Dialog im Bus, Linie 41, von draußen rein in die Stadt. Zwei ältere Öcher Damen im Gespräch, zu Füßen der einen ein Hund. Entfernt mit einem Cockerspaniel verwandt, könnte auch ein Dackel dran beteiligt gewesen sein.
Öcher Dame I: Auch mit der Bus heute?
Öcher Dame II: Ja. Bei dat Wetter. Jeh ich jleich mit der Hund ze Fuß zerück.
I: Ene nette Hund!
II: Ja, dat is der Keeper.
I: Pieper?
II: Nein, Keeper.
I: Fieper?
II: KEEPER. Mit K wie Kaiser Karl.
I: Ach so. Wat is dat denn, ene Kieper? Wat soll dat heißen?
II: Dat weiß ich auch net, deä heiß‘ einfach eso.
I: Ja, aber Se müssen sich doch wat dabei jedacht haben!
II: Deä is‘ net von mich, deä is‘ von die jungen Leute in et Haus. Die sind über et Wochenende weg, dann hab‘ ich dem immer.
I: Ach so. Dat is aber ene Liebe, wa!
II: Sehr lieb, deä bellt kaum.
I: Ja.
II: Seijvert wohl.
I: Aber net eso wie meine Mann. (lacht sich kaputt)
(Pause).
I (offiziell): Was haben wir ein Wetter!
II: Herrlisch.
I: Und de Bäume hängen eso voll mit Obs‘!
II: Einmalig. Wir haben Äppel, ene schöne Kocksoransch, Äppel, wir könnten ene Laden aufmachen, hab ich heut‘ morjen noch an meine Mann jesagt.
I: Aber et is ja alles in Hülle und Fülle da. Wir haben Wahlnüsse, körbeweise!
II: Hab ich jern, Wahlnüsse. Sind ja auch jut für dr Cholesterin.
I: Und dr Zucker.
(Pause, der Bus rollt Richtung Haltestelle Burtscheid. II macht Anstalten zu gehen)
I: Müssen Se eraus?
II: Ja, wir zwei jehen jetz‘ auf der Markt und dann ze Fuß zerück. Wa, Keeper!
I: Kieper. Ich komm‘ net über deä Nam! Wird dat mit „ie“ jeschrieben.
II (im Gehen begriffen): Dat weiß ich nit, aber dat is der Keeper auch ejal, wa Jung. (Zum Hund) Du kanns‘ ja überhaup‘ nich‘ lesen. Tschö! (Ab)
I (jetzt allein, für sich): Kieper! Wat kann man e so Tier antun…
buettgens sagt:
Der Keeper hat übrigens auch „immer, wenn wir in der Wald waren, die fiesen Kletten in der zumelije Pelz!“
8. Oktober 2011 — 8:58
Inge Suckow-Homberg sagt:
…und genau deshalb fahre ich seit einem knappen Jahr Bus!!
Mitten im Leben – herrlich – uns Oche …
6. Oktober 2011 — 8:51
Roman Zenner sagt:
Bei nächtlicher Fahrt durch das tiefste Bayern sehr gelacht – danke!!
5. Oktober 2011 — 21:45
Stefan Hansen sagt:
Traumhafte Geschichte! Ich möchte noch etwas beisteuern. Meist ist der Öcher extrem sparsam, wenn es um die Blutfette geht. Er spart nicht nur „de juhte Butter“ sondern auch noch Silben:“ Wie hoch iss meine Chosterin, Herr Doktor?“ (Hart betont und schnell gesprochen, damit man alleine von dem Wort nicht zunimmt).
Frohes Schaffen
Stefan
5. Oktober 2011 — 6:07