine ganze Menge.

Was genau, das gibt es auf Seite 2.

Bisher erschienen in dieser Serie: eine ganze Menge schöner Podcasts – mehr dazu auf SEITE 2

Ein Öcher Gedicht zum Öcher Wetter: Der Wassermensch!

Meine Frau stellte gestern fest, dass ihr ein verregneter April besser gefallen würde als ein nasser Juni. Stimmt. Nur in diesem Jahr scheint es eben andersherum zu laufen…

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Aber Wasser ist wichtig, haben wir gelernt, und unser Öcher-Platt-Lehrer, dr liebe Karl, unterstreicht mit einem wasserdicht getexteten Stück Heimat seines Großvaters Matthias Savelsbergh, dass wir doch alle nur Wassermenschen sind!

Vööl Pläsier, hürt jot zou, de niekste Dag jeäht dr Öcher Platt-Kursus heij op Sövve-Foffzeng wier!

Für Zugereiste: Der Öcher-Platt-Kurs wird in den nächsten Tagen hier im Heimatblog fortgesetzt, ich freu mich schon drauf.

:DD Aber zunächst HIER KLICKEN: „Der Wassermensch“ – ein Heimatgedicht mit einem H2O-Geräuschteppich…

Bisher erschienen in dieser Serie: eine ganze Menge schöner Podcasts – mehr dazu auf SEITE 2