Nun ist der Aachener an sich ja ein Original. Ein Individuum, andere sagen ein Unikum, eine Art Singular auf alle Fälle. Und deshalb tut er sich bisweilen schwer, den Plural zu bilden.

Nicht selten stellen sich dem Öcher dann – also wenn er die Mehrzahl ansteuert – auch noch die Tücken der deutschen Sprache in den Weg. Glück widerfährt nun dem, der genau in diesen Momenten zum Ohrenzeuge wird. Wie gestern auf dem Recyclinghof. Ein junger Mann öffnet seinen Kombi, vier Fernsehgeräte sind zu sehen, er schleppt das erste in Richtung Container, dann das zweite, will das dritte aufnehmen, als ihm der Öcher in Orange von hinten auf die Schulter klopft und sagt: „Hör emal, wo hast Du die janzen Fernsehs her?“

Der Fernseh, die Fernsehs. Sind das Momente, für die ich dankbar bin!

Foto

Ich komme nur drauf, weil wir uns zurzeit in der Redaktion fragen, wie der Plural von Kaiser Karl lautet? Bis dato war das kein Thema, es gab ja nur den einen. Den Großen halt.

Aber man muss sich das natürlich in diesen Tagen rein professionell fragen, weil so viel Karl ja noch nie war! Karl überall, alleine auf dem Katschhof steht er handgestoppte 520 Mal! Stoppelhopserklein, der multiplizierte große Kaiser. Der Karl, die Karle? Die Karls? Ein besonders witziger Kollege sprach von Kärlen, eine Kollegin schlug Karlemännchen, die Frankophilen unter uns warfen Charlemannis in die Runde. Hilfe!

Rote Kaiser Karlis, güldene Charlis – keiner hat darüber nachgedacht, dass es bei so viel Marketing im Karlsjahr ein Kommunikationsproblem geben wird. Mit all den Karls, den Großen. Oder so.

goldkarl

Also wie gesagt: Wer helfen kann, gerne…