Nun ist der Aachener an sich ja ein Original. Ein Individuum, andere sagen ein Unikum, eine Art Singular auf alle Fälle. Und deshalb tut er sich bisweilen schwer, den Plural zu bilden.
Nicht selten stellen sich dem Öcher dann – also wenn er die Mehrzahl ansteuert – auch noch die Tücken der deutschen Sprache in den Weg. Glück widerfährt nun dem, der genau in diesen Momenten zum Ohrenzeuge wird. Wie gestern auf dem Recyclinghof. Ein junger Mann öffnet seinen Kombi, vier Fernsehgeräte sind zu sehen, er schleppt das erste in Richtung Container, dann das zweite, will das dritte aufnehmen, als ihm der Öcher in Orange von hinten auf die Schulter klopft und sagt: „Hör emal, wo hast Du die janzen Fernsehs her?“
Der Fernseh, die Fernsehs. Sind das Momente, für die ich dankbar bin!
Ich komme nur drauf, weil wir uns zurzeit in der Redaktion fragen, wie der Plural von Kaiser Karl lautet? Bis dato war das kein Thema, es gab ja nur den einen. Den Großen halt.
Aber man muss sich das natürlich in diesen Tagen rein professionell fragen, weil so viel Karl ja noch nie war! Karl überall, alleine auf dem Katschhof steht er handgestoppte 520 Mal! Stoppelhopserklein, der multiplizierte große Kaiser. Der Karl, die Karle? Die Karls? Ein besonders witziger Kollege sprach von Kärlen, eine Kollegin schlug Karlemännchen, die Frankophilen unter uns warfen Charlemannis in die Runde. Hilfe!
Rote Kaiser Karlis, güldene Charlis – keiner hat darüber nachgedacht, dass es bei so viel Marketing im Karlsjahr ein Kommunikationsproblem geben wird. Mit all den Karls, den Großen. Oder so.
Also wie gesagt: Wer helfen kann, gerne…
Uschi Ronnenberg sagt:
Die Kärle, ist doch klar. 😉
24. April 2014 — 18:36
buettgens sagt:
Hallo Jana, schau deswegen mal auf http://www.meinkarl2014.de vorbei. Auch auf http://www.aachen.de gibt es Infos. Fakt ist, dass es deutlich mehr rote als goldene Figuren gibt. Und dass die goldenen tatsächlich teurer waren.
13. April 2014 — 21:55
Jana sagt:
Leider finde ich nirgendwo Infos zu den goldenen Figuren. Du schreibst, das sind Charlis? Kannst Du vielleicht mehr Hintergrund geben? Die Figuren sehen doch genauso aus, wie die Purpurnen. Bisher hatte ich nur gehört, dass die Goldenen teurer sein, als die Purpurnen. Danke 🙂
13. April 2014 — 20:43
Sabine sagt:
Kärle. Der Plural von Karl ist Kärle. Hat seine Majestät selbst kürzlich per Twitter definiert 😉
12. April 2014 — 18:11
Stefan Hansen sagt:
Über diese Problem kommt man ja echt am jrübelen. Saukääs!
Wat sacht den dr Scheff von et neue Lexikon denn, der Herr Allgeier? Oder jibt es im schlauen Buch auch ne Sicherheitslücke? Die ollen Römer hätte sich wahrscheinlich kaput gelacht nach dem Motto, nä, wat habt ihr Probleme: Caroli und fäddisch! Ich glaube die pragmatischste aller öcher Lösungungen ist so: „Do steht ene Karl, un noch enge, un noch enge, un noch hömmele dovan.“
12. April 2014 — 9:55