Lieber Hubert,
es ist jetzt 21.16 Uhr am Freitagabend, und ich hab es Dir ja versprochen, mich nach dem Spiel mit dem Ergebnis zu melden. Damit Du erfährst, wie es denn ausgegangen ist. 3:1, das Tor von Adlung hast Du ja noch mitgekriegt, dann in Halbzeit zwei (da warst Du schon futt), direkt das 2:0 von Benni Auer, schließlich zwei Karlsruher Tore (zum 2:1 und 3:1).
Ich hoffe, Du langweilst Dich nicht im Kabarett, kannst ja zwischendurch mal heimlich ins Netz gehen und nachlesen, was ich Dir so schreibe.
„Wo ist der Hubert?“
„Wo ist der Hubert?“, hieß es im Kreis der Kameraden, als Du nach der Pause weg warst. Ich sagte, „der muss noch ins Kabarett, seine Frau hat Karten besorgt.“ Eine Mischung aus Respekt, Fassungslosigkeit und Mitleid sprach aus den darauf folgenden Kommentaren der Kollegen in Block O6.
Ich sag mal so, die Forderung, die unser Sitznachbar vor dem Spiel äußerte („heute mindestens drei Punkte“) ist aufgegangen. Wir haben schön laut und manche auch schön schön gesungen, die Hütte klingt schon klasse, wenn die Mannschaft mit Leistung und Leidenschaft (s. Meijer in der Rubrik ‚Weisheit der Woche‘) die Richtung vorgibt.
Lieber Hubert, viel Spaß noch im Kabarett! Es wird Dich nicht berühren, aber ich gucke jetzt gerade Bayern – Hoffenheim. 1:0 kurz vor der Pause, flotte Partie, doch der eigentliche Knaller: Arjen Robben spielt in einer unfassbaren langen grauen Unterhose. Und Demichelis ist wohl Vater geworden, er nuckelte am Daumen nach seinem Tor. Sprachen wir schon darüber, wie doof diese Jubelarien sind?
Die Gelegenheit wird sich bieten. Spätestens beim Heimspiel gegen Kaiserslautern. Da muss ich übrigens in der Pause weg, wir haben Karten fürs klassische Konzert. Wäre nett, wenn Du mich auf dem Laufenden halten könntest…
Und jetzt lacht keiner, klar!
***Mehr lesen:
Der Bericht zum Spiel auf az-web und an-online von Roman Sobierajski. Ausführlich in der Samstagausgabe von AZ und AN.