Bisweilen fragen Gäste, mit denen man so durchs Städtchen läuft, was denn wohl das Geheimnis der Öcher Jemütlichkeit ist. Merke: Sie haben schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass dem Aachener eine gewisse Geselligkeit, Heiterkeit, Zufriedenheit, ja, ein spürbarer Hier-is-et-schön-hier-bleib-ich-Faktor innewohnt. Und das kommt an.
Ja, was ist das? Es gibt fraglos Erklärungen: die internationale Talkesselrandlage sei da genannt, die Nähe zur Maasregion, zum Laissez-Faire der Holländer oder zur sympathisch alltagsanarchistischen Haltung des Ostbelgiers, keine Ahnung. Vielleicht liegt es ja auch tatsächlich am heißen Wasser oder am alten Kaiser, ejal.
Komm, wir essen uns jetz‘ emal janz jemütlich ene Puffel!
Mir fällt nur immer wieder auf – und das belegt vor allem die Art, wie wir sprechen -, dass der Öcher ene joue Vermaach vor allem auf sich selbst bezogen zu schätzen weiß, also quasi selbstreflexiv jemütlich ist. Wo sonst geh‘ ich mich ein Bierchen kriejen oder mich der Küll biene oder mich was auf dr Sofa lejen?
Sich vermaache, sich verlöstiere, sich verjönne.
Meine Oma sagte immer, auf Jutdeutsch, weil sonntags: „So, jetz muss ich mich noch rejiere (parat machen), tu mich der Schal in dr Hals, dann kriej’ich mich dr Opa än dann jehen wir uns ’n jutes Tässchen Bohnenkaffee trinken!
Für um sich kaputt zu lachen, wa?
juppvonrode sagt:
„sich dr Küll biene“ heißt ja so viel wie „nix tun“; aber wo kommt die Redewendung eigentlich genau her?
28. Mai 2011 — 15:30
Stefan Hansen sagt:
„…tun se misch nochmal so e Herz-EKJE, dat hat misch letzte Kier esou jott jedoh!“
18. Februar 2011 — 9:25
Marco sagt:
Nä Herr Dokter, ich bruuch jeng Haushaltshilfe, ich koch mich noch selvs. Jestern han ich mich um 12 Uhr wat op d’r Herd jesatze än mich dobei e lecker Bierche jekritt…
17. Februar 2011 — 22:09
Hanyorilla sagt:
Moinmoin mein lieber Bernd,
mir, als quasi 40 Jahre in Aachen lebender und Aachen liebender Ausländer, ist es fast gar nicht peinlich nachzufragen, was denn enne „Vermaach“ genau ist?!
Das mit dem „mich ein Bierchen kriejen“ habe ich natürlich verstanden.
Und an Irmgard2: härlisch. Is dat net schön.
17. Februar 2011 — 19:45
Irmgard2 sagt:
Heute nachmittag in einer Bäckerei in Burtscheid live und in Farbe ;-))
„Un‘ dann hätt‘ isch noch jern von die kleine runde Dinger … wie sacht ihr da dran?“
„Meinen Sie die Quarkinis?“
„Ja, jenau, die Quarkbällschen!“
17. Februar 2011 — 19:11
Barbara sagt:
„Reflexiv selbstbewusst“ gibt der Öcher sich auch bei der Rückkehr in bekannte Gefilde: „Hier kenn ich mich wieder!“
17. Februar 2011 — 13:16