Es gibt diese Eindrücke, die Emotionen freisetzen. Wie jetzt der Schnee. Winterspaziergang über die Felder von Kornelimünster rüber nach Schleckheim. So leise fällt der Schnee, macht alles gleich weiß.

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Abends dann der Blick in den Garten. Ein Foto. Wengen? St. Moritz? Nein, Aachen!

Und es kommt mir eine Mini-Prosa in den Sinn. Ein kleines Meisterstück von Robert Walser. Einfühlsam beschreibt er mit wenigen Worten die weiße Verwandlung. Ich habe es nachgeblättert (jaja, in einem Buch!). Es geht so:

„Schneien“

„Es schneit, schneit, was vom Himmel herunter mag, und es mag Erkleckliches herunter. Das hört nicht auf, hat nicht Anfang und nicht Ende. Einen Himmel gibt es nicht mehr, alles ist ein graues, weißes Schneien. Eine Luft gibt es auch nicht mehr, sie ist voll Schnee. Eine Erde gibt es auch nicht mehr.
(…)
Und rund ist es, alles ist rundherum wie abgerundet, abgeglättet. Schärfen, Ecken und Spitzen sind zugeschneit.
(…)
Alles Harte, Grobe, Holperige ist mit Gefälligkeit, freundlicher Verbindlichkeit, mit Schnee zugedeckt.“