Mir ging gerade eine so schöne Geschichte fürs Blog durch den Kopf.
Jetzt ist sie weg.
Und die Schuld daran trägt der Volltrottel, der in Aachen solche Straßen baut:
Viktoriaallee, einmal mit dem Fahrrad von Herz Jesu runtergebrettert – und in deinem Kopf ist Wüste. Nix mehr drin. Nun mag da im einen oder anderen Fall kein großer Schaden entstehen, aber bei mir jetzt, wie gesagt, bei mir ging da gerade von rechts nach links, von oben nach unten so eine schöne Geschichte durch die Windungen. Rumms!
„Hatte ja eh wieder mit Fußball zu tun“, sagte meine Frau, als ich ihr davon erzählte, und es klang kein bisschen bedauernd, ja schmerzlindernd, ich meine sogar, eine Spur Erleichterung in den tieferliegenden Tönen gehört zu haben. Ejal.
Aber jetzt mal unter uns: Wer ist für solche Straßen im angeblich so fahrradfreundlichen Aachen, genauer im ach so fahrradfahreraffinen Frankenberger Viertel zuständig?
*** Was ist das? Das Ergebnis eines Praktikantenausflugs des städtischen Bauhofs? Eine Musterkollektion vom Hagebaumarkt, mach dein Ding oder genauer: Guck mal, was für unterschiedliche Straßenbeläge wir im Angebot haben? Schotter, Kies, Splitt, Teer, Beton, am besten von allem ein bisschen…
Ist es am Ende ein Überbleibsel des TV-Knallers „Aachen nach dem Krieg“? Das Resultat der Projektwoche in der Pfarre Herz Jesu, wo sich die Ü60-Frühschichtgruppe das Thema „Töpfern mit Teer“ ausgesucht hat?
Und guck mal, Viktoriaallee ein Stückchen weiter runter:
Hier schließt sich der Flickenteppich zu einer dann doch eher einheitlichen Buckelpiste. Der Teststreifen des Instituts für Kraftfahrwesens der RWTH? Die „Marterstrecke“, von der früher i-hi-hi-mm-mm-er samstags im WDR 2-Fahrtest gerüttelt und geschüttelt gesprochen wurde? Fahren Sie bitte vorsichtig. Immer!
Vielleicht ist das Ganze ein Gemeinschaftsprojekt des Frankenberger Viertels, das man sich – grundsätzlich und gruppendynamisch jetzt – beim Kunstrasenkauf in Kornelimünster abgeschaut hat. Wenn die Stadt schon nichts mehr zahlt, kaufen sich die Bürger für eine kleine Spende ein Stückchen Teerdecke – und irgendwann wird ne richtige Straße daraus.
Aber das wollte ich ja eigentlich alles gar nicht schreiben. Mensch, wie ging noch mal die Geschichte, die mir durch den Kopf ging, als ich…
Matthias Brehm sagt:
Das selbige Thema ist auch bei uns in Taucha bzw. Leipzig zu verzeichnen.
Manchmal denke ich, es ist neuzeitliche Kunst.
Selbst wenn man mit dem Öffentlichen Nahverkehr fährt, kann man keine Emails bzw. SMS schreiben ohne die deutsche Sprache zu verhunzen.
Vllt. wird das ganze als Massage oder Rüttelplatte von der Kasse abgerechnet.
29. Juni 2010 — 15:48
Martin Wienands sagt:
Früher war das mal eine grünes Thema. Wie kommen die Grünen heute täglich ins Rathaus?
29. Juni 2010 — 11:45
Martin Wienands sagt:
Hallo Bernd,
früher wusste man mit verbundenen Augen, wenn man drüben in Ostbelgistan angekommen war. Heute ist das leider andersrum.
Die kommen zu uns, um Ihre Stoßdämpfer zu testen.
Gruß
Martin
29. Juni 2010 — 11:43
Holger1 sagt:
Nun ist Fahrrad fahren in Aachen mit seinen abrupt aufhören Fahradwegen, Fahrbanmarkierungen, mit plötzlichem Seitenwechsel und jeder Menge Kopfsteinpflaster nebst Radfahrerführung ohne jedwede, nicht einmal optische, Abgrenzung über vielbefahrene Ring- und Einfallsstrassen, wo man regelmäßig Bekanntschaft mit dynamischen Aussenspiegeln macht, so ganz allgemein kein wirkliches Vergnügen, sondern eher tägliche Demonstration des darwinschen Gesetzes,
29. Juni 2010 — 10:35
Dr Müller-Wohlfahrt sagt:
Lieber Herr Büttgens,
ich hoffe, dass Sie nur die Ideen für die Geschichten vergessen haben und nicht die letzte Trainingseinheit, sonst wird das nix mit der Viererkette Cacau-Müller-Büttgens-Özil gegen Argentinien. Dann muss doch Poldi wieder ran.
Sportliche Grüße
Dr. Mü-Wo
29. Juni 2010 — 6:51