Wir haben gestern auf alle Fälle jut jelacht. „Verjeben und verjessen, Frau Reinartz“, hat Ronnie gesagt und mit einem Gläschen Chablis erklärt, dass er Ronnie heißt, was Frau Reinartz dem eigenen Bekunden nach noch nicht wusste. Marlene ist ihr Name. Du Ronnie, du Marlene. Das sind doch schöne Geschichten, oder? Und dann hat sie sich noch ein Schläjelchen Chili-Quark-Senf-Sößchen aufs Kotelett gelupft.
Der Rest war jrillen und trinken und mullen und jrillen und trinken. Wunderbar. Dass er sich vom „janz einfachen Balkonjrill damals in de Aujustastraße“ über den „Zwei-Brenner-Jasjrill“ nun zum „Rundjrill mit Anzünd- und Rejelungstechnik“ hochgearbeitet hat und kommendes Jahr „dat Ding noch mit e Doppelrostsystem optimieren“ will, haben wir dreimal gehört.
Wir haben uns inzwischen im Freundeskreis überlegt, was wir Ronnie im März, wenn die Saison endlich wieder losgeht, schenken werden: ein neues Rib-Rack oder ein Outdoor-Pizzablech. Vom Outdoor-Gourmet-Check, der die Bratentemperatur mit dieser langen feinen Edelstahlspitze schon während der Rotation am Spieß mit einem gut gesetzten Stich testet, sind wir ein wenig ab.
Ein Jrillfreund der ersten Stunde, der jede Verpuffung von Spiritus und Benzin überlebt hat, für die Ronnie in den frühen Jrilltagen berühmt-berüchtigt war, hat protestiert. Er meinte – soeben von einer komplizierten Knie-OP halb genesen -, ihn würde dieses Gourmet-Check-Gerät doch stark an die minimal-invasive Arthroskopie erinnern.
Sei’s drum. Was ich nur sagen wollte: Sie sollten sich das nächstes Jahr nicht entgehen lassen! Anjrillen bei Ronnie Anfang März. Dann gibt’s Adana-Kebap mit der berühmten Prise Kreuzkümmel. Und die Fleischmarinade mit Whisky.
Sie verstehen hoffentlich, warum ich so viel über einen janz banalen Abjrillabend Anfang November schreiben kann…
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