An diesem frühen Morgen, an dem der Raureif die Wiesen bedeckte, die aufgehende Sonne einen schönen Öcher Wintertag ankündigte, raschelte ich durchs Laub des Stadtgartens in Richtung Innenstadt. Von zu viel Sauerstoff zu höheren Leistungen angetrieben, verloren sich die Gedanken im Themen-Wirrwarr dieser vorweihnachtlichen Arbeitstage.
Ich war rein örtlich kurz vor dem Eurogress und rein gedanklich bei einer schönen Marketingaktion für unsere Wissenschaftsstadt angelangt, da flog mit einem Mal ein Hund aus dem Gebüsch. Ein von Frequenz und Intensität eindringliches Bellen unterstrich die zielgerichtete Aktion: „Der Typ ist fällig!“ Adrenalinschub, mit geweiteten Pupillen suchte ich nach Fluchtmöglichkeiten.
Gut, ich muss einräumen, der Aggressor war so hoch wie meine halbhohen Schuhe, ein weißes Knäuel auf vier Pfoten. Aber immerhin. Der Möpp bellte, blaffte, okay, er quietschte eher, jaulte, er schlug auf alle Fälle Krach und fegte mir durch die Beine.
Und da ertönte ein Pfiff, danach der markerschütternde Schrei, den ich in meinem Leben nicht vergessen werde: „Komm hier, Dicker!“
Komm hier, Dicker? Was wollte die Frau mit der Hundeleine von mir?
Kurz überlegte ich, ob ich dem Ruf folgen sollte. Da machte das Hündchen kehrt, rannte los und folgte der nächsten dezidierten Anweisung: „Komm, Du kleine Kampfratte.“ Ach so! Diese Präzisierung schaffte Klarheit. Und sorgte für ein Lächeln, das einen ganzen Arbeitstag vorhielt.