In diesen Tagen fiel es mir auf, jetzt eben schon wieder: Der einzige, der auf dem Aachener Markt ohne Handy unterwegs ist, ist der Mann im Eäzekomp, unser alter Karl. Gut, er hat ja auch seit Jahrhunderten die Hände voll, könnte man sagen, aber so ein schickes Smartphone wäre für ihn am Ende doch eine Alternative?
Die Beobachtung lässt mich nicht los. Erst dachte ich an eine Handy-Wette – wie viele junge Menschen können schweigend nebeneinander sitzen und auf ein Display stieren? Inzwischen ist klar, dass es kein Zufall, keine Wette, sondern eher ein Trend ist, weil sich die Beobachtung problemlos und inmer aufs Neue machen lässt.
Der Mensch von heute trägt sein Handy auf Händen (am Ende heißt es deswegen so!), immer, überall. Im Café saß eben ein junges Paar, beide mit Smartphone, still starrend. Man hört, sie würden zurzeit Pokemons jagen, okay.
Was haben wir früher miteinander gequatscht! Gut, da war auch viel Blödsinn bei. Aber immerhin.
Wer sein Büro über dem Markt hat, stellt allerdings auch fest, dass es durch diese Form des wortlosen Nebeneinanders insgesamt leiser wird. Manchmal gehe ich ans Fenster und schaue raus: Sind sie noch da? Ja, da sitzen sie doch alle, jede(r) mit dem Handy, still, tippend, starrend.
Einsam und verlassen indessen – der Kaiser! An Karls Stelle würde ich manchmal ganz laut schreien. „Tut die Dinger weg, oes noch!“