(Schöne Erinnerung an einen Frühlingstag im Jahre 2009. Die Kinder noch klein – und eine intakte Alemannia!)
Okay, den Aufstieg hat die Alemannia vertagt. Dann eben nächstes Jahr. Dann gibt es das neue Stadion, passen auch mehr Leute rein, und draußen auf dem Vorplatz (zweieinhalb mal so groß wie der Aachener Markt) lässt sich prächtig feiern (Autokorso Krefelder Straße rauf, Krefelder Straße runter).
Die betrübte Seele erfuhr dann am Wochenende doch noch Aufheiterung, als mein Sohn (5) mit einem Mal auf die Terrasse trat und herzerweichend weinte. Ich stand im Gebüsch und gärtnerte meditativ, was nun schlagartig vorbei war. Ich fragte ihn besorgt, warum die Tränen denn nun flössen! Er erklärte mir, dass er mit seiner Schwester (10) im Wohnzimmer Fußball spielen wollte, dem häuslichen Brauch folgend zuvor aber die Mannschaften ausgelost werden mussten. „Und ich“, schluchzte der kleine Brasilianer, „und Papa, ich“, prust, schnupf, heul, „und ich will nicht Gladbach sein!“
„Das brauchst Du auch nicht, mein Schatz!“
„Das brauchst Du auch nicht, mein Schatz!“ Klare Worte des Vaters regelten, dass künftig Borussia Mönchengladbach aus dem heimischen Lostopf fliegt. Keins meiner Kinder muss jemals Gladbach sein!
Eine wunderbare Reaktion, finde ich. Ein Zeichen dafür, dass die Erziehung Früchte trägt. Dass die Kinder erkennen, was für sie gut, und was für sie schädlich ist.
(Erstmalig erschienen am 11. Mai 2009)