Man kann sich der Magie dieses blitzschnellen Mediums kaum entziehen. „Was machst Du gerade?“ Das war vor drei Jahren die Frage, mit der der Internet-Infokanal twitter.com startete.
Twiiter_Vogel
Ein öffentlich einsehbares Tagebuch war entstanden, ein sogenanntes Mikro-Blog. Denn in maximal 140 Zeichen
erzählten die Pioniere dieses sozialen Netzwerkes wie bei einer SMS davon, dass die Wurst auf dem Grill liegt, das Wochenende sonnig werden soll oder ein Schalke-Aufkleber am Autoheck eine herbe Belastung sein kann.

Derartig gestaltete Tweets (so heißen die „gezwitscherten“ Nachrichten) gibt es auch heute noch. Grundsätzlich hat sich die Qualität der gezwitscherten Nachricht jedoch deutlich geändert. Heute kommt man bei Twitter – wenn man das Angebot entsprechend auf die eigenen Bedürfnisse fokussiert – einerseits verblüffend schnell an aktuelle Neuigkeiten,
andererseits im extrem meinungsfreudigen Dialog in Kontakt mit interessanten Leuten vor Ort, bundes- oder weltweit.

In 140 Zeichen kann man erstaunlich präzise Gedanken, Urteile oder Infos formulieren und auf manch Lesens- und Staunenswertes über den entsprechenden Link hinweisen.

So wagen wir die These: Twitter ist eine Erfolgsgeschichte, die sich durchsetzen wird. Es ist eine neue Spielart der modernen Kommunikation, ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit des Web 2.0.

Und gleichzeitig ist Twitter aber auch ein Synonym für den Zustand der Medien, die sich im Zeitalter der Digitalisierung neu positionieren und neu erfinden – und doch noch keine Antwort auf die Frage haben: Wie kommunizieren wir in der Zukunft? Welche Idee setzt sich durch? Welches Konzept ist auch wirtschaftlich interessant?

Auch wir Zeitungsleute diskutieren diese Themen mit Vehemenz. Für uns ist Twitter eine gute Möglichkeit, die Wege der modernen Informationsbeschaffung – und ihrer Kommentierung – zu erforschen. Und zu staunen, was da abgeht. Lassen Sie uns zwitschern: www.twitter.com/buettgens – ganz einfach.

***Mehr lesen: Informatives und Wertendes über Twitter von René Martens im Rheinischen Merkur und von Holger Schmidt im Faz.net

***Twitter-Empfehlungen: Aachen journalistisch: Mullefluppet – eher literarisch: Jo Silberstein – nah an der Alemannia: news5_alemannia – medienpolitisch analytisch: holgerschmidt – der Kulttwitterer: saschalobo