Jeder kann bei Ihnen als Stifter einsteigen, sich nach seinen Fähigkeiten, Zeitressourcen und Vorlieben betätigen. Wieviele Stifter sind an Bord?
Erm:
Wir stehen mit 99 Stiftern vor der magischen Grenze 100. Wir sind gespannt, wer diesen Platz besetzen wird.

Charakteristisch für die Arbeit Ihrer Stiftung ist, dass sie an der Basis wirkt und dass man bei Ihnen nicht die üblichen, na, sagen wir „oberen 1000 Öcher“ findet.
Erm:
Ja, das stimmt schon, wobei wir überhaupt nichts dagegen hätten, wenn auch die mitmachen würden. Es gibt so viele schöne Ideen, die Aachen und die Region noch lebenswerter machen würden. Aber die Philosophie ist in der Tat, dass die Arbeit der Stiftung an der Basis greifen, dass sie nachhaltig wirken und tatsächlichen einen hohen Nutzen haben soll.

Brigitte Erm ist aber nicht nur Stiftungsgründerin, Sie widmen sich auch beruflich als Grafik-Designerin einem ungewöhnlichen Ansatz.
Erm:
Ja, ich habe einen interessanten neuen Ansatz für die Arbeit gefunden, sicherlich angestoßen durch die Stiftungsarbeit. Das heißt neudeutsch „Corporate social responsibility“ und hat damit zu tun, dass Unternehmen und Non-Profit-Organisationen zum gegenseitigen Nutzen miteinander kooperieren. Viele Firmen suchen im regionalen Umfeld nach Kooperationsmöglichkeiten, um sich gesellschaftlich zu engagieren. Und dabei bin ich dann behilflich.

Sie sind ein Kind des Ruhrpotts, kommen aus Herten. Wie kommen Sie denn in Aachen klar?
Erm:
Ich bin ja seit Studientagen hier und muss sagen, dass ich gut klarkomme. Ich habe die Öcher als offen, herzlich, aber auch etwas langsam kennengelernt.

Langsam? Hallo! Sie meinen, langsam bei der Arbeit?! Das liegt an den Genen.
Erm:
Nein, ich meine, dass es hier zum Teil sehr lange dauert, bis etwas ungewöhnlichere Prozesse anlaufen und akzeptiert werden. Ich weiß mit Blick auf die Bürgerstiftung, wovon ich rede. Aber wenn es dann irgendwann läuft, ist ja alles wieder in Ordnung.

Ihre Lieblingsseite im Netz?
Erm:
Ich besuche eine ganze Reihe von Seiten regelmäßig, aber ganz ehrlich: Ich schaue sehr gerne auf 7uhr15.ac.

Hätten Sie jetzt aber nicht sagen müssen.
Erm:
Nicht?

Ist aber trotzdem sehr nett. Danke, Frau Erm, für das Gespräch.

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*** Bisher in der Serie „Auf ein Wort“ erschienen:

Der Unternehmer Günter Carpus
Der Agit-Geschäftsführer Ulrich Schirowski
Der Gründer von torwort.de, Sascha Theisen
Die Generälin der Tropi-Garde, Sarah Siemons
Einer von zwei Moderatoren der Strunx-Sitzung, Rudi Zins
Der Kommandant der Stadtgarde Oecher Penn, Jürgen Brammertz