Die nächsten zwei Experten am Tresen sind nicht so freundlich wie James. Ein 150 Kilo-Mann will wissen, wo ich mein „Helden von Bern“-Shirt herhabe. Ich erkläre ihm, dass da der Flutlichtlichtmast aus dem Wankdorfstadion drauf sei, der Regen hernieder prassele und noch sechs Minuten zu spielen seien. Gleich werde Rahn aus dem Hintergrund schießen. Deutschland sei 1954 übrigens zum ersten Mal Weltmeister geworden.

„East or West-Germany?“, fragt mich der glatzköpfige Raketenwissenschaftler neben dem Fleischberg.

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Der Chefreporter vor den Weißen Klippen von Dover.

„Naja, Ostdeutschland natürlich“, sag ich ihm. Und dann erkläre ich ihm alles über Kaderschmieden im Osten, unmenschliche Trainingsmethoden, leistungssteigernde Substanzen, das geheime Ausspionieren von Gegnern und dass die DDR auf diese Weise das Fußballgeschehen im vergangenen Jahrhundert mit drei Weltmeistertiteln, drei Europameistertiteln, etlichen Vizetiteln auf unvergleichliche Weise dominiert habe.

Legendär seien insbesondere die Duelle mit England. Mit dem Zusammenbruch der DDR sei der deutsche Fußball aber zur Bedeutungslosigkeit verkommen. Die aktuelle Mannschaft sei eine Nachwuchstruppe mit Jugendlichen aus den deutschen Kolonien. Zwei Köpfe nicken mir zu. Sie glauben es tatsächlich.

*** Wie James tippt, und dass Deutschland am Ende siegen wird – mehr auf Seite 3