Der „dicke Heinz“ kam am liebsten mittwochs meine Oma besuchen. Er war ihr aus der Schar der 49 Neffen und Nichten besonders ans Herz gewachsen. Der dicke Heinz – so nannten wir ihn alle – kam dann immer mit dem Fahrrad aus Brand nach Eilendorf, va weäje met de Tant jet verzälle.

Und wenn der dicke Heinz so ein paar Stündchen bei meiner Oma auf dr Sofa jesessen und diverse Gläschen Wiimele (schwarze Johannisbeeren an Klarem, ein Teufelszeug!) jekippt und ein Päckchen Ernte 23 in Rauch aufgelöst hatte, sprach er den Lieblingssatz von uns Kindern: „Jetz‘ piif ich mich noch eng, da bin ich futt!“ Diesen Satz wiederholte er über Stunden.

Wenn der dicke Heinz am Ende tatsächlich die letzte Ernte 23 gepafft hatte und sein Fahrrad nun den kurvigen Weg Richtung Brand einschlagen sollte, fragte meine Oma: „Än Jong, wann köns du da wier?“ – „Kann ich noch net jenau sage, Tant“, sagte der dicke Heinz und wurde offiziell: „Aber auf alle Fälle ene Mi’woch.“

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21. Mi’woch

Ich liebe diese Sprache – und ich bin vor allem begeistert vom sparsamen Umgang des Öchers mit dem schönen Buchstaben t. Die genaue Regel für das fehlende t ist mir trotz aller Untersuchungen noch nich‘ klar, aber das schmälert die Freude keineswegs.

Jetz‘ in dr A’vent bin ich jern zehaus, da trink ich mich e Bi’burger, kuck de Spor’schau, freu mich, wenn Jla’bach se jetupp‘ krisch‘. Dann denk ich an mein Frau, die jra‘ mit der Bus nach dr Haup’bahnhof am Fahren is‘. Mich is et ejal, ich liesch ja jemü’lich auf de Kausch.

***In eigener Sache: Ich freue mich riesig über die Resonanz auf den 7uhr15-Kalender. Am meisten geklickt werden derzeit die Episoden Kenger (mit dem Podcast) und dr Boum (mit der Bastelanleitung).