Man hätte mit Matsch, Pratsch, Unwetter, tiefem Geläuf, schwierigen äußeren Bedingungen gerechnet. Nein, von allem nichts. Die Sonne steht am Himmel, der Sommer kündigt sich an. Das Herz könnte vor Freude hüpfen an diesem Sonntag, der seinem Namen Ehre macht.
Doch liegt Wehmut über dieser schönen Stadt, weil heute ein Kapitel beendet wird, an dem so viele mitgeschrieben haben. Adie Tivoli!
Erinnerungen, Emotionen, das gesamte Spektrum vom Stümper bis zum Fußballjott tut sich noch einmal auf. Tränen und Freude, die ganz großen Gefühle.
Gleich mache ich mich auf den Weg. Treffe die Kameraden im Block K und freue mich schon so auf das „You’ll never walk alone“, dass es mir Schauer über den Rücken laufen lässt. Einmal hat sich eine Frau, die nicht zur Stammbelegschaft im Block gehörte, nach diesem Song zu uns rumgedreht und vermutet, dass sie soeben womöglich das Highlight ihres ersten Tivoli-Besuchs schon erlebt habe. Sie sollte angesichts der folgenden Partie Recht behalten.
Egal. Heute ist also Schluss mit unserem Kulttempel an der Krefeld Road. Schade. Und doch wächst dank der stolzen Hütte, die nebenan entsteht, auch so etwas wie Vorfreude und Aufbruchstimmung in eine neue Zeitrechnung.
Wie dem auch sei. Gleich geht’s los. Kloß im Hals.