Was muss man wissen, um in Aachen durch die Adventszeit zu kommen? Ohwie!

Ob Öcher oder Zugereister, ein wenig Fachkunde im hier verorteten Idiom kann in diesen Tagen nun wahrlich nicht schaden.

Und so will ich an dieser Stelle täglich – und das ist nicht wenig! – täglich also einen Öcher Ausdruck zum besten geben und in die Beziehung zur vorweihnachtlichen Öcher Jelassenheit stellen. In diesem Sinne: Völ Pläsier än kommt bau wier! (Viel Spaß und kommt bald wieder auf diese Seite!)

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1. Oes!

Ein Ausruf, mit dem man in Aachen immer punkten kann. Das Ass, charmant auch: das Luder – nein, die Übersetzung ins Hochdeutsche hat nicht annähernd so viel Charme wie das Öcher Oes! Das O schön lang gezogen, nach hinten das stimmlose E mit einem eigentlich nur gedachten, federweichen W angebunden, um im scharfen S zu enden. Oes, zweisilbig: wie Saukäs!

Oes noch! Das verschärft den Ausdruck der Freude, des Entsetzens, der Anerkennung, des Respekts: Oes, wat ene Keäl!

Meine Oma, die ich in den kommenden Tagen als meine Lehrmeisterin dieser wunderbaren Sprache noch mehrfach bemühen werde, sagte am 1. Dezember immer: Oes noch, at wier Advent! Schon wieder geht’s also mit großen Schritt aufs Fest zu!