Das Aachen-Blog

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Et Käthchen sagt Ja am Willi

Siehste, et Käthchen sagt Ja am Willi. Royales Geflüster haut mich immer um. Sorry, ich kann vor Freude kaum schreiben.

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(Bildschirmschuss: www.az-web.de)

Nur das: Hätten wir uns in Aachen nicht so dusselig angestellt und die Sache mit dem Kaiser langfristig konsequenter durchgezogen, müssten wir heute nicht neidisch nach England gucken!

So was könnten wir hier auch haben. Mit Polterabend op en Rues, mit Hochzeit im Dom, Kutschenfahrt über Rennbahn, Jakobstraße, raus über den Kronenberg, die Hörn, runter zum Westbahnhof, Wüllnerstraße, links (natürlich am Kaiser-Karls-Gymnasium vorbei), de Pontstraße hoch zum Markt, dann Festbankett im Krönungssaal, mit Brautstraußwerfen und allem Zipp und Zapp.

Hätte, könnte. Wäre schön jewesen.

Wo kommen die Aachen-Gäste her?

Man nimmt es mit Erleichterung zur Kenntnis: Die Tourismuszahlen in Aachen steigen wieder. Gerechnet wird so etwas natürlich via Übernachtungen – und so merkt der aachen tourist service froh und glücklich und das völlig zurecht an: mehr Gäste, mehr Übernachtungen, Hotels voller, sogar deutlich über dem Bundesschnitt sollen die Zahlen liegen! Kompliment.

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Gute Nachrichten über unser Städtchen können nicht Verbreitung genug finden. Erstes Halbjahr 2010: Über 12.000 Übernachtungen gehen alleine auf das Konto von britischen Gästen, aber – und deshalb schreiben wir das hier vor allem auf – die Mehrheit der Hier-schlafen-Kommer aus dem Ausland reist von wo an – na woher? – genau: aus Belgien!

Das ist interessant. Nun wäre aber noch interessanter, tiefer in die Statistik blicken zu können: Kommen diese Leute eher aus Brüssel, Antwerpen, Brügge oder von noch weiter weg? Oder kommen sie am Ende aus Kelmis, Eynatten oder „von Sangfitt“? Kommen sie mit dem Flieger, dem TGV, mit dem Schiff, zu Fuß, mit de Voiture oder der Autobüs?

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Was lieben sie an Aachen so sehr? Printen, Schio, Adalbertstraße, guten Fußball, die lustigen Vögel vom AKV, Elisengarten oder ose herrliche Öcher Dom? Oder zieht am Ende die Nähe zu Niederlande und – jetzt kommt’s – Belgien? Was konsumieren sie hier? Ardenner Schinken, Fritten oder belgischen Reisfladen?

Es gibt also noch offene Fragen, Sie merken das. Der Fakt an sich, dass unsere Stadt beliebt ist – und das vor allem bei unseren Freunden aus Belgien – ist aber schon mal vermeldenswert. Was hiermit geschehen wäre!

Handyfotos vom Hochsprung-Fest

Ich weiß nicht, ob ich schon mal erzählt habe, dass ich Handyfotos liebe. Also, jetzt nicht Fotos von Handys, sondern mit Handys gemachte Fotos.

Oft genug habe ich mich darüber lustig gemacht, wenn wieder die Telefone in die Luft gingen, um – sagen wir mal – aus der 112. Reihe hoch unterm Dach des neuen Tivoli das 1:0 der Alemannia festzuhalten.

Okay, ich geb’s zu, ich habe mich auch schon das eine oder andere Mal hinreißen lassen, selbst auf den Auslöser zu drücken. Gestern Abend zum Beispiel – da ging’s nicht anders. Beim Domspringen in Aachen, stopp, beim NetAachen-Domspringen (ich habe dem Chef von NetAachen, dem freundlichen Herrn Schneider, die vollständige Nennung des Namens versprochen) musste ich mitknipsen.

Das was großartig, über 5000 von Spitzensport (Malte Mohr sprang über 5,90 Meter!), Spaß und Spannung gefesselte Zuschauer im Schatten des Doms – da kann ein Uröcher vor lauter Stolz und Rührung fast nichts mehr sehen – Troene en de Oue! Tränen in den Augen vor Glück…

Wie gesagt: Schön sind die Fotos nicht, aber einen gewissen künstlerischen Touch haben sie dann doch. Weil sie nämlich, was mir aber erst später aufging, eine Geschichte erzählen:

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Die Geschichte nämlich von diesem markanten Mann ohne Matte im Vordergrund, diesem völlig untypischen Vertreter der Spezies „Sekuritti“, der mir den ganzen Abend im Bild stand und einen Schatten warf, den auch eine richtige Kamera kaum hätte aufhellen können.

Habe mich sicherheitshalber aber nicht getraut, ihn anzusprechen.

*** Mehr lesen:

In AZ und AN gibt es heute passende Texte und sehr gute, richtig gute Fotos vom Hochsprung-Spektakel

In Online: Mohrs perfekter Sprung über 5,90 Meter

Bildergalerie – auch die tadellos und ohne Sekuritti – auf www.az-web.de

Elisengarten – da freu ich mich drauf!

Wenn man so eine Zeitlang im neuen Elisenbrunnen-Restaurant gesessen und sich oft genug gesagt hat – was stimmt -, nämlich, dass das eine absolute Bereicherung fürs Städtchen ist, dann fällt der Blick auch in den Garten.

Und dann geht dem geneigten Betrachter auf, dass sich draußen fortsetzt, was innen mit so viel Lob versehen wurde: ein neues starkes Stück Aachen.

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Ich freu mich drauf, im Frühjahr, wenn die Sonne es wieder gut mit uns meint, dort im Elisengarten zu sitzen, wahlweise eine Mittagspause lang den Elisenbrunnen im Fokus, die nächste unser Münster. Und immer werde ich dann einen Blick ins archäologische Fenster werfen und mich darüber freuen, dass auch schon Gaius Noppeneius in römischen Tagen seine müden Knochen in Öcher Wasser tunkte.

Das ist wirklich eine gelungene städteplanerische Arbeit, die vom Berliner Planungsbüro Lützow 7 entworfen und nun umgesetzt worden ist.

Ein offener, einladender Park, mitten in der Stadt, eine würdige Fortschreibung und Neuinterpretation der Idee, die mit der Gründung von E-Brunnen und -Garten Anfang des 19. Jahrhunderts angestoßen wurde: Aachen, eine moderne Badestadt. Dazu gehörte übrigens auch damals schon der vorgelagerte Friedrich-Wilhelm-Platz, das Theater und die als Boulevard angelegte Theaterstraße.

Der Öcher sieht und staunt, es gefällt ihm, und er lobt: „Stemmt, dat es net schleäht!“ Das ist ein hohes Lob.

*** Merken: Auch wenn der Winter noch auf dem Park liegt, da deutet sich doch Schönes an. Man sieht sich im Park.