Noch mal langsam:
„HINWEIS: Sollte sich der Control Stick beim Einschalten bzw. beim Anschließen an die Fernbedienung nicht in der neutralen Position befinden, so wird diese falsche Position als neutrale Position übernommen. Dies führt zu einer Fehlfunktion der Steuerung. Lassen Sie den Control Stick in die neutrale Position zurückkehren und drücken Sie auf der Fernbedienung gleichzeitig drei Sekunden , A-, B-, Plus- und Minusknöpfe, um die neutrale Position wiederherzustellen.“
Mal ehrlich, ist das Weihnachtspoesie? Genau. Aber mancherorts gehörte diese schnöde Gegenwartsliteratur zum Fest. Bei uns zum Beispiel.
Die Kinder haben ein Computerspiel vom Chris’kind – siehe Mi’woch im Adventskalender! – bekommen. Und der Papa muss es dann richten.
Was einem dabei, wenn man einmal – ursprünglich noch frohgemut – vor Kabeln, Drähten, Steckern, Buchsen, Leisten, Sensoren, Fernbedienungen, Knöppen, Zeichnungen und erwartungsfrohen Kindern hockt, so durch den Kopf geht! Dass es auch keine schlechte Zeit war, in der man Fußball noch auf der grünen Wiese und nicht am Bildschirm gespielt hat, ist noch eine der neutraleren Positionen…
Frösseleij: Die Playmobil-Turnhalle unter dem Weihnachtsbaum.
Der Kleine hat auch noch – ich weiß gar nicht mehr genau, wer diesen Geschenkanschlag verübt hat! – die Turnhalle von Playmobil geschenkt bekommen. Wie in all den Jahren zuvor wurde auch dieser Gutelaunekiller aus dem Spielzeugfachhandel in 435 Einzelteile zerlegt angeliefert. Im letzten Jahr gab es die Ritterburg. Sie hat uns die trüben Tage zwischen Weihnachten und Neujahr mit feinmotorischem Bastelwerk erhellt.
Was ist nochmal genau der Unterschied zwischen Frösseleij und Friimeleij. Mein Vater nutzte die Worte quasi synonym. Dat moss ich mich jelich noch frössele! Und später: Wat han ich mich da nu doe jefriimelt?
Frösseleij, Friimeleij. Ich weiß nur eins: Weihnachten kann in Frickelswerk ausarten.
buettgens sagt:
Liebe Martina, lieber Marc,
soeben aus dem Urlaub heimgekehrt lese ich Euren Eintrag vom Neujahrstag. Danke dafür.
Ein Kinderteleskop – wie schön, was erzählen denn die Sterne am Kornelimünsteraner Firmament.
Danke für die Auffrösselei von frickeln, friemeln und frösselen. Das hilft mir doch ein Stück weiter.
Wünsche Euch und den Kindern ein gesundes, erfolgreiches Neues Jahr.
Bernd
5. Januar 2010 — 14:43
Marc und Martina Sommer sagt:
Guten Morgen Bernd, Dein Bericht passt hervorragend zu unserem diesjährigen Erlebnis im Rahmen der Inbetriebnahme eines Kinderteleskops! Um Deine Frage zu beantworten haben wir extra im Wörterbuch der Aachener Mundart (Band 1 von 1970!!!) nachgeschlagen und siehe da: Es gibt tatsächlich einen Unterschied zwischen „frickelen“, „friimelen“ und „frösselen“.
1) „frickele“ wird mit „zaubern“ (nach dem Taschenspieler Frickel) gleichgesetzt. Nur im erweiteren Sinne auch wie „umständlich hantieren“ oder „herummurksen“ benutzt.
2) „friimele“ bedeutet mehr „zwirbeln“ oder „hin- und herdrehen“. „Friimelei“ ist eine kleinliche Arbeit. „frössele“ wird in der Tat synonym benutzt.
Ävver et es ouch ejal.
Viele Grüße
1. Januar 2010 — 11:56