Wenn wir mal grundsätzlicher werden wollen – und das muss an einem Montag im Advent gestattet sein -, dann sprechen wir doch einfach mal über die Einordnung unserer herrlichen Heimatsprache ins weite Netz der Dialekte. Reden wir aber auch über den schönen Begriff „Öcher Platt“, hier und heute vor allem über seine Schreib- und seine Sprechweise. Weil die sich doch elementar unterscheiden!

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7. Öcher Platt
Dass es bei einem digitalen Übersetzungsdienstleister, der bezeichnenderweise babylon.com heißt, auch das Angebot gibt, Öcher Platt-Begriffe ins Hochdeutsche zu übersetzen, ist ja nett, also Hellijemann = Nikolaus, Heiliger Mann. Viel wichtiger, ja fundamentaler, ist aber der Hinweis, dass unsere Sprache  eine Variante der Ripuarischen Dialektgruppe ist. Saukäs!

Befassen wir uns mit diesem Phänomen, so stoßen wir auf eine Besonderheit: Die Buchstabenfolge „ch“ im Öcher Platt wird anders als im Hochdeutschen „sch“ ausgesprochen. So wird – leichte Verwirrung! – die Eigenbezeichnung zwar Öcher Platt geschrieben, aber Öscher Platt (mit einem kurzen ö) ausgesprochen. Das wiederum ist für alle Zugereisten wesentlich, merkt es euch einfach: Öscher Platt!

Und Öchern, die hier geboren sind, sei empfohlen, darauf stolz zu sein, dass Öcher Platt nach Öscher Platt klingt und nicht so – vornehm, aber falsch: Öcher Platt! Da müssen wir nicht hyperkorrekt sein, da können wir lässisch bleiben. Für diese Sprache muss‘ du disch nisch‘ schämen, die is eso! Oes! Gerade jetzt im Advent, wo wir den Kindern so schöne Jeschischten vorlesen.

***Mehr lesen:
Ein paar Wikipedia-Weisheiten zum Ripuarischen gibt es hier.