Das Aachen-Blog

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Der Chefreporter läuft unterzuckert durch Hamburg und sucht Printen

Der Hanseat macht klare Ansagen. Und bedient sich einer simplen Syntax: Subjekt – Prädikat – Objekt – Digger. In den Problemvierteln in der Variante: Subjekt – Infinitiv – Beleidigung – Digger.

ChefreporterSo war es schon eine gewisse Umstellung vom blumigen, den Ohren schmeichelnden öcher Singsang hin zur nasalen und unterkühlten und eher emotionslosen Rhetorik des Hamburgers. Aber der Besuch im hohen Norden war meiner Pia versprochen. Da musste ich jetzt durch.

Die Idee, den Weihnachtsmarkt am Alstertor zu besuchen, hatten noch ein paar Menschen mehr. Im großen Gedränge entdeckte ich eine Fressbude mit der Aufschrift „Poffertjes“. Ahaaa. Wenn die schon diese niederländische Spezialität (dicke Pfannkuchen mit Butterstückchen und Puderzucker) feilbieten, dann gibt es hier bestimmt auch Printen.

Aachen ist ja schließlich viel näher und Printen viel bekannter. Also, kurz mal am Glühweinstand nachgefragt, wo es denn dieses köstlichste aller Gebäcke hier wohl gibt. „Jo, zweimal links und dann ungefähr 500 Meter geradeaus, Digger. Dann nimmst Du da den Zug nach Aachen, Digger…“

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Im Großmutterland des Fußballs

Er steht da in seinem „3 lions shirt“ und ist sichtlich erleichtert, dass sein Team die Übermannschaft aus Slowenien nach Hause geschickt hat. „In meiner persönlichen All-Star Mannschaft stehen Njuer und Mörtesäker“, erklärt mir James zu meiner großen Überraschung. Und er zeigt Respekt und Anerkennung vor unseren Jungs aus der Rückhalteabteilung.

Gerade haben wir Ghana besiegt. Ort des Geschehens ist das „Star Inn“ in Woodstock/Oxfordshire – quasi im Herzen des Mutterlandes des Fußballs. Moment mal! Mutterland?

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7uhr15.ac-Chefreporter Olaf „oli Lindenau auf einer seiner sündhaft teuren Reportagereisen, hier im „Star Inn“ von Woodstock mit James, einem „3 Lions“-Fan.

Auf der Fahrt von Dover nach Oxford (ungefähr 230 km) sehe ich gerade mal acht Fähnchen an Autos, die auch noch auf der falschen Straßenseite fahren. Später entdecke ich noch ein Georgskreuz auf einer Fahrertür. Und keinen einzigen Außenspiegelbikini.

Da ist in „good old Oche“ ja schon mehr Begeisterung spürbar, wenn man sich nur schon von der Normaluhr bis zum Kaiserplatz bewegt. In den Pubs waren die Fernseher ausgeschaltet, kein „Rudelgucken“ ( wie das public viewing bei 1live heißt )und keine Autokorsos. Da befindet man sich doch wohl eher im Großmutterland des von uns so heiß geliebten Sports.

*** Und dann fragt der Typ neben dem Dicken, ob East- oder West-Germany 54 Weltmeister wurde!
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Neu interpretiert: Das Alemannia-Lied

Wenn schon auf dem Platz nicht das läuft, was der Fan gerne sieht, so wollen wir zumindest in Erinnerung bringen, was er gerne hört.

Genau, das Alemannia-Lied, getextet und komponiert von den legendären Drei Atömchen. Wir erinnern uns:

1. Strophe:
Spielt am Sonntag unser Fußballklub,
treffe sich dr Fränz än ouch dr Jupp.
Met Fahne, Trommele, Tröete än Hipp-Hipp-hurra,
treckt alles dörch de Süesch noh Alemannia.
Doch das Spiel, wie kann es anders sein,
das jewinnt der andere Verein.
Und beim Abpfiff sätt et Fränzje an der Jupp:
„Dat is än bliiv‘ deä selve Klömpchensklup!“

Chefreporter

Der Chefreporter dieses Aachen-Blogs, Olaf Oli Lindenau, hat sich nun zur Aufgabe gemacht, dieses simple und erfolgreiche Stück Volksmusik in Worte zu kleiden, die der heutigen Spielweise unserer Alemannia entsprechen.

Und das geht so. Viel Spaß beim Mitsingen!

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Nicht auszuhalten: Jetzt singt er …

Nichts ist, wie es mal war. In diesen Tagen herrscht in Aachen einfach der Ausnahmezustand. Das gilt auch für das „Magische Zweieck“.

Gestern Abend waren wir verabredet, doch was soll ich sagen: 7uhr15-Chefreporter Olaf „Oli“ Lindenau kam nicht! Und das vor dem bedeutsamen Spiel der Alemannia am Samstagmittag (13 Uhr) auf dem heimischen Tivoli gegen Rot-Weiß Oberhausen. 10. geht 14. – besser geht’s nicht, ein Knaller!

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In meiner Not habe ich alle Telefonnummern ausprobiert, die ich von dem Mann habe, am Ende erreichte ich ihn in seiner Lieblingskneipe.

Sorry, die Tonqualität ist heute grenzwertig, doch auch mitten im Fastelovvend hat Oli immer noch klare Vorstellungen von der Alemannia und ihren Gegnern.

:DD Das Magische Zweieck, 22. Spieltag, unbedingt reinhören! Er singt auch…

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***Mehr lesen: Der nächste Kampf gegen den Schweinehund (an-online)

Der Chefreporter in St. Pauli!

Durchgefroren, mit einer Niederlage im Gepäck und doch zuversichtlich meldet sich soeben der frischgebackene 7uhr15.ac-Chefreporter Olaf „Oli“ Lindenau. Bei seiner Premiere als Berichterstatter auf dem Aachen-Blog hat sich der analytisch-kritische Teil des „Magischen Zweiecks“ zwar das beste aller Themen ausgesucht, doch nicht das Optimum erzielt: Alemannia ist das Thema, und das knappe und völlig unverdiente 0:1 beim FC St. Pauli das Ergebnis. Aber Oli ist ein tapferer Mann.

Live am Millerntor hat er das Spiel und noch viel mehr erlebt. Hier sein Bericht:

Chefreporter

VON OLAF „OLI“ LINDENAU

Die Bierpfützen in den „Astra“-Bechern sind gefroren. Es ist kalt im hohen Norden. Richtig kalt. Fies kalt, wie wir Öcher sagen. 1400 mitgereiste Fans auf der Nordtribüne versuchen sich aufzuwärmen.

Singen, tanzen, springen. Viel helfen tut es nicht. Und von der angelegten Skiunterwäsche hätte ich mir auch ein bisschen mehr versprochen. Aber als Alemannia-Fan ist man ja an Leiden und Entbehrungen gewöhnt. Also, reden wir von was Anderem.

Nett sind sie, die Paulianer. Spielen erstmal unsere Hymne und begrüßen unsere Spieler sehr freundlich. Ohne die sonst – auch am Tivoli – üblichen Verbalinjurien. Hier ist man wirklich Gast, nicht Feind. Nachahmenswert.

Sven Meyer, der St. Pauli Fan, der sich bei der Tivolieinweihung so schwer verletzte, hat eine kleine Ansprache vorbereitet, um sich bei seinen Unterstützern aus beiden Lagern zu bedanken. Ihm versagt die Stimme vor lauter Rührung. Seine Ehrenrunde klappt viel besser, „Danke Aachen“ steht auf dem Banner, das seine Verwandten durchs Stadion tragen. Das sorgt für noch mehr Gänsehaut – bei ohnehin schon -9 Grad.

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Chefreporter-Foto: Millerntor-Stadion, der Beleg dafür, dass Oli wirklich dabei war!

Der kleine Kevin Kratz spielt tatsächlich ohne Handschuhe und im Sommertrikot. Bei diesem Anblick friere ich noch ein bisschen mehr. Einstellung und Einsatz stimmen bei unseren Jungs, aber leider treffen sie nicht. Nur das kann St. Pauli an diesem Samstag etwas besser.

Immer wieder fliegt der Ball in die Baugrube, die im November 2009 die einstige Haupttribüne des Millerntorstadions verdrängt hat. Der riesige Rottweiler, der dort die Gerätschaften vom Baulöwen Hellmich bewacht, könnte die Lederkugeln ohne Mühe zerbeißen. Zum Glück hängt am anderen Ende der Leine ein gigantischer „Sekuritty-Mann“, der den Vierbeiner unter Kontrolle hat.

Ich beneide gerade die Leute, die ein Sitzkissen mitgebracht haben. Manche haben sogar Decken. „Da hätte man ja auch mal dran denken können“, sagt die Frau neben mir, die mir die Eintrittskarte zu Weihnachten geschenkt hat. Haben wir aber nicht.

Die Alemannen denken sicher ans Toreschießen, tun es aber nicht. Und dennoch: Hier darf man verlieren. Aber nicht am 1. Februar auf dem Tivoli gegen den FCK. Denen werden wir so richtig einheizen – sogar bei minus 20 Grad!

Und darüber reden wir dann nächstes Wochenende wieder im „Magischen Zweieck“!

*** Büttgens merkt an:
Super Einstand, Chefreporter! Denk an die Spesenquittungen! Und Grüße an die Frau neben dir!

*** Mehr lesen:

Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten über das Spiel der Alemannia in St. Pauli: Aachen wird in St. Pauli eiskalt erwischt

Hamburger Abendblatt über das Spiel der Kultvereine: St. Pauli rückt näher an Platz eins

Hamburger Morgenpost schreibt in der Online-Ausgabe: St. Pauli weiter auf Aufstiegskurs