Immer wieder erstaunlich zu sehen, mit welch unterschiedlich großer Begeisterung Karl Kaisers Kinder der aufblühenden Gartensaison entgegenblicken. Ja, -fiebern.

Gestern in einem der führenden Fachgeschäfte für Kraut und Blüten erfreuten sich die einen an allem Floralen, das so keck den Kopf über die Pflanzerde steckt, debattierten über die Schönheit der Jeranie an sich und des Fleißijen Lieschens im Besonderen. Während andere fluchten, „dat dat jetz‘ auch wieder anfäng'“.
Wir sprechen also von jenen, denen der aufziehende Lenz mit seinem sich zart andeutenden Blütenflor „abersowatvonaufdrjeistjeht“.

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Und so ist es nicht verwunderlich, dass ein älterer Herr, als er denn – in seiner komplett positiven Ausstrahlung – an der Reihe war, auf die Frage, was es denn sein soll, knapp antwortete: „Vier Blumen, bitte!“ Kurze Pause, die Gärtnerin hakte nach: „Wie, vier Blumen?“ Prompte Antwort: „Ejal welche!“

Durch intensives Nachfragen stellte sich heraus, dass es sich im vorliegenden missmutigen Falle wohl um einen Innenstadtmehrfamilienhausbewohner nebst Balkon mit Blumenkästen handelte, den seine Frau am Morgen mit besagtem Auftrag losgeschickt hatte. Was ihm offensichtlich sehr behagte.

„Sonniger Standort oder halbschattig?“ – „Keine Ahnung.“ – „Jeranien oder Petunien?“ – „Ejal.“ – „Rot oder jelb oder rosa?“ – „Nein, bloß nich‘ rosa.“ – „Also rot oder jelb?“ – „Ejal.“

Und so nahm er, was ihm gegeben wurde. Hauptsache vier. Hauptsache Blumen.

Den Umstehenden spielte der zauberhafte Dialog ein Lächeln in die Gesichter, die Sonne schaute neugierig hinter den Wolken heraus, der Mann zahlte, packte seine Blumen (am Ende waren es tatsächlich Jeranien) ein und grüßte zum Abschied: „Schö, bis nächstes Jahr!“