Das Aachen-Blog

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Was soll ich ihr schenken? Hein Engelhardt hat eine gute Idee…

Heute ist der Meister der Öcher Mundart mal wieder an der Reihe und öffnet für uns ein Türchen im Adventskalender. 2011 hat er das schon einmal gemacht.
hein Der wortgewaltigste, tiefgründigste und einfühlsamste unter den Heimatdichtern hat ein paar grundsätzliche Gedanken zur Adventszeit formuliert. Heute wird es handfest. Und das im Wortsinn!

Denn wie viel Qual erleidet er, wenn sie unter dem Weihnachtsbaum sein Geschenk auspackt! Ist es das richtige? Erkennt sie, wie viel Mühe er sich diesmal gegeben hat? Die Frage aller Fragen: Gefällt es ihr?
Heins Frau fragt nach anfänglicher Zustimmung auch gerne mal nach dem Kassenbon – von wegen Umtausch. Wenn der Öcher diese Geschichte erzählt, bekommt sie herrlichen Charme.

Und bei Hein Engelhardt klingt das Gedicht „Wat sall ich schenke?“ dann so – hier klicken!

Den Text zum Gedicht gibt es auf Seite 2

Bethlehem – und noch ein paar Gedichte mehr von Hein Engelhardt

heinDieses Gedicht von Hein Engelhardt noch, weil es mir am Herzen liegt. Die Geschichte vom Königskind, das nicht in Prunk und Reichtum hineingeboren wird und das doch so wunderbar wirkt. „Bethlehem“ heißt das Gedicht von Hein Engelhardt. Öcher Platt vom Feinsten.

Bethlehem – das Gedicht von Hein Engelhardt über das Kind in der Krippe – hier klicken!

*** Mehr hören – die anderen Engelhardt-Gedichte auf 7uhr15.ac:

Wie et Chresskenk os Öcher Prente kennelieret

Wat sall ich schenke?

Vöör die Daag

*** Und nicht verpassen: Am Sonntag zünden Heinz und Willi et vierte Kerzjen an. Nur hier!

Ming Frönnde – der famose Hein Engelhardt schlägt wieder zu

Der famose Hein Engelhardt hat wieder zugeschlagen. Eine herrliche Auswahl aus seinem 25-jährigen Schaffen als der Meister der Öcher Poeten ist nun in einem feinen Band erschienen, der „Öcher Tüen än Öcher Leäve“ heißt.
hein
Eine kleine Liebeserklärung an seine Aachener Freunde hat Hein Engelhardt „Ming Frönnde“ genannt. Und echte Öcher wissen genau, was der Dichter uns da sagt. Ein Stück fürs Herz!

Ming Frönnde

Ich leäv jeär onger nette Lü,
met Hazzens-Beldong, Phantassie,
die net mär henger Jeld her renne,
sich övver alles freue könne,
die dich och oehne Wöet verstönd,
et Leäve nemme, wie et könt
än iehrlich sönd bes op de Knouche,
dat haue, wat se dich versprouche,
die net mär van sich selvs parliere,
neä – ouch ens Zitt hant zouzehüre.

Weä jlöüvt, die föng me net esue liieht,
dat me doför lang söcke müüet,
dem stell ich – wenn heä wel – ens jeär
ming nette Öcher Frönnde vöör.
Beij hön feng ich dat, wat ich söck,
die mieschte sprejche – wat e Jlöck –
ouch noch en Sproech, die os verbengt,
än weä „Hür op“ sätt än vlech mengt,
ich hai doch janz liieht övverdreäve,
än dat mär sue doher jeschreäve,
dem sag ich en et schönnste Platt:
Iehrlich – en Oche fengt me dat.

*** Sollte unter jedem Öcher Weihnachtsbaum
liegen zumdannlautdrausvorlesen:
Hein Engelhardt, Öcher Tüen än Öcher Leäve
Für das Hilfswerk Lions Club, Aachen Urbs Regalis e.V.
In jeder vernünftigen Buchhandlung erhältlich.

De Fornöis: Das prasselnde Feuer, die warme Stube und der Rosenkranz

Immer wenn unser Opa mit dem frisch gehackten Holz – alles möngchensmoeß, also passgenau – de Trapp eropjeschravelt koem, dann wussten wir Kinder, dass es gleich gemütlich wird.

„Oes, wat e schönn Füür“, zollte meine Oma ihrem Mann, den sie ebenso kurz wie liebevoll Vadder nannte, wenig später ein Kompliment für das prasselnde Feuer. Ja, unser Opa beherrschte viele Disziplinen, de Fornöis ze stouche war eine seiner vornehmsten.

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De Fornöis. Heute wird’s im Adventskalender hier im Heimatblog also warm, vor allem warm ums Herz, heute reden wir über diesen stattlichen Herd, der sicherlich seinen Anteil daran hatte, dass die Küche unserer Großeltern die zentrale Versammlungs- und Kundgebungsstätte unserer Familie war.

Ein stolzes, gußeisernes Teil, gefühlte hundert Jahre alt, mit einem doppelgeringten Feuerloch, mit einem eisernen, stets fein gewienerten Handlauf, einem Backofen und einem Kohlekasten auf Rädern, den wir Kinder stets elegant in die dafür vorgesehene „Ofen-Garage“ einparkten.

De Fornöis. Wenn unser Opa et jot drophau, dann befeuerte er das Teil, dass die Herdplatte rotglühend schien und das „leckere Temperatürschen“ aus der Küche das ganze Haus heizte. Eine Attacke gegen den Frost, der die großen Eisblumen ans Fenster gemalt hatte, ein feiner Konter gegen den Schnee, der den großen – heute würde man sagen: naturbelassenen – Garten weiß zuckerte.

Oma än Opa aan de Fornöis, en Keäz op dr Dösch, dr Ruesekranz ejjen Häng.

Meine Großeltern beteten jeden Tag im späten Nachmittag – vor dem Abendbrot, vor einer Runde „Sechsundsechzig“ und vor den Fernsehnachrichten – den Rosenkranz.

Oma thronte dabei in ihrem gewaltigen Ohrensessel direkt neben dem Herd, Opa saß auf dem Holzstuhl rechts neben dem Fenster. Und so ging das Gebet, gemeinsam, im Wechselgesang, hin und her, unaufgeregt die ganze Litanei rauf und runter, das dauerte lange, sehr lange. Wunderbar lange.

Wir Kinder liebten es, saßen versunken auf dem dickgepolsterten Sofa, beteten mit oder hörten einfach nur zu.

Hätte ich einen Wunsch frei, dann würde ich einen solchen Nachmittag im Advent in der Küche von Oma und Opa, einen solchen Nachmittag aan de Fornöis, gerne noch einmal erleben.

Musik aus Aachen, die berührt: Die Drei!

Es ist doch immer wieder schön, vertraute Gesichter in neuen Konstellationen zu entdecken. Um immer wieder aufs Neue zu staunen, was sie denn jetzt wieder vollbringen!

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Tipp zum 2. Advent und die Überraschung hinter dem vierten Türchen sind: Die Drei! Wann immer ihr von den Männer hört oder lest: Hingehen und zuhören, es lohnt sich!

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Ägid Lennartz, Heinrich Fries und René Brandt (von links). Foto: Kerstin Brandt-Heinrichs

Ägid Lennartz an den Tasten, René Brandt am Schlagzeug und Heinrich Fries am Saxophon bilden ein ausgesprochen hörenswertes Trio für den gehobenen Musikgeschmack. Swing, Jazz, Pop – fein.

Eine Hörprobe habe ich an Land gezogen, viel Spaß dabei.

:DD Hier klicken, zurücklehnen – und diesen gemütlichen Tag genießen. „Was ich dir sagen will.“

*** Mehr lesen und hören:

Die Homepage von „Die Drei“

Das Magische Zweieck sieht die Aachener auf vorweihnachtlichem Beutezug

Die einen mögen es in diesen Tagen vor dem Fest eher gemütlich, besinnlich. Das Magische Zweieck, die knallhart analysierende Doppelspitze in Sachen Alemannia Aachen, erkennt an der Krefelder Straße einen eindeutigen Trend zum lautstarken Jubel und einem nicht mehr zu stoppenden, aggressiv über Rechts und Links vorgetragenen Beutezug.

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Die Kartoffelkäfer freuen sich am Sonntag (13.30 Uhr, alle kommen!) am Tivoli auf die Löwen aus München – ratet mal, wer da gewinnt!

Das Zweieck hat eine Straßenumfrage rund um die sich aufrappelnde Alemannia gestartet. Und Oli stellt vor dem vorletzten Heimspiel des Jahres eine abenteuerliche Rechnung auf, an deren Ende Düsseldorf noch überholt wird. Wogegen kein Öcher einen Einwand erheben würde.

:DD Öffnet das zweite Türchen des Adventskalenders und höret den weisen alten Männern zu! Hier klicken.

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*** Mehr hören, lesen und sehen:

Alle Folgen des Magischen Zweiecks gibt es hier – einfach klicken!

Der Öcher Adventskalender startet mit dem Meisterdichter Hein Engelhardt

Achtung, fertig, los…

Stopp! So wollen wir mal gar nicht in den Adventskalender starten. Hektik und Stress verbreiten andere viel besser, da sollten wir uns nicht anstecken lassen. Hier auf dem Heimatblog soll es nun heute und in den kommenden 23 Tagen bis zum Fest die tägliche Insel zum Landen und Wohlfühlen, zum Dabeijemütlichntässchenkaffeetrinkenundnprintchenessen geben.

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Adventskalender im Aachen-Blog. Das hat natürlich viel mit des Kaisers Städtchen und den Öchern zu tun. Mit den Menschen, ihren Geschichten und auch mit ihrer Sprache, die so viel Heimeligkeit und Entschleunigung in sich trägt. Wir werden zusammen lesen, lachen, hören, backen, singen, vielleicht auch ein bisschen weinen.

Kein Wunder also, dass der Altmeister des Öcher Platts, der – ich sag‘ das jetzt mal so – wortgewaltigste, tiefgründigste und einfühlsamste unter den Heimatdichtern den Anfang macht. Richtig geraten: Hein Engelhardt.

:DD Hört mal rein, Hein Engelhardt: Vöör die Dag – hier klicken!

hein

Hein Engelhardt erinnert sich an die Adventszeit seiner Kindertage, an die Vorfreude aufs Fest, an die gemütliche Stimmung daheim, wo noch gemeinsam gesungen und gelesen wurde. Und er wünscht uns allen, dass wir wieder „met Hazz“, mit Herz diese schöne Zeit im Wortsinn erleben.

Das Gedicht „Vöör die Dag“ von Hein Engelhardt gibt es als Text auf Seite 2