Das Aachen-Blog

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Verwegen, romantisch, bezaubernd: ein Plätzchen über den Dächern der Stadt!

Es gab tatsächlich eine Zeit, in der es im Mai in Aachen regnete. Ja, man mag es gar nicht glauben, aber es ist verbürgt, ich selbst habe auch noch schwache Erinnerungen daran. Regen im Mai! Echt kein Witz.

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Nun, wie komme ich drauf? Aus dieser Zeit muss die hier gezeigte Dachterrasse stammen. Trotz luftiger Höhe kein Gitter, keine Ballustrade, noch nicht mal Flatterband oder Warnbaken, nix! Zwei Stühle und ein Tisch einfach so auf dem Dach. Aber damals war es eben kein Problem, kein bisschen gefährlich, weil es ja eh immer regnete und auf der Terrasse die Tropfen tanzten und weil sich sonst kein Leben regte. Weil es ja regnete.

Wie aber soll das nun weitergehen mit diesem herrlichen Fleckchen in der Öcher Altstadt? Jetzt, wo der Mai so ein wonniges Kerlchen ist, über alle Backen gülden strahlt und uns den Sonnenbrand aufs schüttere Haupt tackert? Ach, was weiß ich, wie es mit der Terrasse weitergehen soll! Werde eh nicht eingeladen, auf einem dieser Stühle Platz zu nehmen, obwohl ich es doch zu gerne täte.

Denn von dort oben müsste man diesen Blick auf unser allerehrwürdigstes Münster haben. Geht es schöner? Nein!

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Warum ich diese Geschichte erzähle? Weil die Terrasse so schön ist. Weil sie mir jetzt, so reichhaltig möbliert, besonders ins Auge fiel, als ich mein Blech auf dem Parkdeck in der Jesuitenstraße deponierte. Und weil dieser Flecken über den Dächern der Stadt so verträumt und zugleich so herausfordernd wirkt. Kein Ort für Zappelphilippe. Für Leute, die Angst davor haben, dass ihr Stuhl wackeln könnte.

Eigentlich weise ich auf dieses stille Örtchen auch gerne hin, weil Aachen schlicht und ergreifend der Open-Air-Ort schlechthin ist. Bei dem sensationellen Wetter!

Aber ohne Quatsch, ich kann mich noch dran erinnern. Das gab’s wirklich: Regen im Mai. Damals. Lange her…

Farbe marsch! Wer rettet diesen Hydranten?

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Es stellt sich die Frage, warum ich mir an Tagen wie diesen Gedanken mache über den Hydranten im Kennedypark. Aber irgendwie steht er an diesem leuchtenden Tag so trist und traurig da. Der Lack ist ab, blättert noch ein bisschen nach. Sieht nach Herbst aus, wo doch Frühling ist.

Wir sollten eine Initiative starten und diesen Hydranten neu streichen. Vielleicht liest ja irgendein Malermeister mit einem weichen Herzen diese Zeilen. Vielleicht wäre das aber auch ein Job für die Maijungen in Nütheim? Oder für die pensionierten Zöllner von Köpfchen?

Vielleicht war’s aber auch nur ein bisschen viel Sonne nach all den tristen Monaten. Und vielleicht wird das Aussehen des Hydranten im Kennedypark in diesem Beitrag völlig überbewertet.

Von Maijungen und Zöllnern, die längst pensioniert sind. Nur die Zöllner. Klar.

Mein Opa sagte gerne nach Wochenenden wie dem soeben abgelaufenen: „Dat war e Wochenende, wotste Wochenende dran sagen kanns‘!“ Samstag Sonne, Sonn-Tag auch. Da gibt es nichts zu motzen. Gut, die Kinder fanden die Radtour zu lang, dafür das Eis am Ende sehr cool. Also alles in allem und unterm Strich: tipptopp.

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Besagte Radtour durch den Öcher Süden Richtung Voreifel (genau, hügelig!) und zurück liefert Augen-Blicke, Randerscheinungen, von denen zumindest drei festgehalten sein wollen. Eben jene Magnolie oben – kurz vor Sief rechter Hand, wenn man von Lichtenbusch kommt und bergab fährt, was angenehm ist. Sich hinter Sief aber wieder ins Gegenteil verkehrt, was unangenehm ist. Da wirkt dann auch die Erinnerung an die schöne Pflanze nicht mehr erbauend. Trotzdem: hier isse!

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Dann müssen wir noch erwähnen, dass man auf dem Land Platz hat. Anfang Mai zeigt sich das in allerfeinster Ausprägung, weil die Maijungen ihren Mädchen mitunter Bäume setzen, die eigentlich mit einer roten Blinklampe gekrönt sein müssten, damit nachts die Flugzeuge nicht in Gefahr geraten. Und die, in der Stadt aufgestellt, ganze Straßenzüge verschatten würden. Das hier gezeigte Prachtstück, das von überdimensionaler Liebe zeugen möge, steht in Nütheim. Und jeder fragt sich, zumindest jeder zweite: Mit welchen Gefährten fahren in Nütheim die Maijungen, wenn sie solche Bäume ankarren können?

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Und dann noch ein Monument, das eine 250stel Sekunde um Aufmerksamkeit schreit: Köpfchen, Grenzübergang. Und mit einem Schlag sehe ich mich wieder als kleiner Junge am Sonntagnachmittag in Papas Mercedes sitzen, auf der Rückbank, feuerrote Alarmbirne, Schweiß auf der Stirn, weil wir wieder Illegales taten. Eben noch gab es Reisfladen und für die, die wollten, Eclairs in Moresnet, jetzt lagen im Kofferraum Lord Extras für alle, hätte man meinen können. Zumindest für alle in Eilendorf. Zumindest für alle in unserer großen Familie.

Damals rauchte man noch Stange um Stange. Im Schneckentempo vor dem Grenzhäuschen, stoppen, anfahren, atem- wie sauerstofflose Stille im vernebelten Fond, Regen prasselt auf die Windschutzscheibe, Schnappatmung – und der Zöllner winkt uns gelangweilt durch. Jubel bis Alt LInzenshäuschen. Was für ein Triumph!

Heute scheint die Sonne, kein Zöllner in Sicht. Sie sind längst pensioniert. Aber wir rauchen auch nicht. Wir fahren Rad. Und das schafft Einblicke und weckt Erinnerungen. Wie schön.

„Vier Blumen, bitte. Ejal welche!“

Immer wieder erstaunlich zu sehen, mit welch unterschiedlich großer Begeisterung Karl Kaisers Kinder der aufblühenden Gartensaison entgegenblicken. Ja, -fiebern.

Gestern in einem der führenden Fachgeschäfte für Kraut und Blüten erfreuten sich die einen an allem Floralen, das so keck den Kopf über die Pflanzerde steckt, debattierten über die Schönheit der Jeranie an sich und des Fleißijen Lieschens im Besonderen. Während andere fluchten, „dat dat jetz‘ auch wieder anfäng'“.
Wir sprechen also von jenen, denen der aufziehende Lenz mit seinem sich zart andeutenden Blütenflor „abersowatvonaufdrjeistjeht“.

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Und so ist es nicht verwunderlich, dass ein älterer Herr, als er denn – in seiner komplett positiven Ausstrahlung – an der Reihe war, auf die Frage, was es denn sein soll, knapp antwortete: „Vier Blumen, bitte!“ Kurze Pause, die Gärtnerin hakte nach: „Wie, vier Blumen?“ Prompte Antwort: „Ejal welche!“

Durch intensives Nachfragen stellte sich heraus, dass es sich im vorliegenden missmutigen Falle wohl um einen Innenstadtmehrfamilienhausbewohner nebst Balkon mit Blumenkästen handelte, den seine Frau am Morgen mit besagtem Auftrag losgeschickt hatte. Was ihm offensichtlich sehr behagte.

„Sonniger Standort oder halbschattig?“ – „Keine Ahnung.“ – „Jeranien oder Petunien?“ – „Ejal.“ – „Rot oder jelb oder rosa?“ – „Nein, bloß nich‘ rosa.“ – „Also rot oder jelb?“ – „Ejal.“

Und so nahm er, was ihm gegeben wurde. Hauptsache vier. Hauptsache Blumen.

Den Umstehenden spielte der zauberhafte Dialog ein Lächeln in die Gesichter, die Sonne schaute neugierig hinter den Wolken heraus, der Mann zahlte, packte seine Blumen (am Ende waren es tatsächlich Jeranien) ein und grüßte zum Abschied: „Schö, bis nächstes Jahr!“

Blomme – das Lösungswort, passend zum Start in den Frühling!

War doch gar nicht so schwer, unser kleines Kreuzworträtsel zum Start in den Frühling. Die Resonanz in der Mailbox zeigt es, richtig, das Lösungswort heißt BLOMME. Und dem Vertreter eines großen örtlichen Vereins, der mitmachte, obwohl er sich unter dem Begriff nun gar nichts vorstellen kann, sei das Wörtchen übersetzt: Blomme sind Blumen, so nennt sie der Öcher!

Blomm, Singular, de Blomme, Plural. Blömmche, das Blümchen, Blomme blöjjhe im übrigen. Blöjjhe – wie wunderbar das geschrieben wird, zwei jj, dann ein h – das ist einzigartig und macht die Öcher Orthografie so besonders!

Auf dass es denn bald blühe!

Übrigens: je ein Sträußchen holländischer Tulpen geht in den kommenden Tagen an Maria, Hans-Jürgen und Karen raus, ihr habt bei der Verlosung der Preisrätsel-Preise gewonnen, viel Spaß met de Blomme!

Oes-Frühling-komm-Rätsel: Die Gewinner stehen fest. Jubel!!!!

krokusEin Hauch von Sonne und Wärme umschmeichelt in diesen kühlen Tagen mein Herz, wenn ich auf die Resonanz blicken, die das Oes-Frühling-komm-Rätsel hier auf 7uhr15.ac, dem Aachen-Blog, erfahren hat!

Das macht mich erstens happy und schreit ja förmlich nach Zugabe!

Danke auch für die wunderbaren, für die sehr freundlichen Mails, die auch diesmal wieder – einem Hilferuf gleich – von vielen Exil-Öchern aus der Ferne geschickt wurden. Wir verjessen euch nich‘, ihr Lieben!

Nun also zur Sache:
Es gab 99 Prozent richtige Einsendungen, klar KINDERKARNEVALSZUG war die Lösung. Und ich hoffe nur darauf, dat de Kenger am Sondaag schönn Weär hant.

Wen die Losfee aus dem gut gefüllten Topf der richtigen Einsendungen gezogen hat, das erfahrt ihr auf SEITE 2

Das große Oes-Frühling-komm-Rätsel!

So, dann wollen wir mal hier auf 7uhr15.ac, im Heimatblog, nach der gelungenen Premiere im Herbst eine aktuelle Ausgabe anstoßen: und zwar vom großen Bilderrätsel.

Jetzt, wo der Winter seine letzten Kapriolen schlägt, kalte Füße allmählich nicht mehr witzig sind, jetzt, wo der Fastelovvend seinem Höhepunkt entgegenschreitet, die ersten Frühjahrsblüher vor dem Durchbruch stehen, hat man ja Zeit für derlei knifflige Späße mit hohem kulturellen Wert.

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*** Und so funktioniert das „Oes-Frühling-komm-Rätsel“:
Auf den folgenden Seiten findet Ihr sechs Bilder, alle in Aachen und direkter Umgebung gemacht. Ihr sollt erraten, um welchen Ort, Flecken, markanten Punkt oder um welche Öcher Besonderheit es sich handelt. Jeweils sind drei Lösungsmöglichkeiten angeboten, aber nur eine stimmt.

Schreibt die Silbe, die hinter der jeweiligen (richtigen) Antwort steht, auf und bastelt aus den sechs Silben am Ende des Rätsels einen Lösungsbegriff zusammen. Also, ein bisschen anstrengen müsst Ihr Euch diesmal schon.

Schickt die Lösung an buettgens@gmx.de (und bitte nicht in die Kommentare, hallo!)

Unter den Einsendern mit richtiger Antwort werden sechs feine und hochwertige Aachen-Präsente verlost – wenn das kein Knaller ist!

Än heij jeäht et lous::

***Rätselstart auf SEITE 2

An diesem Sonntag im April…

An diesem Sonntag im April, der seinem Namen im wahrsten Wortsinne alle Ehre macht,…

…atmet die Öcher Menschheit auf. Sonne, endlich Sonne. Das Leben verlagert sich wieder vor die Tür. Was bisweilen interessante Folgen hat.

…ist noch immer das Flugverbot gültig, das die Aschewolke des unaussprechlichen isländischen Vulkans nötig macht. Ein Flugverbot als Reinheitsgebot für einen azurblauen, kondensstreifenfreien Himmel. Ein wunderbarer Anblick.

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…ruft die Nachbarstochter schon kurz nach 10, dass sie „jetzt sofort ein Eis haben will“.

…fragen die Kinder andernorts, ob sie eine Wasserschlacht machen dürfen. Und wann endlich der Swimmingpool aufgeblasen und befüllt wird.

An diesem Sonntag im April

…der ein Kinderkommunionssonntag ist, wird sich bei Müttern und wohlmeinenden Tanten in der Festplatte einbrennen, dass es ein sonniger Tag ist. Und wann immer die Sprache auf die Kinderkommunion kommen wird – auch in Jahren noch – wird diese Erinnerung aufgewärmt.

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…siegt unsere Alemannia in Ahlen, kann nicht mehr absteigen, wird gefeiert – und das ist doch auch mal was. (Foto: Andreas Steindl, Spielinfo und Bildergalerie az-web)

An diesem Sonntag im April…

…beginnt für viele Familien wieder die schreckliche, oft halbjährige Saison, in denen sie Papas Grillkunststücke mit Worten des Lobs und der Anerkennung essen müssen. Außen verbrannt und innen roh.

…beginnt für die Nachbarn der Grillkünstler die Zeit der verräucherten Wohnzimmer, die manchen Metzger auf die Idee brächten, gerade hier die Schinken aufzuhängen.

An diesem Sonntag im April

…hat ein Meister der Kaffeekunst auf den Tisch im Freien ein Frühlingsblumenbouquet drapiert.

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Es steht in einem Übertopf, den das schöne englische Wort „garden“ für Garten ziert. Damit alle kapieren, dass die trübe Zeit im Keller und in muffigen Stuben vorbei ist und wir jetzt wieder wat nach draußen jehen, da sitzen, essen und auch stöhnen können.

Denn auch das gibt es an diesem Sonntag im April: „Saukäs, is‘ dat wärm!“