Das Aachen-Blog

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Die späte Genugtuung: Ein Bagger dort, wo einst das Finanzamt stand

Als ich gestern durch die Beverstraße (hintenrum am Bahnhof Rothe Erde) fuhr, fiel mir der alte Spruch meines Vaters ein. „Achtung, jefährliche Ecke, da isset Finanzamt!“

Mein Vater war immer ein selbstständiger Mann, hatte de Hände raus, wie man in Aachen sagt, verdiente sein Geld, war bei allem stets großzügig, konnte nur eins nicht leiden: et Finanzamt. Jeder Pfennig tat ihm weh, wenn er in Richtung Beverstraße floss. Und ich werde es nie vergessen, da mussten wir mal wieder den Umschlag mit der Gott-weiß-was-Steuererklärung abgeben, dass mein Vater den großen Satz sprach: „In deä Putick müsste man mit ene Bagger fahren!“ Was so viel hieß wie: abreißen, die Hütte!

Nun ist es interessant, wie das Verhalten der Eltern sich auf ihre Kinder auswirkt. Die Beverstraße habe ich nur selten in den zurückliegenden Jahrzehnten befahren. Es lag ja immer noch quasi der Warnhinweis auf dem Pflaster.

Gestern nun, so viele Lenze später, biege ich rechts von der Bismarckstraße ab und finde mich in der Beverstraße wieder, fahre sie ein Stückchen weiter durch – und entdecke das:

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Ein Bagger und weitere Baumaschinen wüten dort, wo einst das Finanzamt stand. Es entsteht dort das Kronprinzen-Quartier, wovon ein freundliches Bild auf einem Plakat erzählt.

In kleinste Teile wird der wehrhafte Finanzamtsbeton von einst zermahlen, der Bagger räumt auf, Lkw um Lkw, schwer mit Schutt beladen, rollt in Richtung Trierer Straße.

Nun hat mein Vater das leider um eine ganze Reihe von Jahren verpasst. Das Bild hätte ihm aber sehr gefallen, ganz bestimmt. Er hätte sicher was von „später Jerechtigkeit“ oder so gesagt.

Und weil das so ist, steht das jetzt hier.

„Come on, Aachen!“ – mitten in Irland. Christoph Löhr erzählt davon.

loehrDiese Geschichte spielt an einem Nachmittag im August 2005. In Irland. „An einem Nachmittag“, so schreibt es der Autor Christoph Löhr, „an dem plötzlich wildfremde Leute für meinen Verein sangen. Leute, die meinen Verein nicht einmal kannten.“ Löhr ist bekennender Alemannia-Liebhaber, ein durchaus kritischer Begleiter, aber lebenslänglich infiziert mit dem schwarz-gelben Fieber. Unheilbar.

Und Christoph Löhr ist ein brillanter Autor. Was er mit dem Blogbeitrag, auf den ich heute mit Freude und wärmsten Worten der Empfehlung hinweisen möchte, einmal mehr unter Beweis stellt.

loehrzeichen

Also, aus dem stets lesenswerten Blog loehrzeichen.de ein aktueller Beitrag über eine längst verjährte Geschichte, die – wie Löhr berichtet – schon oft erzählt und jetzt endlich auch geschrieben wurde. Ich verspreche: Für Alemannia-Fans werden alte Zeiten wach, die Erinnerungen kehren zurück, und es wird ganz schön warm in der Herzgegend. Namen tauchen auf, die packende Szenen wieder vor das gesitige Auge des Alemannia-Fanatikers führen.  Fiel, Reghecampf, Rösler, Schlaudraff – die Älteren erinnern sich.
Und dann gelingt es Löhr, diese Alemannia-Sequenzen mit seinen irischen Erlebnissen in Einklang zu bringen. Ja, Einklang, das richtige Wort, denn am Ende singen die Menschen im Pub mit Löhr Alemannia-Lieder…

Viel Spaß beim Ausflug auf die grüne Insel, bei dem schwarz-gelbe Lebensgeister reichlich genährt werden. HIER KLICKEN

Die Blues-Stimme der Heimat

Seine Sprache ist die der Heimat – „weil ich mich darin einfach am besten ausdrücken kann!“

Und weil das erstens so ist, und weil Dieter Kaspari das zweitens so famos hinkriegt, wurde der Blues-Musiker, der sagt, dass Öcher Platt und Englisch die Sprachen sind, in denen der Blues am besten funktioniert, gestern Abend mit dem Thouet-Mundartpreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Vööl Jelöcks op deä schönne Priis, lejjve Dieter.

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Und man kann Dieter Kaspari nur zurufen: Dein Auftritt gestern Abend hatte Klasse! Vor allem „dr Dröümer“ von der CD „De Pau erav“ geht richtig unter die Haut.

Schön zu wissen, dass es in Aachen Leute wie Dieter Kaspari gibt, die die Heimatsprache tatsächlich auch beherrschen und auf ihre ganz eigene Art lebendig halten.

Aus dem 7uhr15-Archiv ist nicht nur das Foto – Kasparis Bart sieht heute eher drei Tage jünger aus -, sondern auch das kleine Interview-Podcast. Dieter Kaspari hatte 2010 seine CD „Blues mich jet“ vorgestellt, ein kerniges Blues-Album mitten aus dem prallen Öcher Leben. Absolut hörenswert! Und wie er in diesem Interview über seine Musik und seine Liebe zu Aachen erzählt – das spricht für den neuen Thouet-Preisträger.

7uhr15-Podcast: HIER GIBT’S DIE HÖRPROBE MIT KASPARI-INTERVIEW!

Bethlehem – und noch ein paar Gedichte mehr von Hein Engelhardt

heinDieses Gedicht von Hein Engelhardt noch, weil es mir am Herzen liegt. Die Geschichte vom Königskind, das nicht in Prunk und Reichtum hineingeboren wird und das doch so wunderbar wirkt. „Bethlehem“ heißt das Gedicht von Hein Engelhardt. Öcher Platt vom Feinsten.

Bethlehem – das Gedicht von Hein Engelhardt über das Kind in der Krippe – hier klicken!

*** Mehr hören – die anderen Engelhardt-Gedichte auf 7uhr15.ac:

Wie et Chresskenk os Öcher Prente kennelieret

Wat sall ich schenke?

Vöör die Daag

*** Und nicht verpassen: Am Sonntag zünden Heinz und Willi et vierte Kerzjen an. Nur hier!

Eine Frisur wie der junge Freddy Breck

Als unser Neunjähriger heute Morgen aus dem Bad kam, nein, schritt, ging ein Raunen durchs Haus. Was für eine Frisur! Der junge Freddy Breck schritt durch unsere Flure, mehr Gel, Mühe, Facon und Akkuratesse war nie. Und meine Frau verstieg sich zu der Anmerkung, dass „Du aber brav aussiehst“.

Er stoppte, legte den Kopf zur Seite und sagte: „Brav ist im Moment voll in.“ Pause. „Also jetzt bei Frisuren…“ Eine feine, aber wichtige Zusatzinfo, die in gewisser Weise dann auch wieder beruhigend ist.

Ein Jahr nach dem Baumschmücken

Ein Jahr ist es nun her, dass Heinz Grosjean und Willi Hermanns zusammen den Baum jeschmückt haben. Beleg für dieses fulminante Ereignis und eine kleine Erinnerung an diesen Abend nun hier:

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=3OV9m9zMasw]

Jetzt können die Freundinnen und Freunde von 7uhr15.ac seit Beginn der Azvenzzeit den beiden quasi heimlich dabei zuhören, wie sie ihre Azvenzkaffees zelebrieren – und über die wirklich wichtigen Dinge sprechen.

*** Deshalb der Hinweis: Sonntag, drittes Kerzjen, garantiert und exklusiv nur hier:

Heinz und Willi essen ein Schnittchen und sprechen auch über et Sijrid!

Heinz und Willi zünden die zweite Kerze an und sprechen überm Weihnachtsmark‘

Und heute brennt das zweite Kerzjen aufm Azvenzkranz. Heinz Grosjean und Willi Hermanns sind vor ein paar Minuten vom Weihnachtsmark‘ heimgekommen und haben wieder große Sachen erlebt. Und vor allem: Sie sind wieder schwer beeindruckt von Oche, von de Jlühweinbuden – und auch ein bissjen von sich selbst.

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Zweiter Advent, beim Kaffee geht es nun um internationales Flair, um unbeschreibliche Touristen-Schicksale, um verschenkte Schangsen im Stadtmarketing und um eine unfassbare Erkenntnis: Heinz hat einen Mijrationshinterjrund!

:DD ABER HÖRT SELBS‘: Heinz und Willi freuen sich aufs Fes‘ – Teil 2! Einfach hier klicken.

Das sind alle Folgen – zum Nachhören:

1. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi trinken eine Tasse Kaffee und lesen sich Gedichte vor.

2. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi zünden die zweite Kerze an und sprechen überm Weihnachtsmark‘

3. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi schmücken dr Baum – und dann jeht et auf einmal um et Sijrid

4. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi zünden et vierte Kerzjen an, dann kommt dr Paul. Jesang!

*** Und weil es nun quasi ein Jahr her ist, dass Heinz und Willi ihren Weihnachtsbaum in Teuven (Os’beljien) geschmückt haben, auf den nächsten Seiten noch mal die Bildergalerie zu diesem Spaß!

Weiter auf Seite 2

Die Amigos und der Nikolaus

Aus gegebenem Anlass – guckt mal bitte auf den Kalender! – heute ein kleiner Griff ins 7uhr15-Archiv, Abteilung „besondere Öcher Schätzchen“. Und voilà:

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Wer nämlich denkt, dass die beliebteste Gesangsformation, die schönste Boygroup des kaiserlichen Städtchens, also die Vier Amigos, nur Jeckerei im Kopf haben, der irrt aber gewaltig! Denn Dietmar Ritterbecks, Uwe Brandt, René Brandt und Stefan Beuel (Foto von links) können auch Advent und Weihnachten!

Ein wirklich feines Stück vertonter Öcher Lyrik haben die Amigos vor zwei Jahren exklusiv für das Heimatblog 7uhr15.ac eingesungen. Zur Melodie der alten Weise „Lasst uns froh und munter sein“ singen sie den Text des Heimatdichters Hein Engelhardt, „Dr Nikla“. Passend zum heutigen Tag.

:DD Hier klicken, reinhören, mitsummen, mitsingen. Die Amigos singen „Dr Nikla“

*** UND NICHT VERPASSEN: HEINZ UND WILLI AM SONNTAG! NUR HIER IM HEIMATBLOG.

Den Text zum Lied gibt es auf Seite 2

Heinz und Willi trinken eine Tasse Kaffee, essen Printen und lesen sich Jedichte vor

Sie hatten es sich vor gut einem Jahr, als sie „jemeinsam de Kurelen an dr Baum jehängt haben“, in die Hand versprochen: Nächstes Jahr sehen wir uns wohl wat döcker! Also öfter; für die Zugereisten.

Gesagt, getan, tatsächlich werden Heinz Grosjean und Willi Hermanns nun – so der Plan – als echte Öcher Kameraden die Azvenzsonntagsnachmittage jemeinsam verbringen.

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Heinz (rechts) und Willi trinken eine Tasse Kaffee, essen eine (orjinal Öcher) Printe – und erzählen sich was.

Nun leben die Öcher Jonge, die sich kürzlich erst als Zeichen ihrer innigen Freundschaft vom niederländischen Existenzialisten Rick van de Punte in Öl haben malen lassen, eijentlich ja sehr zurückgezogen: der eine in der Sedanstraße 14, der andere in der Steinkaulstraße 33.

Und noch eijentlicher ist ihr Leben nicht wirklich aufrejend: Heinz arbeitet im Katasteramt der Stadt Aachen (Buchstabe K) und Willi bei der Friedhofsgärtnerei Jilleßen, Inhaber Hans-Dieter Jilleßen. Es lohnt sich dennoch, mal kurz reinzuhören!

Dem Heimatblog ist es nun in einer tollkühnen Aktion gelungen, Ohrenzeuge dieser Begegnung zu sein. Jeheim! Zu hören sind nun die neuesten schönen Azvenz-Ameröllchen (NSA) von Heinz und Willi.

:DD UND WER DIE ERSTE FOLGE HÖREN WILL, DER KLICKT JETZ‘ EINFACH HIER DRAUF! ALLEDA!

Das sind alle Folgen – zum Nachhören:

1. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi trinken eine Tasse Kaffee und lesen sich Gedichte vor.

2. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi zünden die zweite Kerze an und sprechen überm Weihnachtsmark‘

3. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi schmücken dr Baum – und dann jeht et auf einmal um et Sijrid

4. Azvenzkerzjen: :DD Heinz und Willi zünden et vierte Kerzjen an, dann kommt dr Paul. Jesang!

Und diesmal spielt „Knolliwood“ London. „Saphirblau“ kommt im August ins Kino.

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Kornelimünster ist immer eine Reise wert, auch an schmuddeligen Novembersonntagen. Doch wird zurzeit noch ein bisschen mehr geboten von Historie, Histörchen und prächtiger Kulisse.
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Und das ist im Wortsinn zu verstehen, denn Kornelimünster ist in diesen Tagen mal wieder „Knolliwood“! „Achtung, Filmarbeiten“ heißt es am Benediktusplatz und Korneliusmarkt, der Clou: „Knolle“ bietet die perfekte Kulisse für das London des Jahres 1912, inklusive der englischen Reklame und detailgetreuen Requisiten und Kostüme. Gestern waren rund 60 Komparsen bei einer großen Marktszene auszustatten.
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Schon der erste Teil der „Liebe geht durch alle Zeiten“-Kino-Trilogie („Rubinrot“) hatte im Winter 2012 wesentliche Spielszenen in Aachen. „Die Stadt bietet sich als Drehort wunderbar an, da wir hier die richtigen Kulissen für unsere Zeitreise haben“, sagte Philipp Bundweg, einer der Produzenten, vor Tagen meinen Kollegen von AZ und AN.

So auch diesmal. Am „Franz“, direkt im Schatten des Marschiertors, wurde schon eine London-Szene aus dem Jahr 1955 abgedreht, jetzt dreht sich alles bei den „Saphirblau“-Aufnahmen um Kornelimünster, beziehungsweise in Kornelimünster.

Zum Film

In dem Film ist Gwendolyn (Maria Ehrich) mit einem Zeitreise-Gen ausgestattet und unternimmt gemeinsam mit dem attraktiven Gideon (Jannis Niewöhner) Reisen quer durch die Jahrhunderte. Die jungen Kinogänger sind hin und weg! Der zweite Teil, der nicht nur in Aachen, sondern auch in Thüringen in Mühlhausen, Waltershausen und auf der Wartburg, in Köln, in Bayern sowie in Berlin, Potsdam und London gedreht wird, soll im August in die Kinos kommen. Auch Veronika Ferres ist mit von der Partie.

In Kornelimünster wird noch die ganze Woche (bis 29. November) gedreht.