Das Aachen-Blog

Schlagwort: Eifelsteig (Seite 1 von 1)

Die Top Ten

Das Jahr 2009 ist Geschichte. Und Rückblicke gibt es viele.

Doch es gibt keinen, der subjektiver und pointierter die Aachener Verhältnisse (naja, zumindest wie der hier tätige Öcher Autor sie erlebt hat) sortiert.

Hier also die Top Ten von 7uhr15.ac aus der Serie:

Aachen 2009 – das bleibt!

Es handelt sich hierbei um eine zugespitzte, handverlesene Rückschau auf die Originalblogbeiträge des Jahres.

Viel Spaß dabei.

Auf geht’s, weiterklicken für Platz 10 und „Das Naturerlebnis“ (S.2)

Auf dem Eifelsteig mit zwei Buddys

Monschau – Einruhr: 24,5 Kilometer, 660 Höhenmeter Anstieg, 800 Abstieg, der Weg anspruchsvoll, das Naturerlebnis verblüffend. Der Tag drauf Einruhr – Gemünd: 21 Kilometer, mitten im Rursee-Marathon unterwegs, durch das zerschossene Wollseifen, am Ende mit freundlichen Menschen, die eine Mitfahrgelegenheit anbieten, zurück nach Simmerath.

logo_eifelsteig

Eifelsteig – echt ein Erlebnis!

stimmung

Der Eifelsteig im November, Anstieg nach Wollseifen: die zwei Buddys!

Zwei Tage unterwegs mit meinem Cousin Oli, was für ein Gefährte! Aber nicht nur er, sondern auch sein Möpp Buddy, eine reinrassige Promenadenmischung, ein Buddy eben, wie er im Buche steht. Also eigentlich bin ich unterwegs mit zwei Buddys, zwei guten Freunden, weit weg von Aachen, obwohl doch eigentlich so nahe dran. Erholsam, anstrengend, bezaubernd und schweißtreibend. Leute, macht diesen Weg, er lohnt sich – aber unterschätzt ihn nicht!

Die Wirtin im Fachwerkhof in Einruhr erzählt, dass der Eifelsteig das Geschäft belebt. Sogar im Fernsehzimmer hätten die Wanderer im Sommer übernachtet. Bei ihr gibt es am Abend Schweinemedaillons mit Kroketten und Salat für 12,40 Euro, ein Genuss nach einem solchen Wandertag. Der Eifelsteig, hat sie gesagt, werde von vielen Wanderern unterschätzt. Was sie schon für Blasen versorgt hätte…

Tag 1: Monschau von oben, der Anstieg nach Höfen, das Grünental, der „Tourmalet“ des ersten Tages, dieser böse Anstieg zum Weißen Kreuz, danach die Kniefederungsabfahrt nach Hammer. Hammerhart. Wir gehen sechseinhalb Stunden bis Einruhr, erreichen den Ort im Dunkeln. Es ist eben früh dunkel in den Eifeler Wäldern in diesen Tagen.

jongemauereinruhrwollseifenolibuddy

Unterwegs auf dem Eifelsteig zwischen Monschau und Gemünd: Die Staumauer der Urfttalsperre, Einruhr von oben, die Kirche in Wollseifen.

Sportschau im Hotel, Zustimmung für die klaren Worte, die der Bayern-Spieler Philipp Lahm an diesem Tag in der Süddeutschen über den Zustand seines Vereins findet. Ehrlichkeit ist nicht gefragt im Profifußball, Lahm kriegt die höchste Geldstrafe, die der Verein je verhängt hat. Überdenke meine Beziehung zum seit 44 Jahren heißgeliebten Verein, Oli auch…

Früh sind wir im Bett. Liegen, wunderbar. Wir sitzen im Bett, als Buddy nachts um gefühlte ein Uhr einen Spätheimkehrer im Hotelflur ausmacht: Randale in Einruhr. Aufruhr.

So einsam der erste, so gesellig der zweite Tag: Rurseemarathon. „Wer von Euch läuft Marathon“, fragt die Wirtsfrau beim Frühstück. Keiner zeigt auf, der dicke Bauch am Nachbartisch ordert die zweite Cola. Morgens um 9.

Ein Sonnentag, das verstärkt den Genuss. Schlangegehen und -stehen am Oberseerand bis zur Urftseestaumauer – Deutschland, naja, die Region bewegt sich. Die einen laufen Marathon, die anderen den halben, wieder andere schnaufen den Lauf, gehen geht auch. Da droht die Ankunft am nächsten Morgen.

Ein Erlebnis ist Wollseifen. Nach einigen fiesen Anstiegen liegt es in der Mittagssonne. Ein schauriges Stückchen deutsche Geschichte. Von den Alliierten bombardiert, weil die NS-Junkerschmiede Vogelsang in Sichtweite liegt. Über 100 Einwohner sterben in diesem kleinen Nest. Nach dem Krieg bauen die Menschen, die den Krieg überlebt haben, den Ort wieder auf, säen und ernten. Das geht ein gutes Jahr, dann wird der Ort einkassiert, die Menschen ausquartiert. Der Truppenübungsplatz entsteht, ein Jahr später steht die Kirche in Flammen. Auch das ist ein Stück deutsche Geschichte.

Die Etappe ist ein Traum, man kann wunderbar erzählen, reden, klönen, schwadronieren an solchen Tagen in solchen Tälern und solchen Weiten. Über das Auf und Ab des Lebens.

Auf dem Eifelsteig, der von Herzen zu empfehlen ist.

***Mehr lesen: Der Eifelsteig im Netz.