Das Aachen-Blog

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Barfuß im Schnee. Und Zorro und Supermann kommen mit dem Rollator.

Was ist los, steht unsere Stadt kopf? Sehe ich grüne Männchen? Ist das die Folge von dauerhaftem Sonnenlichtentzug? Am Alkohol kann es nicht liegen, erst recht nicht an der Hitze.

Mitten in Burtscheid kommen mir Supermann und Zorro entgegen. Das ist an sich schon ungewöhnlich. Aber beide mit Rollator?! Hallo! Bizarr. Jungs, was ist passiert, seitdem wir uns zuletzt sahen? Ist dieses Leben eigentlich ein Maskenball?

Abends an der Kreuzung Adenauer Allee/Trierer Straße tanzt eine ältere Frau im wallenden Mantel den Schneeflockentanz. Fröhlich beschwingt hüpft die Pina Bausch vom Madrider Ring über das glatte Trottoir. Meine ganze Rotphase lang. Und ich reibe mir die Augen. Was ist los in dieser Stadt?

Gestern Morgen stehe ich an der Bushaltestelle (ups, hätte beinahe geschrieben, dass ich am Bus stehe, was aber natürlich Unsinn ist, auch wenn man das so sagt) also, stehe an der Haltestelle und gegenüber ragt ein Mann mit rotem Rauschebart aus dem Schnee – barfuß! In der Voreifel, wintertags, die Atemsäule signalisiert Frost und er: nackte Füße.

Ich habe all das in wenigen Tagen mit eigenen Augen gesehen. Und mich beschleicht das Gefühl, dass da was nicht stimmt. Man kennt das, dieses Gefühl, wenn die Wahrnehmung ins Unwirkliche abzudriften scheint. Davon erlebe ich im Moment zu viel. Es macht mir Angst.

Wenn jetzt noch ein grünes Männchen den AKV-Orden kriegen würde, dann wäre es vermutlich vollends um mich geschehen…

Diese Choreographin liebt Schräglagen. Heike Sievert im 7uhr15-Fragebogen.

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Heike Sievert kommt direkt zur Sache. Was Sie in diesen Tagen denn am meisten bewegt? Die Tanzlehrerin und Choreographin antwortet blitzschnell: „Speziell bewegt mich, auch körperlich, unser Tanztheater-Projekt ,Schräglagen‘, das am 29. Juni Premiere im Space des Ludwig Forums feiert.“

heikeIm Herbst vergangenen Jahres saßen Tom Hirtz, Intendant des DAS DA Theaters, und Heike Sievert (Fotos: Mona Deus und Wilfried Schumacher) zusammen, um den Entschluss zu fassen: „Wir wollen die Tanztheater-Sparte im DAS DA Theater eröffnen“. In der jetzigen Zeit, wo alle großen Häuser ihre Tanzensembles streichen, werde es Zeit, „dass das Tanztheater in den kleinen Theaterhäusern zurück ins Leben gerufen wird“.

Grund genug, Heike Sievert mal im 7uhr15-Fragebogen vorzustellen.
*** Mehr zum Projekt, das am kommenden Wochenende im Ludwig Forum läuft, gibt es auf Seite 2.

Bach oder Beatles?
Beatles. Ich höre gerne Klassik, aber bei den Beatles kann man besser mitsingen. Ich liebe deren Satzgesang.

HipHop oder Walzer?
Walzer. Wenn man einen richtig guten Tanzpartner hat, kann einen das beseelen. Hat man einen schlechten, macht es einem wohl blaue Füße, das ist der Nachteil.

Berge oder Meer?

Da gibt es kein „oder“. Beide haben ihre „frei atmen“-Momente und das „Kopf frei“-Gefühl.

Puttes oder Seäm?
Definitiv Puttes. Wohl gerne mit „Sempf“.

Brief oder Mail?
Ich schreibe lieber Mails, da bin ich schneller mit. Aber bekommen würde ich lieber auch mal Briefe. Das ist so schön, positive Post im Briefkasten zu haben. Früher hatte man ja noch sowas wie „Brieffreundschaften“?. Das waren noch Zeiten.

Fahrrad oder Auto?
Auto. Trotz Sportlerdasein ist mir Fahrradfahren zu anstrengend.

Bühnenbretter oder Kinoleinwand?
Na, Bühnenbretter natürlich.
Das Schöne an der Theaterwelt ist, ich bin als Zuschauer als ganze Person im Stück drin. Ich kann mich dem Geschehen nicht entziehen, im Guten wie im Schlechten. Dafür ERLEBE ich. Im Kino sitze ich nur vor dem Geschehen.

Wein oder Wasser?
Wasser. Ich bin allerdings bekannt dafür, die ausgefallensten nicht-alkoholischen Getränke auf einer Getränkekarte zu finden.

Frühaufsteher oder Langschläfer?

Absoluter Langschläfer. Und auch echt nicht angenehm am frühen Morgen. Und schon mal gar nicht gesprächig.

Digital oder analog?
Egal, Hauptsache et tut et.

Alaaf oder Domburg?
Alaaf!

Fiebrige Lampe oder cooler Hund?
Tja, sagen wir mal so, ich erscheine unglaublich cool. 😉

Und das sagt Heike Sievert über sich selbst:

…ein Arbeitstier, das aber auch ohne Weiteres einen lieben langen Tag im Café sitzen kann, um nichts zu tun. Sie ist sehr geduldig, wenn sie nicht gerade aufbrausend ist. Und ihr Humor kann wirklich kalauernd sein und ist immer da.
Sie ist am Kreativsten, wenn sie unvorbereitet ist, versucht es mit der Vorbereitung aber immer wieder. Dafür wird es einem nie langweilig mit ihr.

Und auf Seite 2 geht es zu den „Schräglagen“-Infos – Premiere am Freitag, weitere Vorstellungen Samstag und Sonntag!

*** Bisher im Fragebogen:

SV-Eilendorf-Präsident André Lütz
Die Schauspielerin und Regisseurin Jutta Kröhnert
Der Musiker Heribert Leuchter
Der Eventmanager Christian Mourad
Der DAS DA-Schauspieler Mike Kühne