Das Aachen-Blog

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Wenn „alte Leute“ megapeinlich sind

Es hätte schlimmer kommen können. Für meinen Freund Chris, der natürlich – wie Alex, der gleich noch Erwähnung findet – in Wirklichkeit ganz anders heißt. Ich würde sogar sagen, Chris hätte es viel, viel heftiger treffen können. Denn während mein Kumpel Alex jüngst von seiner pubertierenden Tochter als „megapeinlich“ bezeichnet wurde, ist Chris noch glimpflich davongekommen. Aber der Reihe nach.

Alex findet alles „geil“

Alex ist megapeinlich, weil er sich in seinem doch schon fortgeschrittenen Alter, also Mitte 40, eine jugendliche Ader bewahrt hat. Man erkennt das an seiner Kleidung, an seiner Frisur, seinem Gang – und an seiner Wortwahl. Alex findet alles Schöne seit einiger Zeit „geil“. Er fremdelt mit dem Wort, das hört man, aber er findet trotzdem alles „irgendwie geil“. Und das killt seine Tochter, wie sie sagt. Weil es eben „megapeinlich ist, wenn alte Leute cool quatschen wollen“. Echt blöd jelaufen, Alter, ey, Alex.

Gutes Stichwort. Denn Chris nun wiederum, Öcher Jong von feinstem Schrot und vor allem Korn, kann es absolut nicht leiden, dass seine Tochter, auch so 14, 15, ihn immer „Alter“ nennt. Würde sie „Aue“ sagen, käme er damit klar, weil unser gemeinsamer Freund Wolfgang (heißt auch anders, klar), immer im Freundeskreis jeden Satz mit, „verstehste, Aue?!“ beendet. Aue – das ist korrekt. Aber „Alter“ oder „ey, Alter“ findet Chris voll Kacke.

Der „Vollburner“

Als Wolfgang nun wiederum kürzlich die Töchter von Chris und Alex, die mit seiner Tochter im Kino waren, nach Hause fuhr, wurde er zwangsläufig Ohrenzeuge einer Unterhaltung über die anderen Väter. Wolfgang selbst war null Thema, weil er ja im Auto saß. Alex wurde von seiner Tochter – wie oben erwähnt – als „megapeinlich“ bezeichnet, und Chris kam – wie gesagt – mit einem blauen Auge davon. Er ist nämlich nach einhelligem Votum der Damen „zwar kein Vollburner, aber auch kein No-Go“.

Alter, geil ey, das sind so Momente, in denen auch steinalte Männer sich von innen Schrott lachen!

Der Abend auf dem Katschhof

Das war ein wundervoller Abend auf dem Katschhof am Sonntag. Denn Aachen steht zusammen für Frieden und Miteinander. Vielfach wurde darüber berichtet und davon erzählt. www.aachen.de

Eine besonders aussagekräftige und emotionale Form hat der Fotograf Timo Heß gefunden, dessen Dokumentation hier gezeigt und empfohlen werden soll. Klickt bitte einfach auf das Bild.

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Was soll ich ihr schenken? Hein Engelhardt hat eine gute Idee…

Heute ist der Meister der Öcher Mundart mal wieder an der Reihe und öffnet für uns ein Türchen im Adventskalender. 2011 hat er das schon einmal gemacht.
hein Der wortgewaltigste, tiefgründigste und einfühlsamste unter den Heimatdichtern hat ein paar grundsätzliche Gedanken zur Adventszeit formuliert. Heute wird es handfest. Und das im Wortsinn!

Denn wie viel Qual erleidet er, wenn sie unter dem Weihnachtsbaum sein Geschenk auspackt! Ist es das richtige? Erkennt sie, wie viel Mühe er sich diesmal gegeben hat? Die Frage aller Fragen: Gefällt es ihr?
Heins Frau fragt nach anfänglicher Zustimmung auch gerne mal nach dem Kassenbon – von wegen Umtausch. Wenn der Öcher diese Geschichte erzählt, bekommt sie herrlichen Charme.

Und bei Hein Engelhardt klingt das Gedicht „Wat sall ich schenke?“ dann so – hier klicken!

Den Text zum Gedicht gibt es auf Seite 2

Mit dem Bus durch Aachen. Raemonn sagt am Jason: „Alter, ich auch!“

Neuerdings fahre ich mehr Bus. Morgens zur Arbeit, abends zurück. Das ist entspannter, als mit dem Auto in die Stadt zu stoppandgoen. Gerade jetzt, wo Weihnachtsmarkt ist. Und es ist auch noch deutlich kommunikativer.

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Der Typ, der im Gelenkbus verzweifelt an der Haltestelle auf den Türöffner drückt – ohne Erfolg – brüllt durch den Bus in Richtung Fahrer: „Hey, mach mal auf hier!“ Und dann flucht er und motzt. Sagt am Ende, als all das keinen Effekt hat, weil die Tür nicht auf-, dafür aber die Reise weitergeht: „De Asejag is‘ unfreundlich jeworden!“ Klar, meldet sich eine Frau, „et is ja auch Weihnachtsmarkt.“ Die Umstehenden nicken. Klar.

Großartig die jungen Mütter, die mit ihren Kindern kurz darauf einsteigen und sich in einem geradezu unbarmherzigen Dialog bis zum Bushof ohne Pause beballern. Am Anfang stellt sich bei den zum Zuhören Verdammten das Gefühl ein, sie besprächen eine der vielen amerikanischen Serien nach, die im Fernsehen Sendezeit verdampfen.

Irgendwann wird klar, sie sprechen von daheim. Geoffrey, Raemonn, Jason, Susann, Leeroy – das sind ihre Kinder. Geoffrey hat am Samstag Fußball jespielt, erfahren wir – „un da hat deä Doof ene Ball voll auf et Jesich‘ jekrisch'“.

Zwischenzeitlich keäkt dr Raemonn, der gerade laufen kann, ohne Gnade und Unterlass durch den Bus. Ein witziges Kerlchen, das plötzlich schweigt, weil er aus einer Limopulle große Züge nimmt, und dem der ebenfalls mitreisende und nicht viel ältere Jason jetzt zuruft: „Hey Alter, ich auch!“

Busfahren in Aachen – daraus könnte hier an dieser Stelle ein Fortsetzungsroman werden. Vermute ich mal so, Alter!

Zauberei, Majie, Illusijon: Heinz & Willi in Aktion – wat ene Zirkus!

Menschen, Tiere, Sensationen! Und Heinz & Willi!

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„Et Leben is de Summe von ene Haufen Hantier.“

Willi Hermanns zitiert seinen Chef, Hans-Dieter Jilleßen von der jleichnamigen Friedhofsjärtnerei.

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Fotos: Andreas Steindl

Was für ein schöner Zirkusabend in Kornelimünster. Merssi an alle, die mitgelacht, mitgemacht und mitgefeiert haben. So viel Öcher Spaß im Zirkus Lollipop – das bleibt tief im Herzen.

Fassungslos: Parken erlaubt!

Da geht man, nichts ahnend und gut gelaunt vom Historischen Jahrmarkt in Kornelimünster nach Hause und steht mit einem Mal vor dem Baum. Mit dem Schild. Und denkt: So viel Wein habe ich doch gar nicht getrunken!

 

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Denn da steht, was das Foto dokumentiert: Parken erlaubt! Und verwiesen wird auf eine freie Hauseinfahrt, in der wohl nunmehr Platz für einen Fremd-, nein Gastparker ist. Wo sonst doch so vieles verboten wird, hier ist was erlaubt.

Gesucht wird nun der, der so viel Freundlichkeit traut…

Heinz & Willi: „Oes, wat ene Zirkus!“

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Willi Hermanns und Heinz Grosjean, zwei gestandene Männer, vom Öcher Alltag gestählt und eigentlich durch nichts aus der Ruhe zu bringen, werden am Dienstag, 10. Juni, 20 Uhr in Kornelimünster erwartet.
Kornelimünster! Was für eine Reise! Denn dort, an der lauschigen Inde, hat der Circus Lollipop sein Zelt aufgeschlagen – und Heinz und Willi sind große Liebhaber der Manege, der Melancholie, der Musik und der Menschen, die im Kuppelbau ihre Kunststücke aufführen.

Doch an diesem Abend wird alles anders sein. Hätte man es gewusst, man hätte sich drauf vorbereitet. Dass Mann und Mann auf einmal mittenmang im Scheinwerferlicht stehen…

Es passieren unvorgesehene Dinge, es kommen völlig überraschte und überraschende „Stars“ in die Manege, ausgewiesene Lebenskünstler und tolle Freunde werden ihren Auftritt haben.

Oes, wat ene Zirkus! Der kleine Ausbruch aus dem Alltag mit zwei Typen, die so herrlich alltäglich sind. Wer „Menschen, Tiere und Sensation mal anders“ liebt, ist herzlich willkommen!

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Termin, Ort und Vorverkauf

Es steht ein Zelt auf dem Schulhof! Tagsüber lernen die Kinder mit Feuereifer lustige Zirkusspiele, werden zu Artisten und Akrobaten. Und abends? Nun, abends steht das Zelt auch auf dem Schulhof. Und deshalb wurden Heinz und Willi vom Förderverein der Katholischen Grundschule Kornelimünster zu diesem etwas anderen Zirkusabend eingeladen.
Dienstag, 10. Juni 2014, 20 Uhr, Grundschule Kornelimünster, Abteigarten.

Tickets gibt es ab Montag, 19. Mai, im Vorverkauf – und zwar an allen Vorverkaufsstellen des Medienhauses Zeitungsverlag Aachen. Zum Beispiel in der Zentrale an der Dresdener Straße 3 oder im Mediastore in der Großkölnstraße 56 in Aachen.

***BILDERGALERIE von Heinz & Willi „Wat ene Zirkus!“ ab Seite 2. Mit den köstlichen Fotos von Andreas Steindl.

Kaiser Karl auf dem Weg Richtung Friedhof! Müssen wir uns Sorgen machen?

Nun hat ja die Aussendung der roten und güldenen Kaiser begonnen. Was noch vor Wochenfrist so wohlgeordnet in Reih und Glied zwischen Münster und Stadthaus stand, ist nunmehr auf Wanderschaft. Nun weiß man ja vom alten Karl, dass er im Innersten ein reisender Herrscher war, und so würde es ihm selbst am Ende gefallen, was sich zurzeit in seiner Lieblingspfalz ereignet.

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Samstag also nun dies. Auf der Theaterstraße ist das Foto entstanden: Karl huckepack und unbedacht auf der Ladefläche, erstaunlich standhaft auf dem Weg Richtung Friedhof! Jow, richtig gelesen. Denn das Fahrzeug gehört wohl einem wackeren Gärtner mit Gräberbepflanzungskompetenz, der mit dem flotten Spruch „Es lebe der Friedhof“ (siehe Foto) auf die vitalen Seiten des Jenseitigen hinzuweisen weiß.

Deshalb also nun die ebenso interessierte wie besorgte Frage: Was wird aus diesem Karl, wenn er sich Richtung Friedhof bewegt? Soll er Schwung in den Laden bringen, weil er das Sterben ja nachweislich vor 1200 Jahren hinter sich gebracht hat, und immer noch – ja, man darf sagen lebendiger denn je – durch die Stadt turnt?

Wo stecken all die Kärle?

Was wird eigentlich aus all den anderen Kärlen (rund 500 sind es ja!), die nun von allen Öcher Winden in die unterschiedlichsten Ecken der Stadt geweht wurden? Wo sind sie gelandet? Wie sehen sie aus, die schönen Orte für all die statsen Kaisere?

* Antworten gerne hier!