Das hat dann doch ein paar Tage für Verwunderung gesorgt. Die AKV-Debatte rollt durch Aachen, doch der Präsident des Aachener Karnevalsvereins, Horst Wollgarten, spricht nicht.

Das stimmt seit gestern nicht mehr. Gestern Mittag stellte sich der Moderator der Fernsehsitzung den Fragen von AZ und AN. Ich traf Horst Wollgarten zum Gespräch – und er war sehr offen. Räumte Fehler ein, verteidigte die Fernsehsitzung gegen die aus seiner Warte zu heftige Zeitungskritik, erklärte, dass er die Wirkung der abgesagten Holzgraben-Sitzung unterschätzt habe.

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Horst Wollgarten und der diesjährige Ritter, NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Foto: Jaspers/az-web

Und er erzählte davon, dass es – wie er sagt – massive Drohung gegen AKV-Elferräte im allgemeinen und ihn im speziellen gibt. Inhalt der schwachsinnigen Anfeindungen: „Na, trau‘ du dich mal auf den Rosenmontagswagen…!“

Da hört der Spaß auf, Freunde! Denkt mal nach, worüber wir uns hier unterhalten. Über Karneval! Bei aller Wertschätzung für eine gepflegte, kritische, harte Debatte – sie muss Spielregeln haben, die mitteleuropäischen Gepflogenheiten entsprechen.

Und sie muss mit offenem Visier und klarer Haltung ausgetragen werden.

Da komme ich dann wieder zu einem meiner Lieblingsthemen, den Internetforen, in denen Leute, hinter Nicknames versteckt, viel zu oft abstruse und wüste Beleidigungen vom Stapel lassen.

Sag, wer du bist, sag, was dich bewegt – und du kannst in diesem Land, das die Meinungsfreiheit als hohes Gut in seiner Verfassung führt, über alles reden.

*** Das Interview: Das Wollgarten-Interview in der Druckausgabe von AZ und AN (10. Februar)

Jetzt auch in online: Das Interview

Wollgarten von anonymen Anrufern bedroht (az-web)