Der Ausflugstipp kommt von Herzen. Und er geht an alle, die sich erstens an schönen und außergewöhnlichen Krippen erfreuen können. Die zweitens Spaß an der besonderen Geschichte haben, die es von dieser Krippe zu erzählen gibt. Und die drittens gut zu Fuß sind, um den Besuch besagter Krippe mit einigen weiteren Bauten in nächster Umgebung zu verbinden.

Die Herren Siemons: Die Brüder Herbert, Walter (von links) und Werner (rechts) und ihr Vetter Kurt – die Krippenbauer aus der Antoniuskapelle in Kornelimünster.

Genug der Andeutungen: Wir reden von der wunderschönen Krippe in der Antoniuskapelle in Kornelimünster, am Fuße der Breiniger Straße. Wir zollen den drei Siemons-Brüdern Werner, Herbert und Walter sowie ihrem Vetter Kurt (auch ein Siemons), allesamt statse Mönster Jonge, höchsten Respekt. Und schlagen gerne den Krippenweg über die Höhen und durch die Täler entlang der Inde im schönen Münsterländchen vor.

Viele Fans haben sich die vier Krippenbauer über nunmehr sechs Jahre erarbeitet, in denen sie mit einer bewundernswerten Akkuratesse und kreativen Bastlerliebe die urige Kapelle aus dem 19. Jahrhundert zu einem beliebten Anlaufpunkt gemacht haben. „Die Krippe wird jedes Jahr anders aufgebaut“, verrät Walter, der mitreißend davon erzählt, wie er seit Jahrzehnten – schon als Pfadfinder im örtlichen St. Georgsstamm – ein Liebhaber des Krippenbaus ist. Und wie die Liebe wuchs, und wie er damit auch seine Brüder und den Vetter infiziert hat. Jetzt und hier, die große Krippe in der Kapelle, ist der Höhepunkt des gemeinsamen Schaffens.

In diesem Jahr bietet die Krippe gleich fünf Spielorte: im Mittelpunkt der eigentliche Stall mit Josef und Maria und dem Kind; oben auf dem Altar eine Anhöhe mit einer Schafsherde; rechts unten plätscherndes Wasser nebst römischem Posten; links der Aufgang zur Stadt Bethlehem, der zur passenden Zeit „die Showtreppe für die Heiligen Drei Könige“ wird. Und links vorne, ein Stückchen verbreitert in Richtung erste Kirchenbank, ein neu erschlossenes Areal, das die vier Siemons-Männer die „Stadtteilerweiterung Bethlehem-Ost“ nennen. Die erste Ansiedlung ist ein phantastisches Beduinenzelt, das Werner und Kurt gebaut haben.

Alle vier Adventssamstage wird in der Antoniuskapelle gebaut, wird gesaugt, geschraubt, geklebt, gemalt, das liebevoll ausgewählte vielköpfige Krippenpersonal gerückt. Inzwischen haben die vier Männer die letzte feinschleifende Hand angelegt. Hier noch ein Tupfer Moos aus dem Klauser Wäldchen, da noch ein paar Steine aus der Inde – fertig. Perfekt.

Diese Krippe ist ein wundervolles Wimmelbild, wer einmal davor steht, wird hunderte Details entdecken und bestaunen. Und hoffentlich auch eine Kleinigkeit spenden. Damit die famosen Krippenbauer von Kornelimünster auch im kommenden Jahr wieder neue Ideen umsetzen können.

Der Krippenweg in Kornelimünster: Ein wunderbarer Spaziergang mit mehreren schönen Krippen und diversen Einkehrmöglichkeiten führt von der Benediktiner-Abtei an der Oberforstbacher Straße (auch im Kapellchen am Weg ist eine kleine Krippe aus dem Hause Siemons zu sehen) über den Lufter Hof, kurz an der Trierer Straße entlang, Richtung Krauthausen. 
Hinter der Bilstermühle geht man durch das Klauser Wäldchen hoch zur Kapelle „Maria im Schnee“. Der Weg durch die Klause führt in den historischen Ortskern - zunächst zur Propsteikirche, dann weiter zur Antoniuskapelle an der Breiniger Straß.
Über den Viadukt und entlang der Vennbahntrasse, an der Bahnhofsvision vorbei (oder mittendurch mit Stopp)geht es über die Oberforstbacher Straße zurück zur Abtei.