Warum soll ich in die Ausstellung gehen? Hans von Aachen war vor 400 Jahren nicht nur ein herausragender Maler, ein Meister seines Fachs. Seine Geschichte liest sich auch wie ein spannendes Buch über ein europäischen Leben. Dennoch verblasste sein Ruhm. Der Dreißigjährige Kriege begrub die Hof- und Hochkultur der Renaissance in Mitteleuropa. Und die Bildern von Hans tauchten ganz ab. Umso besser, dass sie jetzt wieder in Aachen zu sehen sind.

Was heißt eigentlich Renaissance? Die Zeit, zu der Hans lebte und malte, also Ende 16., Anfang 17. Jahrhundert, nennt man späte Renaissance. Renaissance heißt wörtlich übersetzt Wiedergeburt. Gemeint ist damit, dass die Menschen sich plötzlich für etwas interessieren, das es vor langer Zeit schon einmal gab.

Worum geht es? In der Renaissance, also vor 400 bis 600 Jahren, fragten sich Wissenschaftler und Künstler, wie sie die Welt schöner und besser machen könnten. Um schlauer zu werden, lasen sie viele ganz alte Geschichten aus der Antike, aus der Zeit vor und kurz nach der Geburt von Jesus Christus. Und sie schauten sich die alten Bauwerke und Kunstwerke genau an. Die Menschen holten sich ihre Ideen also aus einer lange vergangenen Zeit, die damit eine Renaissance, eine Art Wiedergeburt, erlebte.

Was heißt „typisch Renaissance“? In der Kunst sieht man das daran, dass viele Bilder fast wie Fotos aussehen. Die Maler aus der Renaissance wollten wie ihre Vorbilder aus der Antike die Menschen und die Natur so genau wie möglich zeigen. Ein gutes Beispiel hierfür ist einer der berühmtesten Renaissance-Maler: Leonardo da Vinci. Der hat den menschlichen Körper von Kopf bis Fuß ganz genau nachgezeichnet. Aber natürlich wollen Künstler auch immer etwas Neues ausprobieren. Wird ja sonst langweilig.

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Und späte Renaissance? Thema: Neues ausprobieren! Deshalb machten sich die Maler etwas später, in der so genannten späten Renaissance, einen Spaß daraus, bei den Menschen Kleinigkeiten zu verändern. Wer in der Ausstellung genau hinschaut, sieht auf einigen Gemälden Leute mit sehr langen Fingern oder relativ kleinen Köpfen. Auch sitzen, liegen oder stehen die Menschen manchmal sehr verdreht und in Haltungen, die sehr unbequem aussehen. Das fanden viele damals sehr elegant und schön.

Erlebt Hans jetzt die Renaissance? Ja. Er malte auf ganz viele verschiedene Arten. Denn Hans mochte es nicht, dass man seine Kunst in eine Schublade steckt und sagt: So malt der Hans. Dass man ihn einen Maler der späten Renaissance nennt, liegt vor allem daran, dass er zu dieser Zeit lebte, nämlich Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts. Vor 400 Jahren. Vor einer langen, langen Zeit. Und so erlebt Hans jetzt seine ganz eigene späte Renaissance In der Ausstellung im Aachener Suermondt-Ludwig-Museum könnt ihr erfahren, wie seine Welt aussah.

*** So, jetzt ist Schluss mit der Serie. Wenn ihr noch mehr wissen wollt, findet ihr reichlich Infos auf der Homepage der Ausstellung.

*** Ein ganz dickes Dankeschön für die großartige Kooperation geht an Alice Taatgen und den Pressesprecher der Ausstellung, Peter Motz!