Es gibt so schöne Momente im Öcher Leben, die auch in der größten Hektik des vorweihnachtlichen Treibens ein Lächeln in die Mundwinkel zaubern. Etwa dieser im Supermarkt um die Ecke, der auf personalsparende Scan-Kassen setzt und mit der Empfindlichkeit der Anlage das Personal gleich doppelt einbindet. Dauerton vom Band: „Bitte wenden Sie sich an das Kassenpersonal!“
Auf alle Fälle wieder diese Ansage, nichts geht mehr an Scannerkasse 3, „bitte wenden Sie sich an das Kassenpersonal!“ Und der arme Tropf im Lebensmittelkettenoutfit, in dem Fall eine Kassiererin, eilt herbei. Was hat der Apparat? Warum scannt er nicht mehr? „Wie jeht es jetzt weiter“, fragt der ratlose Kunde, der zugibt, dass er sich gerade zum ersten Mal „an dat Ding jetraut“ und nun prompt ein schlechtes Gewissen hat.
„Hab ich wat falsch jemacht“, fragt der Mann die hilfsbereite Frau im Kittel. „Wenn ich dat wüsste“, sagt sie und sucht nach der Ursache des Stillstands an Kasse 3. Es dauert eine Weile, die Analyse läuft, von hinten ruft eine Frau, „ob es denn heute noch weitergeht“. Da hat die Kassiererin des Übels Kern erkannt und meldet erleichtert: „Ah, jetzhabbijet!“ Und ebenso präzise wie erleichtert: „Kann auch nich‘ klappen, et Jeld is voll!“
Okay, et Jeld is voll, das ist eine plausible Erklärung. Nachhilfe für die Nicht-Scan-Kassen-Kenner: Am vollautomatischen Kassenvollautomaten kann man natürlich auch mit Kleingeld zahlen (wie früher bei der Kassiererin). Und zu diesem Zwecke gibt es einen Münzeinwurf, über den das Geld in ein vollautomateninternes Münzfach plumpst. Und dieser Behälter war – ja, man kann sagen – quasi am Überlaufen. Was für uns Öcher so viel heißt wie: „Et Jeld is voll!“ So einfach ist das.