Das Aachen-Blog

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Herman van Veen: „Aachen gehört eigentlich zu Holland.“

Er findet oft die leisen Töne, kann es aber auch sehr laut. Was er auf der Bühne tut, ist geistreich, skurril, wirft Fragen auf, ist rätselhaft, lustig und verrückt. Was auch immer und wie auch immer: Herman van Veen verzückt sein Publikum seit fast fünf Jahrzehnten – auch in Deutschland. Auch in Aachen.

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Am 25. Oktober spielt er mit seinen Gefährten wieder im Eurogress. Und was er über Aachen zu sagen hat, das gibt es hier im Video, das ich für az-web.de und an-online.de mitgebracht habe. Schon van Veens Einstieg ist cool: „Aachen gehört eigentlich zu Holland…“

Bildschirmfoto 2013-02-23 um 09.00.58 In AZ und AN haben wir heute im Wochenend-Magazin eine Doppelseite zu Herman van Veen. Ein Besuch auf dem Landgut De Paltz bei Soest – das ist in der Nähe von Utrecht. Eine schöne Begegnung mit diesem Ausnahmekünstler, der auf dem Gut eine Villa umbaut, um sie vor allem zum Begegnungsort von jungen Künstlern mit einem aufgeschlossenen Publikum zu nutzen.

Herman van Veen. Der 67-jährige Niederländer schafft Nähe, er berührt sein Publikum tief. Er singt Liebeslieder, ohne triefend kitschig zu sein. Er ist ironisch, auch erfrischend selbstironisch, er erzählt tragikomische Geschichten, die heitere Nachdenklichkeit erzeugen.
Er ist ein scharfer Beobachter, ein Augenzeuge des Alltäglichen. Er ist einzigartig.

***Viel mehr noch über Herman van Veen gibt es hier: www.hermanvanveen.com

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Herman van Veen in Aachen

Mal wieder ein wunderbarer Abend mit diesem wundersamen Mann. Altes Kurhaus, Ballsaal, ja, da stimmt das Ambiente mit dem Bühnengeschehen überein. Über 300 Gäste, es wollten noch viel mehr rein, doch Herman van Veen und Edith Leerkes, die begnadete Gitarristin, mögen es an diesem Abend kuschelig.

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Kurz vor der großen Deutschland-Tour mit dem neuen Album „Im Augenblick“ spielen sich die beiden ein. Van Veen liest noch viele der deutschen Texte vom Blatt, bislang hat er sie in der Heimatsprache gesungen. In Flandern, in den Niederlanden, 40 Mal ensuite im Theater Carré in Amsterdam.

Der Mann ist und bleibt Bühnen-Anarchist. Er wirft mit hunderten Tischtennisbällen um sich, knöpft sein Hemd auf und zieht seinen Slip bis unter die Achselhöhlen hoch. Er kämmt das Haar, das ihm noch blieb, auf Sturm. Er tanzt, springt, schwitzt, schuftet, er frohlockt, jauchzt, johlt – ein Clown, der auch ein mahnt. Ein Mann, der seinen Weg gefunden hat und ihn geht.

Ein paar schöne Sprüche noch zum Schluss von einem, der sich stets aus dem reichen Fundus des Erlebten bedient:
„So schön, wie es früher war, ist es früher nie gewesen!“

Und zum deutsch-niederländischen Verhältnis:
„Deutsch ist merkwürdig ausgesprochenes Holländisch!“

In Erinnerung an die Sponti-Zeit Anfang der 70er, an die Zeit der freien Liebe und der subtonalen Kompositionen:
„Afghanistan hieß damals noch Vietnam, und ich konnte es damals noch nicht auf meinem Kopf schneien hören.“

Eins noch, Thema freie Liebe:
„Da sagte Rudolf zu Heinz: Du, ich glaube, deine Frau betrügt uns!“

***Mehr lesen:
Die Kritik in AZ und AN (Druckausgabe 26. September 2009)

Die gut gemachte Homepage von Herman van Veen