Das Aachen-Blog

Ein Loblied auf alles, was schmeckt

Es gilt, da dieser Eintrag, den Sie gerade lesen, wohl der letzte vor der Fastenzeit sein wird, ein Loblied auf das Handwerk anzustimmen. Nein, nicht auf das der Wortdrechsler, Sinnversteller und Silbenschmiede, sondern auf das ehrbare Handwerk der Bäcker.

Wie komme ich drauf? Naja, seit einigen Jahren nutze ich in der Tat die Fastenzeit, um meinem Körper und somit auch mir etwas Gutes zu tun. Kein Kuchen bis Ostern!

Es tut weh, aber das soll ja der entscheidende Effekt bei der Sache sein, habe ich mir sagen lassen.

Ein gelungener, ja, ein willkommener Anlass ist das also, wie ich finde, noch einmal für längere Zeit den örtlichen Bäckereien einen Besuch abzustatten.

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Welche Pracht, welche Wonne! Leijv Öcher Jonge än Mäddchere, was sind wir reich an Meisterinnen und Meistern der Feinbäckerei!

Hosianna, ich könnte mich reinschmeißen in die Kirschschnecken und Streuselbrötchen, in belgische Reis-, in Öcher Schlemmerfläden, Muuzemandele, in Puffele und Himbeer-Reissahne-Schnitten.

Wer hat den Plunderkranz erfunden? Wer die Donauwelle? Und welch tollkühnen Anschlag auf die schlanke Linie hatte der im Blick, der das Nusseckchen, das Quarkbällchen und das Buttercrèmeschnittchen, ja, das „Teilchen“ in all seinen Variatiönchen erfand?

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Wie werde ich das vermissen!

Generationen von Öchern haben diese köstliche Vielfalt schon genossen. Mir fällt in dem Zusammenhang ein Besuch mit der „Oma Aachen“, die eigentlich in Burtscheid wohnte (aber so genau nahmen wir Eilendorfer es nicht mit den entfernt liegenden Ortschaften!), also auf alle Fälle ein Besuch mit der „Oma Aachen“ im damals noch altbackenen Café Lammerskötter ein.

Und da ist mir die stattliche Madame noch erinnerlich, die am Nachbartisch saß, sich „zwei Windbeutelchen“ bestellte, wobei ich schon als Kind immer das -chen hinter dem Beutel, der in meiner Erinnerung eher ein jut jefüllter Sahnesack war, für extrem verniedlichend hielt.

Wie komme ich drauf? Genau, die Fastenzeit rückt heran, und es wird wieder hart. Sehr hart.

Aber heute noch mal: Kirschschnecke oder belgischer Reis – wie würden Sie sich entscheiden?