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Der Chefreporter in St. Pauli!

Durchgefroren, mit einer Niederlage im Gepäck und doch zuversichtlich meldet sich soeben der frischgebackene 7uhr15.ac-Chefreporter Olaf „Oli“ Lindenau. Bei seiner Premiere als Berichterstatter auf dem Aachen-Blog hat sich der analytisch-kritische Teil des „Magischen Zweiecks“ zwar das beste aller Themen ausgesucht, doch nicht das Optimum erzielt: Alemannia ist das Thema, und das knappe und völlig unverdiente 0:1 beim FC St. Pauli das Ergebnis. Aber Oli ist ein tapferer Mann.

Live am Millerntor hat er das Spiel und noch viel mehr erlebt. Hier sein Bericht:

Chefreporter

VON OLAF „OLI“ LINDENAU

Die Bierpfützen in den „Astra“-Bechern sind gefroren. Es ist kalt im hohen Norden. Richtig kalt. Fies kalt, wie wir Öcher sagen. 1400 mitgereiste Fans auf der Nordtribüne versuchen sich aufzuwärmen.

Singen, tanzen, springen. Viel helfen tut es nicht. Und von der angelegten Skiunterwäsche hätte ich mir auch ein bisschen mehr versprochen. Aber als Alemannia-Fan ist man ja an Leiden und Entbehrungen gewöhnt. Also, reden wir von was Anderem.

Nett sind sie, die Paulianer. Spielen erstmal unsere Hymne und begrüßen unsere Spieler sehr freundlich. Ohne die sonst – auch am Tivoli – üblichen Verbalinjurien. Hier ist man wirklich Gast, nicht Feind. Nachahmenswert.

Sven Meyer, der St. Pauli Fan, der sich bei der Tivolieinweihung so schwer verletzte, hat eine kleine Ansprache vorbereitet, um sich bei seinen Unterstützern aus beiden Lagern zu bedanken. Ihm versagt die Stimme vor lauter Rührung. Seine Ehrenrunde klappt viel besser, „Danke Aachen“ steht auf dem Banner, das seine Verwandten durchs Stadion tragen. Das sorgt für noch mehr Gänsehaut – bei ohnehin schon -9 Grad.

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Chefreporter-Foto: Millerntor-Stadion, der Beleg dafür, dass Oli wirklich dabei war!

Der kleine Kevin Kratz spielt tatsächlich ohne Handschuhe und im Sommertrikot. Bei diesem Anblick friere ich noch ein bisschen mehr. Einstellung und Einsatz stimmen bei unseren Jungs, aber leider treffen sie nicht. Nur das kann St. Pauli an diesem Samstag etwas besser.

Immer wieder fliegt der Ball in die Baugrube, die im November 2009 die einstige Haupttribüne des Millerntorstadions verdrängt hat. Der riesige Rottweiler, der dort die Gerätschaften vom Baulöwen Hellmich bewacht, könnte die Lederkugeln ohne Mühe zerbeißen. Zum Glück hängt am anderen Ende der Leine ein gigantischer „Sekuritty-Mann“, der den Vierbeiner unter Kontrolle hat.

Ich beneide gerade die Leute, die ein Sitzkissen mitgebracht haben. Manche haben sogar Decken. „Da hätte man ja auch mal dran denken können“, sagt die Frau neben mir, die mir die Eintrittskarte zu Weihnachten geschenkt hat. Haben wir aber nicht.

Die Alemannen denken sicher ans Toreschießen, tun es aber nicht. Und dennoch: Hier darf man verlieren. Aber nicht am 1. Februar auf dem Tivoli gegen den FCK. Denen werden wir so richtig einheizen – sogar bei minus 20 Grad!

Und darüber reden wir dann nächstes Wochenende wieder im „Magischen Zweieck“!

*** Büttgens merkt an:
Super Einstand, Chefreporter! Denk an die Spesenquittungen! Und Grüße an die Frau neben dir!

*** Mehr lesen:

Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten über das Spiel der Alemannia in St. Pauli: Aachen wird in St. Pauli eiskalt erwischt

Hamburger Abendblatt über das Spiel der Kultvereine: St. Pauli rückt näher an Platz eins

Hamburger Morgenpost schreibt in der Online-Ausgabe: St. Pauli weiter auf Aufstiegskurs

Podcast: St. Pauli – Alemannia!

„Das magische Zweieck“ schlägt die verbalen tödlichen Bälle aus dem Halbfeld. Messerscharfe Doppelpässe – möngchensmoeß, butterweich aufgelegt.

Heute geht die Podcast-Reihe, die uns durch die Rückrunde der Zweiten Liga begleiten soll und immer vor den Spielen veröffentlicht wird, in die zweite Ausgabe, die gleich eine Sonderausgabe mit drei Teilen ist (wow!). Im Mittelpunkt: der schwarz-gelbe Verein.

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Zwei Männer geben alles für ihren Verein oder: Alemannia für die Ohren.

Mein kongenialer Partner im magischen Zweieck ist Olaf „Oli“ Lindenau, ein Mann von echtem Schrot und Korn, der bei uns zuhause einst als Vetter angefangen hat. Ein Mann des Wortes, der feinen Dialoge, ein Mann, den man steil schicken kann.

Heute reden wir über das schwere Auswärtsspiel der Alemannia am 19. Spieltag (Samstag, 16. Januar, 13 Uhr) am Hamburger Millerntor: Der FC St. Pauli ist Zweiter. Hallo?! Respekt!

Wie stark sind die Alemannen nach dem Sieg gegen den KSC? Welche Zauberkraft besitzt der beliebteste Zweitliga-Trainer Holger Stanislawski? Und haben wir da nicht noch eine Rechnung offen von der Stadioneinweihung? War es wirklich ein 0:5?

Gemach, gemach, wir wollen nichts übers Knie brechen. Zumal das Knie an sich bei der Alemannia zurzeit kein gutes Thema ist…

***Viel Spaß beim Zuhören, wir bieten heute an:

:DD Das magische Zweieck – 19. Spieltag, Teil 1 – Wie Matze Lehmann in Hamburg zum Poeten wurde. (mp3-Version/3:38)

:DD Das magische Zweieck – 19. Spieltag, Teil 2 – Seelenverwandte und ein flotter Pudel (mp3-Version/3:29)

:DD Das magische Zweieck – 19. Spieltag, Teil 3 – Achtung, die magische 19 kommt von der Bank! (mp3-Version/3:54)

***Nur das noch: Zweiecke gibt es wirklich, denn merke:

Es gibt zwei Arten von Zweiecken, echte und falsche Zweiecke. Bei letzteren fallen beide Eckpunkte zusammen, wodurch es einem Eineck gleicht.

Und das wollen wir auf alle Fälle mit aller Macht, nein, mit aller Magie verhindern!!!

***Zum Nachlesen:

Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten: Alemannia und die Kniefälle

Hamburger Morgenpost: „Ich war schon fast bei St. Pauli“ Alemannia-Trainer Krüger im Interview

Homepage FC St. Pauli: Interview mit Erik Meijer: „Bei mir ist das Glas immer halbvoll.“

Das beste Fanzine der Republik kommt aus Aachen: In der Pratsch

Wirklich lesenswert: Matze Lehmann dichtet im St. Pauli-Fanzine „Der Übersteiger“

Lieblingsvideo des Magischen Zweiecks: St. Pauli-Legende Walter Frosch im Interview

Das Magische Zweieck läuft sich warm

Nur auf die Schnelle: Heute Abend geht das „Magische Zweieck“ wieder an den Start. Teil 2 des treffsicheren Podcast-Duos, das sich im kongenialen verbalen Doppelpass über den Verein des Herzens, also über unsere Alemannia unterhält. Und das vor jedem Spiel der Rückrunde.

Teil 1 – es war quasi der Talk, der ursächlich zum Heimsieg gegen den KSC führte – wurde wunderbar geklickt, downgeloadet, wie das Neudeutsch heißt. Ansporn für die Herren Lindenau und Büttgens also, in Teil 2 dranzubleiben. Was heißt dranbleiben! Nur der nächste Sieg zählt, oder wie unser Tribünennachbar immer sagt: „Heute mindestens drei Punkte!“ Mindestens, drunter geht gar nichts.

Zurzeit wird das Tonstudio feucht durchgewischt, der Alemannia-Wimpel abgestaubt, die Knabberbox für die Moderatoren steht auf dem Sideboard bereit, ebenso der Eierlikör. Alle Infos zum FC St. Pauli, dem kommenden Gegner, liegen aufgetürmt auf den Besprechungstischen.

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Und Herr Lindenau wird auch diesmal wieder einen perfekt gebrühten Espresso aus der Wundermaschine serviert bekommen, die zum Inventar des 7uhr15-Medienkonzerns gehört wie der Geißbock zum FC Köln. Gutes Stichwort: Weiß einer, wie der FC am Sonntag gegen Dortmund gespielt hat?

Das noch zu Herrn Lindenau: Oli Lindenau hat Ende letzter Woche seinen Vertrag als 7uhr15-Chefreporter unterschrieben, fuhr daraufhin – vielleicht etwas übereifrig – direkt nach Hamburg, um den FC St. Pauli vor dem Alemannia-Spiel zu beobachten. Dortselbst angekommen vernahm er die Kunde, dass die Kiezkicker ein Auswärtsspiel in Ahlen zu absolvieren hatten. Kann passieren.

Also: Heute Nacht geht das Magische Zweieck wieder on Air – die Kunst des Fußballs, ziseliert und aufgefriemelt in Sätzen, die für die Ewigkeit gemacht sind.

Man hört sich!

Walter Frosch Fußballgott

Walter Frosch, ich geb’s ja zu, war meinem eigentlich gar nicht so schlechten Fußballgedächtnis abhanden gekommen.

Jetzt ist er wieder da. Dank einiger Freunde, die mir das folgende Video zuschickten. Es ist wirklich wichtig, ein paar Grundsatzinfos über Walter Frosch, diese St.-Pauli-Legende, zu kennen. Sie helfen beim Verständnis des Bild- und Tondokuments ungemein. Solche Typen braucht der Fußball. Die das Motto noch leben: Entscheidend ist auf#m Platz!

Kurzdurchgang: Walter Frosch, Profikicker in Kaiserslautern und St. Pauli in den 70ern. Abwehrrecke, 27 Gelbe Karten in einer Saison, er rauchte 60 Kippen am Tag und war alles andere als ein Moralapostel – auch vor Ligaspielen…

Als Jupp Derwall ihm einen Platz in der B-Nationalelf anbot, lehnte Walter ab: Ein Walter Frosch, krächzte er, spiele nur A-Mannschaft oder Weltauswahl.

Heute betreibt Walter übrigens die Stadionkneipe von Victoria Hamburg. Genug gelesen, jetzt schaut hin!

Mehr über Walter Frosch.

Der neue Tivoli: so schade, so traurig

Nein, das hatte sich wohl kein Alemannia-Fan so vorgestellt. Der neue Tivoli, diese Visitenkarte für die Stadt und die Region, war doch seit Wochen das heißgeliebte Topthema.
Fiebrig blickten all die Fans in Schwarz-Gelb nicht erst in den letzten Tagen auf die Eröffnung, euphorisch und stolz begegneten sie sich nun vor dem Spiel an der Krefelder Straße. Als bombastisch werden sie die Stimmung vor dem Match gegen den FC St. Pauli jedem SMS-Adressaten und Handy-Gesprächspartner beschrieben haben.
Der neue Tivoli – das Aufbruchsignal!

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Momentaufnahmen kurz vor Spielbeginn, die Euphorie auf dem Höhepunkt, Alemannia-Fans (hier in Block O6) haben ihren Spaß. Das sollte sich bald ändern – was zum Beispiel der Bildergalerie von AZ und AN zu entnehmen ist.

Und jetzt, zwei Stunden nach Abpfiff, dieses Fazit:
Traurig, dass ein Fan der Kiezkicker beim Jubeln nach dem Auswärtssieg von der Tribüne in die Tiefe stürzte und schwer verletzt ist.
Unverständlich, dass dem völlig überforderten, offensichtlich vom Erwartungsdruck gelähmten Seeberger-Team keine Mittel zur Verfügung standen, mit den clever spielenden Gästen von der Elbe auch nur ansatzweise mitzuhalten. Unfassbar dieses Ergebnis: 0:5!!!
Zum Heulen, dass all die Euphorie nun einem mittelschweren Kater gewichen ist.

Dabei ist dieses Stadion eine Attraktion. Da ist der Alemannia der ganz große Wurf gelungen, ein bemerkenswerter Quantensprung. Und die Fans haben den Umzug vom alten in den neuen Tivoli mit einem noch Mehr an Enthusiasmus vollzogen. Die neue Hütte klingt – sagen wir es mal so salopp -, dass einem die Ohren wackeln und die Gänsehaut ein dauerhaftes Heimspiel hat.

Was passiert nun? Katastrophenalarm? Endzeitstimmung? Die ganz tiefe Depression?
All das wäre falsch. Es wäre aber genauso falsch, diesen missglückten Premierenabend als kleinen Störfall zu bagatellisieren.
Was den Sturz des Fans angeht, werden alle Sicherheitsvorkehrungen auf den Prüfstand gestellt.
Was die Leistung der Mannschaft angeht, darf dies wohl auch zu erwarten sein. Und klar, auch der Trainer wird unangenehme Fragen beantworten müssen.
Es gilt aber vor allem, nun einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Fehler professionell und nicht emotional zu analysieren.
Und immer im Hinterkopf halten: Die Saison ist noch jung, und der erste Sieg im neuen Stadion kommt bestimmt. Auch der FC Schalke 04 verlor in der neuen Arena. In dem Fall fünfmal in Folge. Das wiederum muss die Alemannia jetzt nicht kopieren…

Eine Möglichkeit, die Spielanalyse anzugehen, bietet sich schon morgen Abend (Mittwoch, 19.8., 19 Uhr) bei „Time to talk“ der Aachener Nachrichten im Saalbau Kappertz in Rothe Erde, wo Trainer, Manager und Spieler meinem Kollegen Achim Kaiser und mir Rede und Antwort stehen werden. Und wo wir alle auf ein intensives und faires Gespräch hoffen.