Der Lange: Wahnsinn.
Willi: Dat war aber auch ein beeindruckender Abend. Meinlieberherrjesangsverein. De Musik, der Einlauf, de Videowand.
Herbert: Eine Jänsehaut jagt de andere.
Der Lange: Und der Moonen – ich hab immer jedacht, deä nuschelt. Aber dem kannste hier richtig jut verstehen.
Willi: Ich bin ja völlisch bejeistert von der Rasen. Wie ene Teppich. Da juckt et in de Füße.
Herbert: Aus Holland.
Der Lange: Oh, dat war aber bestimmt teuer.
Willi: Wofür?
Der Lange: Ich war jetz mit de Familie in Sautelande in Urlaub. Die sind eso wat von aufjeschlagen mit de Preise. Weißte wat da e Biertje kost’…
Herbert: Et Bier hier is‘ in Ordnung. Kann man nicht meckeren. Aber mit die Jeldkarte…
Der Lange: Hab ich mich ja nit dran aufjehalten. Ich hab‘ der Jung ene Euro Trinkjeld jejeben, da konnt‘ ich bar bezahlen.

(Alle lachen, Willi und Herbert streuen zwischendurch anerkennende Worte – „der Lange, die au Banan“ oder so – ein. Stille im Stadion, nur aus dem VIP-Bereich dringt Gelächter herüber, man hört Gläser klingen.)

Herbert (blickt auf die gegenüberliegende Haupttribüne): De Hautevolaute.
Der Lange: Sehen auch nicht besser wie wir.
Willi: Ich sag emal so: Wenn se wat sehen – vor lauter Häppchen und Sekt.
Herbert (beugt klassenkämpferischer Haltung vor): Leben und leben lassen, Kameraden!

(Die drei stoßen mit ihrem Bier an, Blicke ins Stadionrund, der Atem geht ruhig. Willi hat sich verzogen Richtung WC.)

Der Lange: Ich hab ja mal esone Bauführung mitjemacht. Ein Durcheinander, hunderte Bauarbeiter, da hab ich an deä Jung, der die Führung jemacht hat, jesagt, hör, sag ich, dat krischt ihr nie fertisch. Niemals.
Herbert: Man kann sich auch mal vertun, Lange.
Der Lange: Jeck, dat hätt ich bei deä Tohuwabohu nie für möschlisch jehalten.
Willi (kommt zurück, mit strahlenden Augen): Jungen, wart ihr hier schon mal auf der Klo?
Der Lange: Nein, da bin ich als Alemannia-Fan ein jebranntes Kind.
Willi: Dat is der Wahnsinn. So viel kann janz Aachen nicht trinken, wie et hier Klos jibt.
Herbert: Dat is ja dann übertrieben.
Der Lange: Wobei ich sagen muss, dat ich ja lang jesagt hab, dat dat neue Stadion insjesamt übertrieben ist.
Herbert: Jenau, dann hätten wir jetzt auch Jeld für Spieler, haste immer jesagt.
Der Lange: Erstens hab ich immer jemeint, dat der Alte Tivoli et noch tut.
Willi: Und zweitens haste sojar vorgeschlagen, im Reitstadion zu spielen.
Herbert (schlägt sich lachend auf die Schenkel): Jenau, und der Öcher Seckzehner ist der Wasserjraben!
Der Lange (leicht verstimmt): Nein, ohne Quatsch, die reiten doch immer, wenn wir Sommerpause haben, dat hätte prima jepasst.
Willi: Se haben et doch probiert, zusammen wat ze machen.
Herbert: Und?
Willi: Reiter sind arrojant.
Der Lange: Sitzen auf’m hohen Ross! (Denkt kurz über den Satz nach und lacht sich, begeistert vom eigenen Esprit, kaputt. Das Lachen hallt durch das Stadion.)
Willi: Super Akustik!