Mal ganz unnärrisch, wieviel Vorbereitung brauchen der Architekt Manni Hammers und der Schulleiter Rudi Zins, um diese geschliffenen Moderationen auf den Punkt zu bringen?
Zins:
Oh, das schluckt schon viele Stündchen. Wir fangen irgendwann vor Weihnachten an, das ist viel Arbeit, weil die Witze ja auch nicht nur so aus uns heraussprudeln. Aber wir nutzen die Quellen, die man anzapfen kann, aus, wir entwickeln unsere eigenen Ideen und haben ja bei allem den Ehrgeiz, dass am Ende der geballte Wortwitz herauskommt, den die Leute kennen und den sie ja auch erwarten dürfen.

Was begeistert Dich an der Strunx-Idee nach all den Jahren immer noch?
Zins:
Mich begeistert, dass rund 50 Leute etwas zusammen angehen, gemeinsam arbeiten, und dass das am Ende dann auch funktioniert. Wichtig ist bei Strunx, dass alles ohne eine formale Organisation abläuft. Jeder weiß, was er zu tun hat, ohne dass ein Chef oder Regisseur den Weg weist. Was zu entscheiden ist, wird basisdemokratisch geregelt. Und das funktioniert.

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Die beiden Strunx-Moderatoren in Aktion: Rudi Zins (links) und Manni Hammers.

Tretet Ihr auf der Stelle oder gibt es neue Wege, die man in der alternativen Kunst ja gerne beschreitet?
Zins:
Man muss bedenken, dass unser Grundthema, der Karneval, einen klaren Rahmen setzt. Aber innerhalb dieses Rahmens entwickeln wir uns schon weiter, wenngleich wir wissen, dass man auch noch mehr machen könnte. Richtig ist, dass die Kerngruppe aus der freien Kulturszene der 70er/80er Jahre stammt, und es stimmt auch, dass der Nachwuchs nicht gerade Schlange steht. Aber es kommen dennoch immer neue Leute dazu.

Wie hältst Du es selbst mit dem Karneval?
Zins:
Den Straßenkarneval mag ich, wir sind mit dem Strunx auch Rosenmontag immer am Wegesrand. Und wenn uns jemand einen Wagen spendieren würde, wären wir auch gerne im Zug dabei.

Darf’s auch ein bisschen traditioneller Fastelovvend sein?
Zins:
Mit dem traditionellen Sitzungskarneval habe ich nichts am Hut. Wir waren mal ein paar Jahre beim AKV zu Gast, aber da geht man dann so hin, wie man in den Zoo geht.

Vorletzte Frage: Kommst Du eijentlich von hier?
Zins:
Ich bin in Hessen geboren, am Niederrhein aufgewachsen und seit 41 Jahren hier. Ich fühle mich als Öcher, kann nur leider das Öcher Platt nicht.

Der Praxistest: Dein Lieblingslied im Karneval? Dein Lieblingsbüttenredner? Deine Lieblingssängerin?
Zins:
Ich finde Vür sönd allemoele Öcher Jonge schön, ich mag den Alsdorfer Büttenredner Jürgen Beckers und seinen Humor und finde Gitta Haller unübertroffen – ein Bühnenurgestein, wunderbar.

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*** Bisher in der Serie „Auf ein Wort“ erschienen:

Der Unternehmer Günter Carpus
Der Agit-Geschäftsführer Ulrich Schirowski
Der Gründer von torwort.de, Sascha Theisen
Die Generälin der Tropi-Garde, Sarah Siemons

***Mehr lesen zur Strunx-Sitzung:

Nacktscaner: Strunx gibt sich keine Blöße (az-web)

Die Wiege des Öcher Platt steht in Afrika (an-online)