Was man einem solchen Tag so macht. Man zerlegt ihn in Stücke. Es regnet, die Nacht war kurz, weil im Dorf, das politisch korrekt wohl eher Stadtteil heißt, Schützenfest gefeiert wird. Und das geht – das lehren die Jahre – wohl nur, indem im Festzelt Hits aus unserer Jugend von einer Band so laut gespielt werden, dass wir uns schlagartig daran erinnern, wie schrecklich wir diese Musik schon damals fanden. Klaus Lages „Tausend Mal berührt“, volle Kanne als Swing Boogie interpretiert – du machst kein Auge zu. Ich schwöre.

floete

Am Morgen dann hat unsere Tochter die Querflöte ausgepackt. Und als ich mich gerade wegducken wollte, kamen doch sehr passable Töne um die Ecke. Ode an die Freude, sehr zur Freude der Zuhörer eine Wohltat fürs Ohr. Wenn ich da an die Anfänge zurückdenke: Schon erstaunlich, was junge Menschen mit Luft, viel Spucke und einem ordentlichen Widerwillen aus einem Metallrohr herausholen können.
Meine Oma fällt mir ein, die eine mildherzige Frau war. Doch wenn nebenan der Enkel der Nachbarin Trompete übte, hielt auch sie sich die Ohren zu. Irgendwann hat sie – da hatte er garantiert eine Gießkanne zwischen – gesagt, der Jung mache sie „ramtischpamptischjeck“.
So ging auch dieser Tag zu Ende, wir waren im Regen wandern, die Eifel ist schön, habe ich ein paar Mal gedacht. Auch im Regen.
Und dann hat unser Fünfjähriger auf der Rückfahrt darum gebeten, auf der CD seiner Schwester die Nummer 5 anzuwählen. „Ey DJ“ – ein unfassbarer Anschlag auf den guten Geschmack.
Wie gesagt, dieser Tag hatte Höhen und Tiefen. Auch musikalisch.