Das Aachen-Blog

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Ein Männlein, putzmunter, aber puterrot droht mir Prügel an. Aufm Kompostplatz.

Ich würde gerne noch ein paar Sätze aufschreiben, weil ich doch gestern auf dem Kompostplatz in Brand war. Wörter und Sätze waren früher auch kompostierbar, weil sie ja in der Regel auf Papier ausgegeben wurden. Aber darum geht es jetzt gar nicht, denn ich hatte ja in Wirklichkeit Gras im Kofferraum.

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Also Rasenschnitt jetzt, um schön präzise zu sein. Keine Erde aus Blumentöpfen und Balkonkästen, auch kein Baum- und Strauchschnitt, kein Reisig, erst recht keine gejäteten Unkräuter oder große Wurzeln mit Erdanhaftungen, nein, das wissen wir sauber auseinanderzuhalten, es war nur frischer Rasenschnitt. Gleich wenn man aufs Kompostplatzgelände kommt, vornean abzuladen, also da, wo alle hin wollen. Und auch deshalb war es diesmal ebenso bemerkens- wie berichtenswert.

Es war so gegen 10 Uhr, und ihr glaubt nicht, wer morgens um zehn mitten in der Woche Zeit hat, viel oder auch überhaupt keine Zeit hat, um den Kompostplatz anzufahren?! Genau, da waren sie. Aufm Weg zur Waschstraße noch mal eben „nach dr Jabco“, später dann noch „mit de Frau nach dr Aldi“. Aber hatten wir, hatten sie das eingeplant, was nun geschah? Ab der Autobahnunterführung standen wir Freunde der akkurat geschnittenen Buchsbaumhecke im Stau, stop and go bis zur finalen Grünschnittbox! Für nicht wenige eine nicht zu meisternde Herausforderung, jetzt mal nervlich gesprochen.

„Mitten in de Jartensaison“

Als der Erste hupte, weil er ein Ventil brauchte, um seiner Anspannung Herr zu werden, stimmte sogleich der Zweite ein. Der Dritte – direkt vor mir fahrend – hing plötzlich halb aus dem Fenster und brüllte etwas wie „Ihr seid doch beklopp‘, mitten in de Jartensaison!“ Als er weiterfuhr, konnte ich sehen, dass der Stau einerseits durch die Vielzahl der Rasenschnittanlieferer, andererseits aber auch durch einen Bagger an einer kleinen Straßenbaustelle verursacht wurde. Skandal: Baustelle vor Kompostplatz mitten in der Woche, mitten am Tag, eben mitten in der Hauptrasenschnittanlieferungsperiode!

Auf dem Terrain der bedauernswerten Kompostplatzbetreiber angelangt, gab es ein bemerkenswertes Wild-, ich bin versucht zu sagen, ein Krautundrübenparken zu bewundern, das dem sonst so heiligen und folglich stark ausgeprägten Ordnungssinn der meisten hier Grünschnitt anliefernden ADAC-Ehrenlorbeerkranzplakettenträger schwer entgegenstand. Auch jetzt ein Hupen und Getöse. Wer zu schnellen Bewegungen und Reaktionen in der Lage war, parkte hektisch ein, die anderen (die meisten) taten es langsam. Was wiederum nur die Geduldigsten der Nachkommenden ertrugen.

Und dann dreht er ab
Aufgeheitert wurden die Gelassenen unter den Genervten und Erhitzten durch wild ins Kraut schießende Wortgefechte. Als ich mein Auto verließ, um Richtung Rasenschnitt, also Richtung Kofferraum zu schreiten, blies mich ein putzmunteres, aber puterrotes Männlein, das ich bis dahin gar nicht gesehen hatte, weil es sich wohl unterhalb meines Autofensters bewegt hatte, von dort unten an: „Siehste nich‘, datste mich einjepark‘ has‘, du Tuppes!“ Ich wies auf die großzügige Lücke hin, die ihm zum Ausparken blieb, ließ ihn stehen, was ihm laut und deutlich missfiel, riet zur Besinnung und holte aus dem Kofferraum den grünen Sack, um ihn dort zu entleeren, wo es auch die anderen taten.

Einer hatte sich gerade am durch mehrtägige Lagerung schwer sabbernden Rasenschnitt mit den Worten „is‘ die Scheiße sickenass!“ sein feines hellblaues Hemd versaut, was er im Nachgang mit Worten bedachte, die ich nicht aufschreiben werde. Zwischenzeitlich war das Männlein wieder aufgetaucht und drohte mir Prügel an für den Fall, „datste nich‘ sofort die Karre wegsetz'“!

Ich bin ganz ruhig geblieben, habe den Hof ordnungsgemäß verlassen. Merke aber jetzt, dass es mir gut tut, ganz im Sinne des therapeutischen Schreibens das Erlebte kurz auf diesem Kompostplatz der Erinnerungen abzulegen.

Und dann haust Du die Blumen direkt in den Büll mit Erde – dat blüht!

Zugegeben, es ist nicht in Aachen entstanden, dieses Bild. Aber es weckt beim Öcher wegen seiner Ader, gewisse Aufgaben des Lebens pragmatisch zu lösen, gleich spontane und allerhöchste Sympathie. Deshalb taucht es also nun hier auf:

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Warum auch kompliziert, wenn es einfach geht?! Kaufste Dir nen Sack Blumenerde und ein paar Gartenkräuter, schmeißt den Sack auf die Terrasse, wahlweise Fensterbank oder ins Büro, machst mit der Bastelschere den Weg durch die Folie zur nährstoffreichen Muttererde frei, haust die Pflanze in den Büll: fertig! Und sieht auch noch gut aus. Und blüht wie Sau!

Nie wuchsen die Blümchen schöner! Nie gab es einen flotteren Gesprächseinstieg mit allen Gästen, die vorbeikommen. Nie zückten Freunde schneller das Handy, um derlei ungewöhnlichen und praktischen Blumenschmuck zu fotografieren.

Auflösung: Die Kanalschiffer auf dem Londoner Regent’s Canal nutzen auf ihren kleinen Booten diesen platz-, zeit- und topfsparenden Weg des Anbaus! Lazy und easy gardening. Kleine Randbemerkung: Die Engländer sind für ihre schönen Gärten ja auch weltweit bekannt.

Und dichter Rauch kündigt an: Achtung, der Frühling ist da! Wir grillen wieder!

Boh, wat en Stress! Der Frühling ist da, und damit wird die Gartensaison gestartet. Mein Nachbar sagt, dass es ja auch Zeit wird und dass die Luft ja schon nach Fröschjoehr schmecken täte. Klar.

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Ringsum werden nach diesem allenthalben als hammerhart eingestuften langen Winter die Elektrogeräte getestet, Heckenschere, Laubbläser (!), Rasenmäher, auch die Benziner erleben ihre ersten Umdrehungen, begleitet von Flüchen, wenn ebendiese Umdrehungen nicht gleich fluppen. Zwei Gärten weiter kündigt dichter Rauch an, dass auch dieses Jahr kein Sonnentag ohne Fleisch vom Grill vergehen wird.

Und ich stehe wieder vor den Beeten und Rabatten im Landschaftspark hinter unserer Terrasse und überlege wie jedes Jahr, wie die gelben Dinger doch gleich heißen, die so freundlich ihr Näschen aus der Erde stecken. Und wie das noch mal war mit dem Rosenschnitt, und ab wann man am besten den Rasen mäht und wer noch mal verantwortlich ist für die kleinen Erdhügel auf der Wiese. Feldhamster?

Ach, wundersame, wunderbare Natur. Sie erwacht. Für den einen bringt sie viel Arbeit und Stress. Für den anderen wieder neuen Stoff. Zum Träumen, Schreiben und Schmunzeln.

Sonnigen Start in die Frühlingswoche!

Die Pfingstrose. Oder so.

Also gut. Die Pfingstrosen (Paeonia), auch Päonien genannt, sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Die Gattung umfasst 33 Arten.

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Die bekanntesten Sorten sind Stauden, also ausdauernde krautige Pflanzen; daneben gibt es auch verholzende Arten und Sorten, die meistens als Halbsträucher, seltener als Sträucher wachsen. Pfingstrosen…

*** …blablabla. Es klappt nicht! Super Tipp meiner Frau, mal über was anderes zu schreiben, mal in den Garten zu gehen, mal die Gedanken auf die schönen Dinge des Lebens zu lenken!

Lasst uns nicht um den heißen Brei herumreden und lasst uns diesen meditativen Schnullibulli vergessen: Noch einmal schlafen, Freunde!

Und Paeonia hin oder Praetoria her – dann müssen Jogis Löwen Ghana schlagen…

*** Beim Fotografieren kam mir die spielentscheidende Szene in den Sinn, so wird es kommen…

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An diesem Sonntag im April…

An diesem Sonntag im April, der seinem Namen im wahrsten Wortsinne alle Ehre macht,…

…atmet die Öcher Menschheit auf. Sonne, endlich Sonne. Das Leben verlagert sich wieder vor die Tür. Was bisweilen interessante Folgen hat.

…ist noch immer das Flugverbot gültig, das die Aschewolke des unaussprechlichen isländischen Vulkans nötig macht. Ein Flugverbot als Reinheitsgebot für einen azurblauen, kondensstreifenfreien Himmel. Ein wunderbarer Anblick.

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…ruft die Nachbarstochter schon kurz nach 10, dass sie „jetzt sofort ein Eis haben will“.

…fragen die Kinder andernorts, ob sie eine Wasserschlacht machen dürfen. Und wann endlich der Swimmingpool aufgeblasen und befüllt wird.

An diesem Sonntag im April

…der ein Kinderkommunionssonntag ist, wird sich bei Müttern und wohlmeinenden Tanten in der Festplatte einbrennen, dass es ein sonniger Tag ist. Und wann immer die Sprache auf die Kinderkommunion kommen wird – auch in Jahren noch – wird diese Erinnerung aufgewärmt.

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…siegt unsere Alemannia in Ahlen, kann nicht mehr absteigen, wird gefeiert – und das ist doch auch mal was. (Foto: Andreas Steindl, Spielinfo und Bildergalerie az-web)

An diesem Sonntag im April…

…beginnt für viele Familien wieder die schreckliche, oft halbjährige Saison, in denen sie Papas Grillkunststücke mit Worten des Lobs und der Anerkennung essen müssen. Außen verbrannt und innen roh.

…beginnt für die Nachbarn der Grillkünstler die Zeit der verräucherten Wohnzimmer, die manchen Metzger auf die Idee brächten, gerade hier die Schinken aufzuhängen.

An diesem Sonntag im April

…hat ein Meister der Kaffeekunst auf den Tisch im Freien ein Frühlingsblumenbouquet drapiert.

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Es steht in einem Übertopf, den das schöne englische Wort „garden“ für Garten ziert. Damit alle kapieren, dass die trübe Zeit im Keller und in muffigen Stuben vorbei ist und wir jetzt wieder wat nach draußen jehen, da sitzen, essen und auch stöhnen können.

Denn auch das gibt es an diesem Sonntag im April: „Saukäs, is‘ dat wärm!“

 

Blutpflaume. Standort: Schleckheim.

Also, Blutpflaume, die rotlaubige Sorte, lateinisch prunus cerasifera, Ziergehölz, vermutlich aus einer 1880 aus Persien nach Frankreich gebrachten Pflanze der Kirschpflaume abstammend.

Heutiger Standort: Schleckheim, dort im Garten.

Freu‘ mich jedes Jahr über diese Blütenpracht:

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Muss diese Schönheit immer wieder fotografieren. Und weiß dann nie, welches Bild ich am schönsten finde.

Helft mir bitte mal! SIEHE SEITE 2

Als ich Rosi Mittermaier war

Ich war immer gerne Sepp Maier, Norbert Nigbur, das eine oder andere Mal auch Ronnie Hellström (von links).

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Männer, Fußballer, in erster Linie also Torhüter, harte und dennoch gut frisierte Typen. Ich war damals so zehn, elf Jahre alt, da hat man das Leben noch vor sich. Da darf man noch träumen.

Und dann kamen die Winterspiele in Innsbruck ’76. Wir bauten in Opas Garten eine Eislaufbahn. Okay, in Ermangelung von richtig knackigen Temperaturen war es eher eine Schneise im Pratsch. Großer Sport!

Und wir spielten das komplette Skisprungfinale (Schnabl vor Innauer vor Glaß) nach. Der Schanzentisch: unsere Kinderrutsche – es entwickelte sich ein rasanter Wettbewerb mit großartigen Stürzen.

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