Das Aachen-Blog

Schlagwort: Adventskalender (Seite 2 von 3)

Ode an Aachen und die Öcher: „Et tröckt mich noh heäm noh ming Käjserstadt“

Wenn es eine emotionale Ode an die Heimatstadt gibt, dann diese. Und wenn das edle Stück Heimatmusik herzergreifend interpretiert werden soll, dann nur von diesen Männern.

🙄 Alle Videos des Heimatblogs gibt es hier im 7uhr15ac-Kanal auf Youtube

„Et tröckt mich noh heäm noh ming Käjserstadt“, dargebracht von Ägid Lennartz (am Quetschbüll) und Jupp Ebert (mit dieser unfassbaren Stimme).

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Mit einigem Stolz stellen wir hier auf dem Heimatblog dieses Video ins Netz – frisch aufgenommen im Werkmeistergericht des Aachener Rathauses. Ohne Schnitt, ohne Hantiir, so wie es ist, ein Stück, das von Herzen kommt und ans Herz geht.

De Fornöis: Das prasselnde Feuer, die warme Stube und der Rosenkranz

Immer wenn unser Opa mit dem frisch gehackten Holz – alles möngchensmoeß, also passgenau – de Trapp eropjeschravelt koem, dann wussten wir Kinder, dass es gleich gemütlich wird.

„Oes, wat e schönn Füür“, zollte meine Oma ihrem Mann, den sie ebenso kurz wie liebevoll Vadder nannte, wenig später ein Kompliment für das prasselnde Feuer. Ja, unser Opa beherrschte viele Disziplinen, de Fornöis ze stouche war eine seiner vornehmsten.

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De Fornöis. Heute wird’s im Adventskalender hier im Heimatblog also warm, vor allem warm ums Herz, heute reden wir über diesen stattlichen Herd, der sicherlich seinen Anteil daran hatte, dass die Küche unserer Großeltern die zentrale Versammlungs- und Kundgebungsstätte unserer Familie war.

Ein stolzes, gußeisernes Teil, gefühlte hundert Jahre alt, mit einem doppelgeringten Feuerloch, mit einem eisernen, stets fein gewienerten Handlauf, einem Backofen und einem Kohlekasten auf Rädern, den wir Kinder stets elegant in die dafür vorgesehene „Ofen-Garage“ einparkten.

De Fornöis. Wenn unser Opa et jot drophau, dann befeuerte er das Teil, dass die Herdplatte rotglühend schien und das „leckere Temperatürschen“ aus der Küche das ganze Haus heizte. Eine Attacke gegen den Frost, der die großen Eisblumen ans Fenster gemalt hatte, ein feiner Konter gegen den Schnee, der den großen – heute würde man sagen: naturbelassenen – Garten weiß zuckerte.

Oma än Opa aan de Fornöis, en Keäz op dr Dösch, dr Ruesekranz ejjen Häng.

Meine Großeltern beteten jeden Tag im späten Nachmittag – vor dem Abendbrot, vor einer Runde „Sechsundsechzig“ und vor den Fernsehnachrichten – den Rosenkranz.

Oma thronte dabei in ihrem gewaltigen Ohrensessel direkt neben dem Herd, Opa saß auf dem Holzstuhl rechts neben dem Fenster. Und so ging das Gebet, gemeinsam, im Wechselgesang, hin und her, unaufgeregt die ganze Litanei rauf und runter, das dauerte lange, sehr lange. Wunderbar lange.

Wir Kinder liebten es, saßen versunken auf dem dickgepolsterten Sofa, beteten mit oder hörten einfach nur zu.

Hätte ich einen Wunsch frei, dann würde ich einen solchen Nachmittag im Advent in der Küche von Oma und Opa, einen solchen Nachmittag aan de Fornöis, gerne noch einmal erleben.

So backt Marcos Oma immer ihr Spritzgebäck – das muss schmecken!

Als Bücherwurm und Zeitungsverschlinger bin ich natürlich entzückt von solchen Nachrichten, wie sie Marco dem Heimatblog mailt. Das macht mich immer melancholisch, wenn es um Druckereiprodukte von musealem Wert geht. Aber ein bisschen Emotion kann im Advent ja auch nicht schaden.

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Marco folgt meinem Aufruf, feine Backrezepte für Weihnachtsplätzchen einzureichen. Und er kommt mit einem – heute würde man sagen Screenshot – Foto, das ein altes Backrezept seiner Oma für die Ewigkeit bewahrt.

Und das sieht- einfach fantastisch! – so aus:

Foto

Und Marco schreibt dazu:

Im Anhang das original Rezept meiner Oma für Spritzgebäck. Das stammt aus einem alten Dr. Oetker-Backbuch aus den 50ern. Und es funktioniert auch fast perfekt.

Die Plätzchen schmecken fast so gut wie die von meiner Oma. Aber irgendwie auch nur fast! Wir (oder viel mehr Heike und ihre Freundin) benutzen sogar den original Fleischwolf mit Spritzgebäckaufsatz, den meine Oma seit Jahrzehnten verwendet, und halten uns strikt an jede Maßangabe sowie an Temperatur und Backzeiten.

Doch so perfekt lecker wie bei meiner Oma will es nicht fluppen.

Und wenn man sie dann fragt, sagt sie nur: „Dafür muss man ein Gefühl entwickeln, das hat bei mir auch nicht beim ersten Mal geklappt.“

Daher meine Idee: Einfach mal 50 Jahre nach diesem Rezept Spritzgebäck backen und das Ergebnis wird perfekt…

Dankedanke, lieber Marco, und wenn es genehm ist, kommen wir ab und an mal vorbei, um uns vom aktuellen Stand eurer Backkünste zu überzeugen!

Eine Art Backtattest.

Die Vier Amigos singen uns ein schönes Lied zum Tage: „dr Nikla“.

Schön, wie viele Türen sich öffnen, wenn man Türchen öffnet! Gestern Abend also bei der Probe der Vier Amigos. Tür auf!

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Und wer nun denkt, dass die beliebteste Gesangsformation, die schönste Boygroup des kaiserlichen Städtchens, nur Jeckerei im Kopf hat, der irrt aber gewaltig! Denn Dietmar Ritterbecks, Uwe Brandt, René Brandt und Stefan Beuel (Foto von links) können auch Advent und Weihnachten!

Ein wirklich feines Stück vertonter Öcher Lyrik haben die Amigos exklusiv für das Heimatblog 7uhr15.ac eingesungen. Zur Melodie der alten Weise „Lasst uns froh und munter sein“ singen sie den Text des Heimatdichters Hein Engelhardt, „Dr Nikla“. Passend zum heutigen Tag.

:DD Hier klicken, reinhören, mitsummen, mitsingen. Die Amigos singen „Dr Nikla“

amigonicki

Den Text zum Lied gibt es auf Seite 2

Als der Christbaum umkippte…

Es ist so schön, diese kleine Adventsserie zu schreiben, weil mir so viele wunderbare Gegebenheiten aus der Kindheit einfallen, die sich ja schwerpunktmäßig im (Nord-)Osten unserer geliebten Stadt abspielte.

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Habe ich schon einmal in diesem Heimatblog davon berichtet, dass ich dem Fußball zeitlebens nahestand und immer noch stehe?! Ja? Gut, es fing ja auch früh an, im örtlichen Verein, und zwar in einem, wie man ihn sich vorstellt.

Und irgendwann im Dezember wurden wir kleinen Burschen dann immer – mit feurigen Wangen – ins Sälchen der keinesfalls zufällig vor dem Sportplatz errichteten Vereinskneipe eingeladen. Und dann kam er.

Der Hellijemann

Eigentlich konnten wir alle auf den ersten Blick erkennen, dass der Mann, der nachweislich das feierlichste Gewand unseres Pastors trug, der Ehrenpräsident des Vereins war. Worauf das Hinkebein und das ebenso stockende, wie jestreifte Hochdeutsch im Vortrag hinwies. „Seid’r denn allemale da?“

Ejal. Der Alterspräsident war an diesen Abenden der Nikolaus, der Hellijemann, der Zenterkloes, da gab es keine Zweifel. Und dann sprach er über „jute Trainingsleistungen, nich‘ jeputzte Fußballschuhe – und das find‘ ich jar nich‘ fein“. Und eigentlich fehlte nur das „dreifach kräftije Hipphipphurra“.

Weltklasse! Timo heute im AN-Adventskalender!
Bildschirmfoto 2011-12-05 um 07.02.31
Na, wenn das nicht perfekt passt: Timo, Motor der F2-Kicker von Hertha Walheim, hat einen Wunsch frei. Und er bittet in den Aachener Nachrichten vom Tage, dass ihm die Nachbarin doch seinen Ball zurückgeben möge, den er über den Zaun geschossen hat. Och härrm: „Ich habe mich doch entschuldigt!“ Wir drücken alle die Daumen, Timo! Klassefoto von Harald Krömer.

Als in einem Jahr während der Audienz plötzlich der Weihnachtsbaum wankte, und dem Heiligen Mann, der das drohende Unglück als Erster kommen sah, ein „Leck mich ejjen Täisch, der Boum!“ entfuhr, lachte der ganze Saal. Aber das Vertrauen wich nie: Wieso sollte der Nikolaus nicht auch Öcher Platt sprechen!?

Ihm zur Seite stand in jedem Jahr ein finsterer Geselle, der Klassiker eines Hansmuffs, den wir später dann mit scharfem Verstand als den linken Verteidiger unserer „Ersten“ entlarvten. Eine Idealbesetzung, wie ich heute sagen würde. Der „Schwore“, wie ihn alle riefen, war auch auf dem Platz ein humorloser Brocken, der fehlende Schnelligkeit durch kompromissloses Grätschen und grimmigen Blick zu kompensieren wusste.

Der Hellijemann. Später, wenn wir das Sälchen unserer Vereinskneipe mit roten Wangen und einer vollen Tüte (Printenmann, Apfelsine, Apfel, Nüsse, kandierte Datteln, Schokoriegel!) verließen, passierten wir die Theke. Und da standen dann der Schwore und der Ehrenpräsident in Zivil, gönnten sich nach getaner Tat e Köppelchen und grinsten ein „Schönenabendnochjonge“.

Und aus der Tasche, die zwischen ihnen stand, lugte die Spitze der Bischofsmitra.

Musik aus Aachen, die berührt: Die Drei!

Es ist doch immer wieder schön, vertraute Gesichter in neuen Konstellationen zu entdecken. Um immer wieder aufs Neue zu staunen, was sie denn jetzt wieder vollbringen!

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Tipp zum 2. Advent und die Überraschung hinter dem vierten Türchen sind: Die Drei! Wann immer ihr von den Männer hört oder lest: Hingehen und zuhören, es lohnt sich!

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Ägid Lennartz, Heinrich Fries und René Brandt (von links). Foto: Kerstin Brandt-Heinrichs

Ägid Lennartz an den Tasten, René Brandt am Schlagzeug und Heinrich Fries am Saxophon bilden ein ausgesprochen hörenswertes Trio für den gehobenen Musikgeschmack. Swing, Jazz, Pop – fein.

Eine Hörprobe habe ich an Land gezogen, viel Spaß dabei.

:DD Hier klicken, zurücklehnen – und diesen gemütlichen Tag genießen. „Was ich dir sagen will.“

*** Mehr lesen und hören:

Die Homepage von „Die Drei“

Engelsaugen aus Schleckheim und Haferflockenplätzchen aus Brand

Adventszeit, liebe Freunde des Heimatblogs, ist die Zeit der Weihnachtsbäckerei. Auch wer nicht gerne quirlt, knetet, aussticht, überhaupt backt, riecht doch umso lieber, wenn sich die Stube mit diesem süßen Duft frisch von Meisterinnen- oder Meisterhand jefrickelter Plätzchen füllt.

Wir starteten vor Tagen einen kleinen Aufruf und baten um Lieblingsrezepte – und nun wollen wir auch gleich loslegen, weil dem einen oder der anderen schon das Wasser im Munde zusammenläuft. Hier kommen unsere Backvorschläge mit Hmmmleckergarantie:

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Ursula aus Schleckheim schlägt vor:

Engelsaugen

Für etwa 75 (!) Stück brauchen wir: 1 unbehandelte Zitrone; 300 Gramm Mehl; 100 Gramm Zucker; 1 Prise Salz; 1 Ei; 200 Gramm kalte Butter; Puderzucker für oben drauf.
Für die Füllung: etwa 200 Gramm rote Marmelade

– die Zitrone waschen, Schale auf Küchenreibe reiben (wie der Name schon sagt).
– Mehl und Zitronenschale vermischen und auf die Arbeitsplatte häufen.
– in die Mitte mit einem Esslöffel eine Mulde drücken
– Zucker, Salz und Ei ebenfalls in die Mulde geben. Die kalte Butter in kleinen Stückchen rundherum auf das Mehl legen.
– alle Zutaten zuerst mit einem Messer durchhacken (ruhig, Kinder, ruhig, die Mama backt nur, keine Sorge um Papa!), bis der Teig schön krümelig ist.
– dann mit den Händen zu einem Teig kneten, aber nicht zu lange – sonst wird der Teig weich und klebrig und der Kaffee in der Zwischenzeit kalt.
– den Teig zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und etwa eine Stunde lang kühl stellen. Pause.
– Backofen auf 175 Grad (Umluft 160) vorheizen, Backpapier auf Backblech
– gekühlten Teig mit Händen zu kirschgroßen Kugeln rollen, Kugeln aufs Blech setzen.
– mit Kochlöffelstiel in jede Kugel eine tiefe Delle drücken, da kommt die Marmelade rein. Richtig geraten!
– Engelsaugen auf der mittleren Schiene im Backofen etwa zehn Minuten lang backen.
– Puderzucker am Ende nicht vergessen!

kekse
Ursula hat uns auch ein Bild geschickt. Engelsaugen sind die hellen Plätzchen mit dem Marmeladenklecks. Wie man aus Schokokipferl-Teig auch Schokokanonenkugeln macht, will sie uns ein andermal erzählen.

Jürgen aus Brand hat noch einen weiteren leckeren Vorschlag:

Haferflockenplätzchen

Die Zutaten: 250 Gramm Butter; 250 Gramm Zucker; 2 Päckchen Vanillinzucker; 1 Ei; 250 Gramm kernige Haferflocken; 100 Gramm Mehl

Und so werden Plätzchen daraus:
– Butter, Zucker, Vanillezucker mit dem Mixer schaumig rühren.
– Ei hinzufügen. Haferflocken und Mehl unterheben.
– mit einem Esslöffel Haufen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech
geben.
– Abstand halten, denn die Dinger laufen auseinander.

– Backofen 150°C Heißluft (vorgeheizt), Backzeit ca. 25 Minuten.

Einfach und suuuper lecker. Sagt Jürgen. Der weiß Bescheid. Merssi, Jong!

Weiterhin sammeln wir fleißig Eure Rezepte für knusprige und zuckersüße Weihnachtsplätzchen. Schickt sie einfach an buettgens@gmx.de !!!!

Das Magische Zweieck sieht die Aachener auf vorweihnachtlichem Beutezug

Die einen mögen es in diesen Tagen vor dem Fest eher gemütlich, besinnlich. Das Magische Zweieck, die knallhart analysierende Doppelspitze in Sachen Alemannia Aachen, erkennt an der Krefelder Straße einen eindeutigen Trend zum lautstarken Jubel und einem nicht mehr zu stoppenden, aggressiv über Rechts und Links vorgetragenen Beutezug.

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Die Kartoffelkäfer freuen sich am Sonntag (13.30 Uhr, alle kommen!) am Tivoli auf die Löwen aus München – ratet mal, wer da gewinnt!

Das Zweieck hat eine Straßenumfrage rund um die sich aufrappelnde Alemannia gestartet. Und Oli stellt vor dem vorletzten Heimspiel des Jahres eine abenteuerliche Rechnung auf, an deren Ende Düsseldorf noch überholt wird. Wogegen kein Öcher einen Einwand erheben würde.

:DD Öffnet das zweite Türchen des Adventskalenders und höret den weisen alten Männern zu! Hier klicken.

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*** Mehr hören, lesen und sehen:

Alle Folgen des Magischen Zweiecks gibt es hier – einfach klicken!

Der Öcher Adventskalender startet mit dem Meisterdichter Hein Engelhardt

Achtung, fertig, los…

Stopp! So wollen wir mal gar nicht in den Adventskalender starten. Hektik und Stress verbreiten andere viel besser, da sollten wir uns nicht anstecken lassen. Hier auf dem Heimatblog soll es nun heute und in den kommenden 23 Tagen bis zum Fest die tägliche Insel zum Landen und Wohlfühlen, zum Dabeijemütlichntässchenkaffeetrinkenundnprintchenessen geben.

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Adventskalender im Aachen-Blog. Das hat natürlich viel mit des Kaisers Städtchen und den Öchern zu tun. Mit den Menschen, ihren Geschichten und auch mit ihrer Sprache, die so viel Heimeligkeit und Entschleunigung in sich trägt. Wir werden zusammen lesen, lachen, hören, backen, singen, vielleicht auch ein bisschen weinen.

Kein Wunder also, dass der Altmeister des Öcher Platts, der – ich sag‘ das jetzt mal so – wortgewaltigste, tiefgründigste und einfühlsamste unter den Heimatdichtern den Anfang macht. Richtig geraten: Hein Engelhardt.

:DD Hört mal rein, Hein Engelhardt: Vöör die Dag – hier klicken!

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Hein Engelhardt erinnert sich an die Adventszeit seiner Kindertage, an die Vorfreude aufs Fest, an die gemütliche Stimmung daheim, wo noch gemeinsam gesungen und gelesen wurde. Und er wünscht uns allen, dass wir wieder „met Hazz“, mit Herz diese schöne Zeit im Wortsinn erleben.

Das Gedicht „Vöör die Dag“ von Hein Engelhardt gibt es als Text auf Seite 2

Der interaktive 7uhr15-Adventskalender

So, ich war dann mal auf dem Weihnachtsmarkt in Kornelimünster und habe diesen wunderbaren Adventskalender fürs Heimatblog eingekauft, der ungefähr so aussieht…

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…und an dem wir dann jeden Tag im Advent ein Türchen öffnen dürfen.

Lasst euch überraschen!

Nur so viel: Morgen brauche ich in einer Angelegenheit ein bisschen interaktive Mithilfe.

Aber dazu dann morgen um 7uhr15 mehr!