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Das Aachen-Blog

Archive (Seite 72 von 77)

Das Internet-Manifest

Seit gestern tobt im Netz die Debatte um das sogenannte „Internet-Manifest“, das 15 Online-Kollegen über den Journalismus von heute formuliert haben. In den 17 Thesen heißt es u.a., Medien müssten „ihre Arbeitsweise der technologischen Realität anpassen“, den Dialog mit den Nutzern suchen, Links nutzen und Fehler zugeben.

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Sie haben mitgeschrieben: Sascha Lobo, Thomas Knüwer und Stefan Niggemeier (von links)

Ich finde es interessant zu lesen, wenngleich mich die Gedanken der Online-Vordenker nicht wirklich umhauen.

Trotzdem halte ich diese Arbeit für wichtig, weil dadurch der Diskurs über die Zukunft der Medienhäuser noch einmal Fahrt aufnimmt. Vor allem vor dem Hintergrund von These 12, wonach Tradition auch kein Geschäftsmodell für morgen darstellen wird.

These 1 veröffentliche ich hier, die anderen erwähne ich mit dem Schlagwort und gebe die entsprechenden Links.

1. Das Internet ist anders.
Es schafft andere Öffentlichkeiten, andere Austauschverhältnisse und andere Kulturtechniken. Die Medien müssen ihre Arbeitsweise der technologischen Realität anpassen, statt sie zu ignorieren oder zu bekämpfen. Sie haben die Pflicht, auf Basis der zur Verfügung stehenden Technik den bestmöglichen Journalismus zu entwickeln – das schließt neue journalistische Produkte und Methoden mit ein.

2. Das Internet ist ein Medienimperium in der Jackentasche.

3. Das Internet ist die Gesellschaft ist das Internet.

4. Die Freiheit des Internet ist unantastbar.

5. Das Internet ist der Sieg der Information.

6. Das Internet verändert verbessert den Journalismus.

7. Das Netz verlangt Vernetzung.

8. Links lohnen, Zitate zieren.

9. Das Internet ist der neue Ort für den politischen Diskurs.

10. Die neue Pressefreiheit heißt Meinungsfreiheit.

11. Mehr ist mehr – es gibt kein Zuviel an Information.

12. Tradition ist kein Geschäftsmodell.

13. Im Internet wird das Urheberrecht zur Bürgerpflicht.

14. Das Internet kennt viele Währungen.

15. Was im Netz ist, bleibt im Netz.

16. Qualität bleibt die wichtigste Qualität.

17. Alle für alle.

Die Autoren: Markus Beckedahl,Mercedes Benz, Julius Endert, Johnny Haeusler, Thomas Knüwer, Sascha Lobo, Martin Brotzler, Robin Meyer-Lucht, Wolfgang Michal, Stefan Niggemeier, Kathrin Passig, Janko Röttgers, Peter Schink, Mario Sixtus, Peter Stawowy, Fiete Stegers

***Mehr lesen: Die Wiki-Version des Internet-Manifests.

Don Alphonso tobt sich in der blogbar aus und fordert Taten.

Christian Meier analysiert das Manifest für kress.de

Hertha Walheim Bambinis auf Platz 2

Kehren wir also nach den Irrungen und Wirrungen des Wochenendes rund um die Alemannia und die Trainerentlassung (siehe unten) wieder zum richtigen Fußball zurück.

Entscheidend ist auf’m Platz, genau. Und wenn das eine Truppe in unseren Gefilden wirklich weiß und beherzigt, dann die Bambini-Kicker von Hertha Walheim. Bei einem hochrangig besetzten Turnier am Wochenende (unter anderem mit SG Wünschheim-Büllesheim, Blau-Weiß Aachen oder Falke Bergrath, um nur einige wenige zu nennen) in Kohlscheid, errang die von Trainer René Koep auf den Punkt vorbereitete Gruppe den hervorragenden zweiten Rang.

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Trainer René Koep und seine Bambini-Kicker bei der Siegerehrung in Kohlscheid.

In vier Partien ließen die Jungs den Ball zirkulieren, dass es einem Jogi Löw gefallen hätte. Konsequente Defensive, kontrollierte Offensive, schließlich der immer wieder perfekt und schnell gesuchte Abschluss waren nur einige Punkte, die am Ende auf der Checkliste des Trainers abgehakt werden konnten. Da reift eine famose Mannschaft, von der noch mehr zu berichten sein wird.

Weder die Spuckattacke einer hysterisch gegen eine Schiedsrichterin keifenden Spielermutter auf dem Nachbarfeld noch die wie Gewehrsalven auf seine kleinen Kicker niederprasselnden Ansagen eines gegnerischen Trainers konnten die Walheimer Kicker von ihrem Weg abbringen. Drei Siegen am Stück (2:0 gegen Gillrath, 4:3 gegen Blau-Weiß Aachen und 4:0 gegen Falke Bergrath) folgte ein Quasi-Finale gegen die Bombentruppe von Wünschheim-Büllesheim.

Der Name ist Programm, die blau-weißen intergalaktischen Kicker aus der Ferne hatten zuvor die gesamte Turniergruppe schwindelig gespielt. Hertha Walheim aber hätte die von drei (!) Trainer begleiteten Wünschheim-Büllesheimer (wo liegt das eigentlich?) beinahe gestoppt. Lange stand es 1:1, kurz vor Schluss stolperten die Favoriten tatsächlich noch eine Kugel ins Netz.

Trainer Koep hatte ebenso viel Lob für seine Jungs übrig wie die mitgereisten schlachtenbummelnden Eltern Jubel und Küsse.
Fortsetzung folgt.

Prinz Ben und Tina Rosina

Am Ende saßen die drei Stars in der Leseecke, Kinderbuchabteilung 1. Etage Mayersche Buchhandlung, und gaben Autogramme. Eine lange Schlange hatte sich gebildet, für Patricia Rabs, Jens Eisenbeiser und Karen Lauenstein war das sicherlich der schönste Lohn für eine wunderbare Theaterarbeit.

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Erst spielen, dann Autogramme schreiben: Theater für die Kleinsten bietet das DAS DA Theater mit der Uraufführung von „Prinz Ben und Tina Rosina“. Fotos: Wilfried Schumacher, Bernd Büttgens

„Prinz Ben und Tina Rosina“ war kurz zuvor im Forum M als mobile Premiere, nein Uraufführung, des DAS DA Theaters über die Bühne gegangen. Das neue Stück der Aachener Kinderbuchautorin Sigrid Zeevaert ist ein Schmunzelstück, das Appetit macht auf mehr. Ein Stück rund ums Essen, es dreht sich um fehlende Bewegung und um eine Begegnung, die alles auf den Kopf stellt.

Jens Eisenbeisers rollmopsiger Prinz Ben ist köstlich komisch, zu jeder Mahlzeit tischt Diener Frederick, den Karen Lauenstein unterwürfigst witzig spielt, prächtige Mengen feinster Spezialitäten auf. Der Rest ist futtern und warten – auf die nächste Mahlzeit. Das ist schon eine traurige und drollige Type, dieser Prinz.

Als die quirlige Tina, die Patricia Rabs so frisch und frech spielt, in Bens Leben wirbelt, ändert sich alles. Ben bemerkt mit einem Mal nicht nur, dass er kitzelig ist, er lernt auch den Spaß an der Bewegung in frischer Luft kennt. Und wenn er dann – fit for fun – aus seinem Speisesaal ein Fitnessstudio macht, schmeißen sich nicht nur die Kinder vor Freude weg. Tom Hirtz hat Regie geführt, Christoph Eisenburger sorgt für die musikalische Untermalung.

Alles in allem ein feiner Einstieg in die neue Saison des DAS DA Theaters. Bonbon obendrauf: Das Stück von Sigrid Zeevaert gibt es auch als knatschbuntes Bilderbuch. DAS DA-Ausstatter Frank Rommerskirchen hat es prächtig illustriert.

***Mehr lesen, mehr erfahren: Auf der DAS DA-Homepage.
Die Kritik in den Aachener Nachrichten.
Und die Kritik in der Aachener Zeitung.

Zum Abschied von der 100-Watt-Birne

Der Abschied von der 100-Watt-Birne bewegt die Menschen. Nicht nur in Deutschland übrigens, sondern europaweit. Seit dem 1. September darf sie nicht mehr produziert werden, die energiesparenden Modelle sollen in die Fassungen gedreht werden. Nach und nach müssen wir uns nun von der klassischen Glühbirne, dieser 130 Jahre alten Erfindung verabschieden.

Anlass genug, ein paar glossierende Worte zu schreiben, dachte ich mir.
Hier nun der Text aus der Aachener Zeitung vom 2. September 2009.
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Der schöne Schein

Zum Abschied von der 100-Watt-Birne

Im schönen Schein einer matten 100-Watt-Birne wurde ich geboren. Ich bin mir da sicher. Denn damals hatte das Bild vom Licht der Welt noch einen Namen. Ja, damals wurde zwar an vielem gespart, aber nicht an Energie. Hat es uns geschadet? Nein!

100-Watt-Birnen haben mich ein Leben lang begleitet. Sie schaukelten in der von einem zerbeulten Blechschirm geschützten Lampe in der Holzwerkstatt meines Großvaters. Dort, wo noch gehobelt wurde, und nicht nur die Späne flogen. Damals. Die Birne beleuchtete als eine Art Flutlicht im Kinderzimmer den Kicker, auf dem wir das kommende Bundesliga-Wochenende ausspielten. Und die Farben der Trikots leuchteten, wie sie nur unter 100-Watt-Birnen leuchten konnten. Lichtecht.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten – ganz egal, hell war es bei uns immer. Eine 100-Watt-Birne war kein Schnickschnack, sie war ein Bekenntnis zur klaren Linie, zum schnörkellosen Ein und Aus, zu ehrlichen Momenten jenseits dunkler Ideen.

Was geht über die freundliche Helligkeit dieser Lichtquelle?! Als die Winter noch kalt waren und die Eisblumen die Butzenscheibchen unseres kleinen Häuschens zierten, spendete die 100-Watt-Birne über dem Küchentisch nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Eine 100-Watt-Birne war – und dazu stehe ich – eine 100-Watt-Birne.

Es geht mir ans Herz, dass all das jetzt vorbei sein soll. Es geht mir nahe, dass – nur um ein Beispiel anzuführen – der Mann einer Kollegin, der seit Jahrzehnten im Keller im Schein einer grundsoliden 100-Watt-Birne die Wäsche bügelt, sich künftig im kalten Gefunzel einer Energiesparlampe die Knochen verbrennt.

Wir sollten eine Partei gründen. Gegen die Bevormundung, gegen den Technikwahn, gegen dunkle Gestalten, die trübe Verordnungen aushecken und dabei denken, helle Köpfe zu sein.

Ja, ich gebe es zu: Ich habe hamstergekauft. Mein ganzer Stolz ist jetzt ein Kellerregal voller 100-Watt-Birnen. Ich habe in die Nischen matte Birnen aller Watt-Zahlen gepackt und gestern Abend mit einem Bierchen ein halbes Stündchen davor gesessen. Schön war’s und erhellend. Ich schätze, es handelt sich um ein Birnenkomplott.

Aachen, der Tag danach

Der Tag danach. So fangen die Geschichten gerne an, die am Tag danach (daher also die Formulierung!) geschrieben werden. Kommunalwahl in Aachen, ein neuer Oberbürgermeister ist gewählt, es ist Marcel Philipp von der CDU, und der ist glücklich. Klar. Dann die wackeligen Zustände im Rat – wer mit wem? Genau so etwas wird am Tag danach gerne thematisiert.

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Klenkes hoch! Das gilt natürlich auch für den neuen Oberbürgermeister Marcel Philipp. Sollte er noch Aachen-Nachhilfe für Einsteiger brauchen – was eher nicht der Fall sein wird, aber man weiß ja nie – so könnte er auf www.ioecher.de nachschauen. Übrigens ein Angebot für Neu-Öcher, aufgelegt von seiner Stadtverwaltung.

Das wirklich Erfreuliche ist das doch große Interesse an den Ergebnissen und Nachwirkungen dieser Wahl (trotz schmaler Wahlbeteiligung). Als am Wahlabend tausende User gleichzeitig den Liveticker von AZ und AN von der Wahlparty daueraktualisieren wollten, ging der Server in die Knie. Vorübergehend. Das Ergebnis des Online-Dienstes der Zeitungen am Morgen danach: Rekordzugriffe in der Wahlnacht.

Was heute zählt: Die Geschichten am Tag danach. Die AZ-Kollegen haben sich in den politischen Lagern umgetan, natürlich den neuen OB getroffen, der seine Zukunftspläne offenbart, vorab schon ein paar Auszüge auf az-web.de.

Auch die AN-Kollegen lassen den Malermeister Philipp die mögliche Farbenlehre erklären – auf an-online.de. Dass SPD-Kontrahent Karl Schultheis nicht glücklich ist, versteht sich. Und dass die Koalitionsverhandlungen nun Zeit in Anspruch nehmen, ist in den Geschichten, die vom Tag danach erzählen, gehobener Standard.

***Mehr lesen:

Bei der AZ: SPD bekennt sich zur Ampel

Überhangmandate lösen enorme Probleme aus

Locker und gelöst: Philipp startet in OB-Alltag

CDU mischt in Siegerlaune Kritik an Linden

Bei den AN: CDU und SPD melden Führungsansprüche an

Piraten kapern auf Anhieb den Stadtrat

Philipp: Rot-Grün birgt zu viel Konfliktpotenzial

Marcel Philipp: das erste Interview

Der erste strahlende Sieger in der RWTH-Aula hieß am Sonntagabend Marcel Philipp. Der 38-jährige CDU-Politiker, seit 1999 für seine Partei im Aachener Rat, Malermeister, Betriebswirt im Handwerk, hat die OB-Wahl gegen seinen SPD-Konkurrenten Karl Schultheis (SPD) am Ende doch klar gewinnen können.

Erst gab es den Jubel der Parteifreunde, dann das erste Interview. Ich konnte es mit dem neuen OB und seiner Frau Gabriele für die Online-Redaktionen von AZ und AN machen.

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Strahlender Sieger: Marcel Philipp ist Aachens neuer OB. Auf dem Bild auch seine Frau Gabriele und CDU-Bundestagskandidat Rudolf Henke. Foto: Andreas Steindl/AZ/AN-online

Glückwunsch, Herr Philipp zum Erfolg. Sie sind Aachens neuer Oberbürgermeister. Können Sie das schon fassen?
Philipp:
Nein, noch nicht wirklich. Ich kann nur sagen, dass ich sehr glücklich bin.

Wo haben Sie die Wahl verfolgt?
Philipp:
Zunächst zuhause, doch irgendwann waren die Leitungen des Internets so überlastet, da sind wir in die Fraktionsgeschäftsstelle gewechselt, haben jedes Ergebnis einzuordnen versucht. Und seit einer Viertelstunde ist es mir klar: Ich habe gewonnen!

Haben Sie gedacht, dass es so knapp wird?
Philipp:
Ich habe damit gerechnet, dass es spannend wird. Aber ich habe auch mit diesen zwei, drei Punkten Vorsprung gerechnet. Aber es war klar: Wenn man keine Hochrechnungen macht, dann kann es auch passieren, dass man dieses Tal während der Auszählung durchschreiten muss. Aber jetzt ist es klar.

Wie fühlen Sie sich?
Philipp:
Sehr erleichtert. Ich bin dieser tollen CDU-Truppe sehr dankbar, das war ganze Arbeit.

Frau Philipp, Sie haben Ihren Mann im Arm, Sie strahlen, wie geht es Ihnen?
Gabriele Philipp:
Super, einfach nur super. Es war sehr spannend zwischendurch, das stimmt, aber ich war auch immer zuversichtlich.

Was wird sich in Ihrem Leben verändern?
Gabriele Philipp:
Sehr viel, das weiß ich, wir können uns da in einem halben Jahr wahrscheinlich besser austauschen.

Bei Ihnen, Herr Philipp?
Philipp:
Den vollen zeitlichen Einsatz hatte ich ja vorher auch schon, aber es wird jetzt etwas ganz Neues kommen mit einer deutlich höheren Verantwortung. Ich bin sehr gespannt und freue mich darauf.

Philipp ist Aachens neuer OB

Die Schlacht ist geschlagen. In der menschenleeren Aula der RWTH werden die Reste der Party zusammengefegt, auf dem Tisch der SPD-Fraktion künden zwei geleerte Red Bull-Döschen, unter dem Tisch der CDU-Fraktion eine geköpfte Schampus-Flasche von diesem bemerkenswerten Abend.

Marcel Philipp ist neuer Aachener Oberbürgermeister. Der 38-jährige CDU-Politiker, seit zehn Jahren im Rat, hat es gepackt. 43,3 Prozent der Aachener haben für ihn gestimmt. Darauf kann man anstoßen.

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So nah liegen Freud und Leid nebeneinander: Marcel Philipp reckt den Daumen hoch, er ist Aachens neuer OB. Nachdenkliche Miene hingegen bei SPD-Kandidat Karl Schultheis und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Fotos: Andreas Steindl

KOMMUNALWAHL 2009 IN AACHEN

Wahlbeteiligung 53,5% (2004: 56,3%)

Oberbürgermeister: Marcel Philipp (CDU) 43,3%, Karl Schultheis (SPD) 40,1%, Hilde Scheidt (Grüne) 9,57%…

Ratswahl: CDU 37,7% (37,3%), SPD 26,4% (32,0%), Grüne 19,0% (17,6%), FDP 7,5% (5,2%), ABL 0,2% (2,1%), UWG 1,5% (1,3%), Linke 4,1% (-), Piratenpartei 1,7% (-), FWG 0,7% (-), ELA 0,7% (-)

Sitze im Rat: CDU 28 (22), SPD 20 (19), Grüne 14 (10), FDP 6 (3), ABL – (1), UWG 1 (1), Linke 3 (-), Piratenpartei 1 (-), FWG 1 (-), ELA – (-)

Katzenjammer hingegen bei der SPD. Karl Schultheis blieb am Ende mit 40,1 Prozent dann doch deutlich hinter dem CDU-Kontrahenten zurück. Da half auch alles Jammern über die Taktik der Grünen, die sich über 9,57 Prozent ihrer Kandidatin Hilde Scheidt freuten, nichts. Die dezidierte Empfehlung an die eigene Wählerschaft, bei der OB-Wahl taktisch den roten Kandidaten zu wählen, war auf grüner Seite ausgeblieben. Dieser Abend war bei der SPD nur mit einem Energy-Drink zu überstehen. Zumal das Ratsergebnis (26,4 Prozent) auch eine deftige Schlappe ist.

Rot-grüne Mehrheit dahin, Schwarz-Gelb geht auch nicht. Auf welche Mehrheiten der neue OB demnächst schauen wird, ist nach dem Wahlabend offen. Wird es eine Ampelkoalition (SPD, FDP, Grüne)? Ein Novum für Aachen.
Oder gibt es ein schwarz-grünes Bündnis? Auch das interessant. Die Grünen selbst, im Rat mit 19 Prozent erfolgreich aufgestellt und äußerst selbstbewusst, sehen sich in einer starken Position, sie werden die Mehrheitsbeschaffer in Aachen sein.

Die Aachener Wahlparty 2009 – ein neues Kapitel (OB Philipp)ist schon aufgeschlagen, ein weiteres, der neue Stadtrat, ist in Vorbereitung.

Es war die Nacht, in der das Internet in Aachen in die Knie ging, weil so viele Bürger wissen wollten, wie die Entscheidungen gefallen sind. Das Interesse ist enorm, auch wenn die schlappe Wahlbeteiligung das nicht spiegeln mag.

***Mehr lesen: Bei AZ und AN online gibt es neben einer ausführlichen Bildergalerien unseres Fotografen Andreas Steindl lesenswerte Berichte und Analysen aus der Aachener Wahlnacht.

Feature zur OB-Wahl: Am Ende siegt Philipp klar

Das erste Interview mit dem neuen OB: Ich bin sehr glücklich!

Die Kommentare der Kollegen: Albrecht Peltzer (Aachener Zeitung) und Achim Kaiser (Aachener Nachrichten)

Die Analyse: Wie geht es nun weiter im Rat? Partner gesucht!

Stimmen zur Wahl in Aachen: „Jetzt ist vieles möglich“

Interview mit Linden: Er arbeitet den neuen OB direkt ein

Die Wahl in Aachen

Wir berichten bei az-web.de und an-online.de live von der Aachener Kommunalwahl. Live ab 18 Uhr bis die letzte Stimme ausgezählt ist. Freue mich über jeden, der mal reinklickt.
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Denn aktueller geht es nicht!

***Und nicht vergessen: Die Analysen und Ergebnisse morgen in den Druckausgaben.

ES WIRD SPANNEND.

Das Aachener OB-Duell: spannend

Dieser Kommunalwahlkampf hat doch auf der Zielgeraden richtig Fahrt aufgenommen. Ausgelöst natürlich durch die Infratest-Umfrage, die Karl Schultheis (SPD) und Marcel Philipp (CDU) in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen sieht. Da hatten schon viele gedacht, Philipp sei uneinholbar. Auf und davon.

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Wer wird Aachens neuer Oberbürgermeister? Im Alten Kurhaus gab es -moderiert von den AZ-Redakteuren Robert Esser (links) und Albrecht Peltzer (rechts) – am Donnerstagabend das letzte große Duell zwischen Marcel Philipp (2. v. links, CDU) und Karl Schultheis (SPD). Foto: az-web/Andreas Herrmann

Dass es spannend ist, und dass Kommunalpolitik eine Bedeutung hat, und dass es sich lohnt, den Parteien und ihren Kandidaten auf den Zahn zu fühlen, zeigte die AZ-Podiumsdiskussion am Abend im restlos gefüllten Ballsaal des Alten Kurhauses. Da war auf einmal Musik im Spiel, fair blieben die Kontrahenten dennoch. (Siehe Bericht über diese lebhafte Debatte im az-web oder in der Freitagausgabe in aller Ausführlichkeit.)

Spannend sind mit Blick auf Sonntag viele Fragen: Natürlich die spannendste: Philipp oder Schultheis? Wer wird Nachfolger von Jürgen Linden? In diesem Zusammenhang: Wie verhalten sich die grünen Wähler? Stimmen sie für Hilde Scheidt – was Schultheis als verschenkte Stimmen im rot-grünen Sinne wertete und damit für Zündstoff in der Debatte sorgte?

Wie hoch ist die Wahlbeteiligung? Dazu nur der Appell: Leute, gebt eure Stimme ab! Aachen kann euch nicht egal sein!

Wie könnten die Koalitionen im Stadtrat aussehen? Da war mit einem Mal viel Farbe im Spiel? Rot-rot-grün: Schultheis sagt nein. Rot-gelb-grün, die Ampel: FDP-Spitzenmann Wilhelm Helg ist da erstaunlich offen, obwohl ihm schwarz-gelb natürlich am sympathischsten wäre. Große Koalition, Jamaika – ach, warten wir es ab!

Bei allem wird es sich lohnen, am Sonntagabend die Wahlnacht in Aachen zu verfolgen. Das geht natürlich am besten über az-web.de oder über an-online.de – wir sind mit einem großen Team live am Start und freuen uns auf diese neue Herausforderung.

Man muss damit klarkommen

Man lernt im Leben, auch mit Enttäuschungen klarzukommen. Das härtet ab.

So musste ich heute diesen Rückschlag auf meiner Suche nach einer wirklich guten, Auge und Ohr gleichermaßen schmeichelnden Internet-Adresse erst einmal verdauen.
Es stimmt: Die besten sind längst vergeben…

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