Das Aachen-Blog

Manchmal musst Du als Mann aufstehen, und die Dinge laufen wieder ideal!

Manchmal musst Du als Mann einfach aufstehen. Du musst das Ding in die Hand nehmen. Volle Kontrolle, Blick von oben auf die Welt – dann läuft es.

Philosophisches aus dem Alltag gab jüngst ein in Aachen wahrlich bekannter Mann am Rande einer Festivität bei einem Pils zum Besten. Befreit, erleichtert und froh wusste er von einem wirklich guten Tag zu berichten, „der jetz‘ auch noch einen schönen Ausklang findet, bei Euch hier und beim Bier“.

Es war ihm doch tatsächlich gelungen, einen Haken hinter ein Projekt zu setzen, das ihn geschlagene zehn (!) Jahre begleitet, ja, belastet und zu manchem Disput mit seiner Allerliebsten – „meine Alte“, sagt er immer zärtlich – geführt hatte. Wir wären nicht drauf gekommen, wie auch? Es geht tatsächlich um die heimische Klospülung. „Dat Scheißding läuft seitdem durch“, immer nur ein bisschen wohlgemerkt, nicht volle Pulle, aber immerhin und ausdauernd.

Dass er von der Stawag dann wohl schon mehrfach zum Privatkunden des Jahres gewählt worden sei, wirft einer ein, alle lachen, es gibt noch ein Bierchen, unser Mann auf alle Fälle lässt sich in seinem Redefluss nicht stören. Und alle warten auf des Rätsels Lösung, denn von der war ja nun die Rede.

Auf alle Fälle: zehn Jahre lang kein Stillstand im Spülkasten. Es lag wohl an der Heberglocke, hatte unser Freund schon mehrfach ausgesprochen fachkundig festgestellt. Die Analyse allein half wenig: „Mein jrößtes Problem war, dat ich den Markennamen des Klos nicht kannte.“ Kein Hinweis, nirgendwo. Kein Name, kein Ersatzteil, keine Lösung, kein Hausfrieden. „Die Alte“, er sagt es wirklich liebevoll, keine Sorge, „die Alte immer am Motzen.“ Und so saß unser problembeladener Mann in Summe so manches Stündchen nachdenklich da, hörte es plätschern und hätte heulen können.

Bis eben zu jenem besagten Morgen in dieser Woche. Da landete er den Befreiungsschlag. Er haute mal richtig einen raus, er nahm – wie oben schon angedeutet – das Ding in die Hand. Er hatte sich gerade noch mit seiner Frau einen der handelsüblichen Dispute rund ums nie versiegende Brünnlein geliefert, sie verließ das Haus, da musste er aufs Klo.

Und er ließ sich gehen, jetzt erst recht, er – Zitat – „pinkelte allen Anweisungen zum Trotz erstmalig wieder zuhaus‘ im Stehen“. Und als er da so stand und sich eigentlich ganz gut, auf alle Fälle recht befreit fühlte, da fiel sein Blick auf den Rand des Porzellanbeckens, auf eine Stelle, die er noch nie gesehen hatte, „weil ja immer deä verdammte Brill‘ unten war“. Und da stand: Ideal Standard!

Der Name der vermaledeiten Kloschüssel, ja, der gesamten Toilettenanlage. Das war dann mal ideal gelaufen. Auf alle Fälle: „Ich nach’m Fachhandel, Heberjlocke für dat Ding besorgt, weißte, eine mit Teleskopstandrohr, höhenverstellbar, einjebaut, wat soll ich sagen: läuft.“ Und zwar nur noch, wenn der Knopf gedrückt wird.

Merke: Es gibt Momente, in denen wir Männer auch einfach mal aufstehen müssen…