Das Aachen-Blog

Schlagwort: sprache (Seite 2 von 2)

Hurra, vür liehre met dr Karl Öcher Platt Zum CHIO: Der Öcher und das Pferd

Weil sich in dieser Woche alles ums Pferd dreht, hat sich unser Öcher-Platt-Lehrer, dr Karl, noch einmal tief in die muttersprachlichen Archive begeben und ist mit reicher Ernte zurückgekehrt.
pferd
Das Pferd, dr Öcher sagt „et Peäd“ [lang gesprochen], Plural: de Peäd [kurz!] oder de Peäder, taucht in der Tat nicht nur aufm Schio, sondern auch in der Aachener Alltagssprache auf.

drkarl
Erstaunlich ist, dass sich viele sprichwörtliche Weisheiten eins zu eins auf et Turnier übertragen lassen: Kapotte Peäd ka me net rijje – klar, kaputte Pferd kann man nicht reiten. Oder: Des Reiters Fluch bei der dritten Verweigerung seines Pferds vor dem Wassergraben über den eigensinnigen Bock: „Dat es ene eijesennije Bock van e Peäd.“

Oder der Ausdruck der Öcher Bescheidenheit, wonach dem toten Pferd der lebendige Esel vorzuziehen ist: „Bejster ene labendije Eäsel wi e duet Peäd!“

:DD Passend zum CHIO – ein Podcast mit Öcher-Platt-Sprüchen über das Pferd. Wie immer zum Nachsprechen!

*** Bisher in dieser Reihe erschienen: eine ganze Menge.

Was genau, das gibt es auf Seite 2.

Bisher erschienen in dieser Serie: eine ganze Menge schöner Podcasts – mehr dazu auf SEITE 2

Ein Öcher Gedicht zum Öcher Wetter: Der Wassermensch!

Meine Frau stellte gestern fest, dass ihr ein verregneter April besser gefallen würde als ein nasser Juni. Stimmt. Nur in diesem Jahr scheint es eben andersherum zu laufen…

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Aber Wasser ist wichtig, haben wir gelernt, und unser Öcher-Platt-Lehrer, dr liebe Karl, unterstreicht mit einem wasserdicht getexteten Stück Heimat seines Großvaters Matthias Savelsbergh, dass wir doch alle nur Wassermenschen sind!

Vööl Pläsier, hürt jot zou, de niekste Dag jeäht dr Öcher Platt-Kursus heij op Sövve-Foffzeng wier!

Für Zugereiste: Der Öcher-Platt-Kurs wird in den nächsten Tagen hier im Heimatblog fortgesetzt, ich freu mich schon drauf.

:DD Aber zunächst HIER KLICKEN: „Der Wassermensch“ – ein Heimatgedicht mit einem H2O-Geräuschteppich…

Bisher erschienen in dieser Serie: eine ganze Menge schöner Podcasts – mehr dazu auf SEITE 2

Dann hab‘ ich et Übberjewicht jekrischt!

Der eine ist in dieser Stadt „ene Latzepansch“ – ein dürrer Hering, so würde es mein Nachbar, ein gebürtiger Bremer, sagen.

Der andere ist in dieser Stadt „ene Pummel“ – klar, ein Dicker.

Wer genau wissen will, was Sache ist, fragt unverblümt und direkt: „Un‘, wat wieschste?“ Und dann, wenn’s gut läuft, folgt eine Gewichtsangabe. Nicht selten ist die Schlussfolgerung: Saukäs, klarer Fall von Übberjewicht!

Als ich nun gestern über die Theaterstraße ging, fiel, weil sie wohl nach einer brenzligen Situation mit einem Auto die Kontrolle über ihr Rad verloren hatte, eine Frau sanft, aber immerhin direkt vor mir auf den Bürgersteig.

Nix weiter passiert, dem Himmel sei Dank, ich half ihr hoch. Und zur Erklärung bemühte sich die Öcher Dame nun nach ein paar unflätigen Worten über den dreisten Autofahrer im Philosophischen: „…ich weiß et auch nich‘, auf alle Fälle hab‘ ich dann irjendwie et Übberjewicht jekrischt!“

Öcher Maßeinheit für verlorenes Gleichgewicht = Übberjewicht kriejen!

Auch darüber wird in den nächsten Tagen noch mit unserem Öcher Platt-Lehrer „Dr Karl“ zu sprechen sein.

Da hab‘ ich de Karte für bei!

Nein, keine Sorge, hier geht es jetzt nicht um Alemannia-, respektive Alemannia-Bayern-Pokalkarten, obwohl es auch darüber einiges zu schreiben gäbe.

Ich wollte nur eine Öcher Sprachspezialität für die Ewigkeit festhalten, die mir selbst unterlaufen ist. Als meine Frau auf dem Weg ins Städtchen den Vorschlag machte, dass wir ja mal in ein Sportwarenhaus unseres Vertrauens gehen könnten, rutschte folgender Satz der verstärkenden Zustimmung heraus:

„Ja, prima, da hab ich auch de Kundenkarte für bei.“

Für bei. Das nachgestellte Für! Wie großartig reden wir hier.

Das lernt man nicht in der Schule, das lernt man nur im Öcher Leben. Wunderbar.

Da liebe ich Aachen und die Aachener für.

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Ich verstehe das Kind nicht!

HDGDL. So Sachen schreibt sie.

Oder wenn die Mail zu Ende ist: BD, weil LG ja jeder kennt.

HDGDL – hab dich ganz doll lieb, soll es heißen.

Oder BD – bis dann.

Als staubtrockener Freund des (aus)geschriebenen Wortes und des gepflegten, zu Ende formulierten Satzes (sauberer Genitiv und so, Subjekt, Prädikat, Objekt), stehe ich staunend stumm vor Mails oder SMS meiner Tochter.

Ich habe ihr jetzt eine zurückgeschrieben.

SWUSAKSVZMSSMMDVAIADWDDSHDPDAK 😉

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