Der Hanseat macht klare Ansagen. Und bedient sich einer simplen Syntax: Subjekt – Prädikat – Objekt – Digger. In den Problemvierteln in der Variante: Subjekt – Infinitiv – Beleidigung – Digger.
So war es schon eine gewisse Umstellung vom blumigen, den Ohren schmeichelnden öcher Singsang hin zur nasalen und unterkühlten und eher emotionslosen Rhetorik des Hamburgers. Aber der Besuch im hohen Norden war meiner Pia versprochen. Da musste ich jetzt durch.
Die Idee, den Weihnachtsmarkt am Alstertor zu besuchen, hatten noch ein paar Menschen mehr. Im großen Gedränge entdeckte ich eine Fressbude mit der Aufschrift „Poffertjes“. Ahaaa. Wenn die schon diese niederländische Spezialität (dicke Pfannkuchen mit Butterstückchen und Puderzucker) feilbieten, dann gibt es hier bestimmt auch Printen.
Aachen ist ja schließlich viel näher und Printen viel bekannter. Also, kurz mal am Glühweinstand nachgefragt, wo es denn dieses köstlichste aller Gebäcke hier wohl gibt. „Jo, zweimal links und dann ungefähr 500 Meter geradeaus, Digger. Dann nimmst Du da den Zug nach Aachen, Digger…“
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exAachener sagt:
Meinen sie mit „Problemviertel“ etwa St Pauli ??
State of Art Stadtteil und Vorbild für alle anderen Stadtteile- und Viertel in ganz Deutschland würde ich sagen, betörend subversiv, verlockend und inspirierend, manchmal zerstörerisch aber immer interessant, voller Leben und Veränderungen!
Wahrscheinlcih ist in einer Seitenstrasse auf Pauli mehr los, als in ganz Aachen zusammen.
Problematisch sind einzig und allein Touristen in Funktionsjacken wie Sie, die Woche für Woche diesen bunten Fleck überfallen.
Wenn Ihr Horizont indes am Kreuz Aachen endet, dann lassen Sie ihren provinziellen Bestrebungen nach Lokalpatriotismus freien Lauf und bleiben bitte für immer in Aachen, oder kommen einfach nicht mehr nach St Pauli, denn dort vermisst Sie keiner.
Freundliche Grüße eines ex Aacheners, der sein Glück im unproblematischen St. Pauli (bzw Hamburg) gefunden hat
22. April 2011 — 21:09
Alexanderthelarge sagt:
Habe selten so einen bornierten Text gelesen!
Wer diese wundervolle Pointe mit dem Wasserwerfer und dem Inhalt des Kennzeichens tatsächlich mit Aachen in Verbindung bringt, dem ist tatsächlich nicht mehr zu helfen, und gehört in dieses Dreckskaff am westlichen Rand der BRD.
Freundliche Grüße
5. April 2011 — 18:03
Theo Hackhausen sagt:
Oli, Dein Bericht war köstlich, fahr da nur nich widder hin Digger!
22. Dezember 2010 — 23:47
Oli Lindenau sagt:
@Zwischen den Zeilen
Da spricht sicher einiges dafür. Ich bevorzuge dennoch „all colors are beautiful“…
14. Dezember 2010 — 10:42
Zwischen den Zeilen sagt:
…das ist ja mal ne schöne Variante, bin ich dabei!
ZdZ
14. Dezember 2010 — 14:59
Zwischen den Zeilen sagt:
Wenn ihr Euch das Kennzeichen des Wasserwerfers genau anseht, wisst ihr, warum er in Aachen anmeldet ist: AC-AB ist ein gern verwendetes Akronym für „all cops are bastards“, wird in bestimmten Kreisen gerne benutzt.
14. Dezember 2010 — 8:36