Das Aachen-Blog

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Thema der Woche, Bilder der Woche: Von der Kunst, den Spaten zu stechen

Spatenstich für ein außergewöhnliches Projekt: In Aachen sollen in den nächsten sieben Jahren zwei Milliarden Euro in den neuen RWTH-Campus Melaten fließen.

Das Ziel: 10.000 neue Arbeitsplätze auf einer zu bebauenden Fläche von 800.000 Quadratmetern für Forschung und Entwicklung, die nicht nur den Alltag verändern, sondern auch verbessern soll.

„Ein Jahrhundert-Projekt“, sagte RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg beim Spatenstich in dieser Woche. Und Ministerpräsident Jürgen Rüttgers pflichtete bei: „Aachen zeigt den Weg für die Zukunft unseres Landes.“

OB Marcel Philipp formulierte es so: „Aachen bekommt dadurch einen enormen Schub.“

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Warum ich das hier erzähle? Nun, weil es zunächst einmal schön ist, über solch positive, zukunftsweisende Projekte in unserer Stadt zu berichten.

Und weil zudem bei solchen Projekten immer der Spaten gestochen wird. Und das ist eine hohe Kunst!

Was besonders schön ist bei den Spatenstichen für Großprojekte, ist das Spatenstechen an sich. Dafür braucht man zunächst einmal Spaten, was nahe liegt. Diese hier, zum Beispiel, von AZ-Fotograf Michael Jaspers (Bildergalerie zum Spatenstich ) abgelichteten.

WAS DANACH GESCHAH: SEITE 2

AKV-Ritter Rüttgers: Wer motzt?

Ist das eigentlich eine typische Öcher Eigenschaft? Gibt es das nur hier? Achtung, fertig: motzen!? Wahrscheinlich gibt es das überall, aber wir hier in des Kaisers Stadt sind schon ein bisschen Branchenführer, denke ich oft.

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Wenn Männer wie Honigkuchenpferde strahlen, ist was los in Aachen: AKV-Präsident Horst Wollgarten stellte am Abend NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (rechts) als neuen Ordensritter vor. az-web-Foto: Harald Krömer

Nun wurde also vor gut einer Stunde eröffnet, dass NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) den AKV-Orden „Wider den tierischen Ernst“ im kommenden Jahr (30. Januar) erhalten wird (siehe az-web.de oder an-online.de), und schon geht’s los. In Foren und auf öffentlichen Plätzen wird gemault, gefeixt, verurteilt, auch die ersten Beleidigung wurden schon gedroschen.

Darf man sich Gelassenheit wünschen? Darf man den Tipp geben: Erst reinschauen, dann urteilen! Abwarten und Tee trinken.

Man kann sich darauf verständigen, dass die Auswahl des AKV keine faustdicke Überraschung ist. Und wirklich originell ist sie auch nicht. Aber dem ursprünglichen Gedanken, Humor im Amt auszuzeichnen, kommt der Mann doch durchaus nahe. Ein Querdenker ist er in seiner Partei auf alle Fälle, was nicht zuletzt die jüngsten Auftritte im Wahlkampf (auch der am Abend in Aachen) beweisen. Und Spaß hat er am Karneval, schlagfertig ist er, und eine bekannte Nase obendrein.

Was man sich fragen darf, ist, ob es wirklich clever vom AKV ist, kurz vor der heißen Phase des NRW-Wahlkampfes den amtierenden Ministerpräsidenten zur besten TV-Sendezeit auszuzeichnen. Ganz egal, so kommentiert es AZ-Kollege Robert Esser in der Druckausgabe (Mittwoch Aachener Zeitung), schließlich gehe Rüttgers auch ein Risiko ein, weil sich schon mancher Politiker im AKV-Käfig kräftig blamierte. „Tut man nicht“ urteilt AN-Kollege Alfred Stoffels (Mittwochausgabe Aachener Nachrichten), er hält dem AKV Taktlosigkeit vor.

Ich freue mich immer über das Motto meines Blogs, weil es so oft Bestätigung findet: Entscheidend ist auf’m Platz. Das Urteil sollte danach fallen. Entspannt, gelassen, mit ein bisschen Spaß an der Freud‘.